Friedberg (ots) - Friedberg/Bad Nauheim: Münzgeld, Jacken, Laptops, Navigationsgeräte, Taschen - Sie nahmen alles was sie finden konnten. Diebe machten sich in den letzten Wochen auffällig häufig an Fahrzeugen in Bad Nauheim und Friedberg zu schaffen. Nun konnten zwei Tatverdächtige ermittelt werden.
Seit ein paar Tagen ist es ruhiger geworden. Es melden sich deutlich weniger Geschädigte bei der Polizei, die ihre Autos in Friedberg und Bad Nauheim abgestellt hatten und bei ihrer Rückkehr das Fehlen von Wertgegenständen aus den PKW bemerken. Seit Ende Oktober kam dies zuvor leider häufiger vor. Manchmal über Nacht, manchmal nur wenige Stunden, ließen die Autonutzer ihre Gefährte auf Parkplätzen oder am Straßenrand unbeaufsichtigt stehen und mussten anschließend einen Diebstahl feststellen.
Rund 29 Fälle sind es nun, die die Ermittler der Friedberger Polizei einer Serie zuordnen, die bis Anfang Dezember andauerte. Sie nahm ihr Ende, als durch eine Videoaufnahme auf einem Privatgrundstück in Bad Nauheim zwei junger Männer gefilmt wurden. Sie probierten, ob der unter einem Carport abgestellte PKW geöffnet ist. Die Hauseigentümer stellten die Aufnahme der Polizei zur Verfügung. Damit nahm die Aufklärung der Serie ihren Lauf. Ein Ermittler erkannte auf den Videoaufnahmen einen 17-jährigen Friedberger wieder. Auf Anordnung des zuständigen Gerichtes durchsuchten die Beamten vor zwei Wochen seine Wohnung und fanden einiges an Diebesgut bei ihm wieder. Auch sein mutmaßlicher Komplize konnte inzwischen ermittelt werden, es handelt sich um einen ebenfalls 17-Jährigen, der sich einige Wochen zu Besuch bei dem Friedberger aufhielt.
Aus der Vernehmung des Friedbergers ergibt sich, dass seine Motivation zum Diebstahl wohl vor allem in der Langeweile begründet war. Zudem konnte er auf diese Weise die ihm zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel aufbessern. Er bestreitet die Taten nicht, kann sich aber auch nicht mehr genau daran erinnern, wie viele er eigentlich begangen hat.
An den Fahrzeugen fand die Polizei in den meisten Fällen bei der Anzeigenaufnahme keine Spuren. Erklären lässt sich dies durch die Aussage des Tatverdächtigen, dass er und sein Komplize gezielt nach offen gelassenen PKW suchten. Aus den Fahrzeugen nahmen sie alles mit, was nicht niet- und nagelfest war und verkauften es, soweit möglich, sofort weiter.
Die Ermittlungen dauern noch an. Die Akten werden in den nächsten Tagen an die Staatsanwaltschaft übergeben. Die Jugendlichen müssen sich also demnächst wegen der Diebstähle aus den PKW verantworten. Diese Serie konnte durch die Ermittler damit erfolgreich gestoppt und ermittelt werden. Doch wissen die Beamten aus Erfahrung, dass neue Täter kommen werden, die es auf Wertsachen aus PKW abgesehen haben.
Lassen Sie keine Wertsachen im PKW zurück oder Gegenstände, die einen Wert vermuten lassen. Ein Täter weiß erst, dass eine Tasche leer ist, wenn er den PKW aufgebrochen und den Inhalt überprüft hat. Selbst das zurückgelassene Ladegerät eines Navigationsgerätes kann einen Dieb locken, der im Handschuhfach das passende Gerät vermutet. Ersparen Sie sich den Ärger und Aufwand um die Reparatur und die Wiederbeschaffung von Wertsachen und Ausweisen. Zudem sollten Sie beim Verlassen des Fahrzeuges immer prüfen, ob dieses verschlossen ist. Denn nicht nur auf den Inhalt des PKW, sondern auch auf das komplette Fahrzeug könnten es die Diebe abgesehen haben.
Sylvia Frech, Pressesprecherin
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