BPOLI LUD: Polnischer Mann hilft brasilianischen Bekannten bei der unerlaubten Einreise

22.12.2016 – 12:39

Görlitz (ots) - Am Mittwochmorgen nahmen Bundespolizisten einen polnischen Mann vorläufig fest. Dieser hatte offenbar seinen beiden brasilianischen Bekannten geholfen, unerlaubt in die Bundesrepublik einzureisen.

Kurz vor Einbruch der Dämmerung war eine Streife auf der Autobahn bei Kodersdorf auf einen französischen Pkw aufmerksam geworden. Das Fahrzeug und dessen drei Insassen wurden wenig später einer Kontrolle unterzogen. Dabei konnte sich der Fahrer, ein 42-jähriger Mann aus Polen, mit seinem gültigen polnischen Dokument ausweisen. Während einer der mitreisenden Männer daraufhin einen italienischen Ausweis vorzeigte, händigte der andere Mitreisende einen brasilianischen Pass aus. Innerhalb kurzer Zeit erkannten die Beamten, dass es sich bei dem italienischen Ausweis um eine Fälschung handelte. Ein später aufgefundener italienischer Führerschein erwies sich ebenfalls als gefälscht. Ein gültiges Ausweisdokument besitzt der 30-jährige Brasilianer letztlich nicht. Bei seinem Landsmann (22) mit dem Reisepass war festgestellt worden, dass der in seinem gültigen Dokument angebrachte Einreisestempel aus Portugal ebenfalls gefälscht ist. Schließlich sollte mit dem "gezinkten" Stempel über die bereits überschrittene Aufenthaltsdauer hinweg getäuscht werden.

Brasilianische Staatsangehörige sind so genannte Positivstaater und grundsätzlich von der Visumspflicht befreit. Halten sie sich allerdings länger als 90 Tage innerhalb von 180 Tagen im Schengen-Raum auf, verstoßen sie grundsätzlich gegen das Aufenthaltsgesetz bzw. reisen, wie in diesem Fall, unerlaubt ein.

Der polnische Fahrer behauptete, er wäre mit seinen beiden Bekannten nach Polen gefahren, um dort den gerade genutzten BMW reparieren zu lassen. Nun befinde man sich gemeinsam auf dem Rückweg nach Frankreich, wo man im Übrigen fast Tür an Tür wohne, so der 42-Jährige. Darüber hinaus erklärte er, nichts über die falschen Ausweise gewusst zu haben. Diese Behauptung hilft ihm nun nichts, er wurde wegen des Verdachts der Beihilfe zur unerlaubten Einreise in zwei Fällen angezeigt.

Während der polnische Beschuldigte bereits gestern entlassen wurde, sind die beiden Brasilianer heute nach Polen zurückgeschoben worden. Gegen sie wird nun wegen des Verdachts der Urkundenfälschung und des Verdachts der unerlaubten Einreise ermittelt.

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