Gießen (ots) - Ein 23-Jähriger ist am vergangenen Wochenende offenbar auf ein gefälschtes Facebook-Profil hereingefallen. Er hatte zunächst über eine Facebook-Freundin eine Nachricht bekommen und wurde dabei aufgefordert, seine Handynummer zu übersenden. Nachdem er dieser Bitte nachkam, erhielt er per SMS einen Link, den er an die vermeintliche Freundin auf deren Wunsch übersandte. Anschließend erhielt er einen weiteren Link zur Facebook-Seite. Als er diesem folgte und den Inhalt dann auch likte, stellte er wenig später fest, dass sich ein anderer sich auf seiner Seite mit einem anderen Passwort eingeloggt hatte. Offenbar hatten die Betrüger kurz danach Personen aus seiner Freundesliste angeschrieben. Es stellte sich auch heraus, dass versucht wurde, von seinem Prepaid Konto 25,75 Euro abzubuchen. Glücklicherweise befand sich aber zu wenig Guthaben darauf.
Offenbar hatte es der 23 - Jährige in diesem Fall mit Betrügern, die sich über gefälschte Facebook - Profile zunächst Handynummern ihrer Opfer verschaffen und schließlich durch gutgläubige Weitergabe eines SMS-Codes ihres Geldes entledigt werden, zu tun. Oft merken die Betroffenen erst, dass sie übers Ohr gehauen wurden, wenn sie ihre Telefonrechnung überprüfen. Über Bezahldienste wie PayPal oder deren Ableger Zong besteht die Möglichkeit rein durch PIN-Nummern im Internet virtuelle Zahlungen vorzunehmen. Nutzer von Online-Spielen machen beispielsweise davon Gebrauch. Sie fordern einen Bezahlcode an, der auf ihr Handy übersandt wird. Wenn der Code dann im Internet angegeben wird, erfolgt eine Abrechnung über die Telefonrechnung dessen, dem das Handy gehört. Genau auf diese SMS-Codes haben es die Betrüger abgesehen. Um an die Handynummern ihrer Opfer zu gelangen, und mit ihnen in Kontakt zu treten, nutzen sie gefälschte Facebook-Profile. Ein für jeden sichtbares Profil und eine auch für "Nicht-Freunde" zugängliche Freundesliste zählen dabei zu den Auswahlkriterien der Täter. Ein solches Profil wird kopiert, bzw. so nachgebaut, dass es dem Original exakt gleicht. Vom Status bis zum aktuellen Profilbild denken die Täter dabei an alle Kleinigkeiten.
Die Polizei rät den Nutzern sozialer Netzwerke sich vor den Betrügern zu schützen, denn wer zu Schaden kam hat selten die Chance sein Geld wiederzubekommen. Folgende Tipps können dabei hilfreich sein:
Geben sie im Internet grundsätzlich nicht mehr Daten Preis als nötig.
Nutzen sie unterschiedliche Passwörter für unterschiedliche Accounts (E-Mail, Facebook, Amazon, ebay, ...)
Sperren sie ihre Profile soweit wie möglich für Fremde. Nur ihre Freunde sollten ihre privaten Bilder, ihre Freundesliste, persönliche Daten und aktuelle Posts sehen können.
Lassen sie ihre Freunde und Bekannte in den sozialen Netzwerken hin und wieder suchen, ob es ihr Profil noch einmal gibt. Betrüger können das Fake-Profil für das Original-Profil unsichtbar schalten, so dass sie keine Möglichkeit haben es zu finden.
Überprüfen sie, ob die Einrichtung einer Drittanbietersperre bei ihrem Telefonanbieter möglich / sinnvoll ist.
Prüfen sie als Eltern regelmäßig die Aktivitäten ihrer Kinder im Internet. Klären sie sie über diese und andere Betrugsmaschen auf.
Wenn sie selbst Opfer eines Betruges geworden sind, dann informieren sie die Polizei. Sollte ihr eigener Account, oder der von Freunden, manipuliert oder kopiert worden sein, sollten sie diesen so schnell wie möglich persönlich darüber informieren und das Fake-Profil umgehend bei Facebook melden.
Hinweise bitte an die Kriminalpolizei in Gießen unter der Rufnummer 0641 - 7006 2555.
Jörg Reinemer Pressesprecher
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