Nr. 3146
Seit dem gestrigen Abend ist die Polizei Berlin mit dem Vorwurf
konfrontiert, der am 19. Dezember 2016 im Zusammenhang mit dem
Anschlag am Breitscheidplatz in Berlin-Tiergarten festgenommene
Pakistani Navid B. sei im Gewahrsam der Polizei Berlin
geschlagen und misshandelt worden.
Dieser Vorwurf ist falsch und entbehrt jeder Grundlage.
Vor dem Hintergrund der erhobenen Vorwürfe wurde Navid B.
heute im Beisein eines Sprachmittlers befragt. B. äußerte
sich eindeutig, dass er im Zusammenhang mit seiner Festnahme
und der anschließenden Zeit im Gewahrsam nicht geschlagen,
verletzt oder misshandelt worden sei.
Diese Aussagen stehen im Einklang mit den Wahrnehmungen
derjenigen Polizei-Beamten, die seit dem 20. Dezember 2016 im
Rahmen einer vertrauensvollen Kommunikation engen Kontakt zu
Navid B. hatten und haben.
Zu keiner Zeit gab es Anhaltspunkte dafür, dass B. geschlagen
oder verletzt worden ist. Er wies keine sichtbaren Verletzungen
auf und es habe keine Anzeichen für ein polizeiliches
Fehlverhalten gegeben. Dies bestätigte B. im Verlauf des
heutigen Gespräches und betonte, dass es definitiv keinen
Anlass für eine Anzeigeerstattung geben würde.
B. bestätigte auch das Interview mit einer britischen Zeitung, das in Berlin in einer Pizzeria stattgefunden habe. Als „Sprachmittler“ habe ein Bekannter des Navid B. agiert, der ebenfalls aus Pakistan stammen würde. Ein fachkompetenter Übersetzer war in der Pizzeria nicht zugegen.
Bereits seit dem Zeitpunkt seiner Entlassung aus dem
Polizei-Gewahrsam am Abend des 20. Dezember 2016 hatten
LKA-Fachleute sich intensiv
unterstützend und helfend um Navid B. gekümmert. Unter
anderem war ihm eine neue Unterkunft vermittelt worden, in der
er nun als freier Mann uneingeschränkt leben kann. Darüber
hinaus wurde er eindringlich darauf hingewiesen, dass
Opferschutz-Experten des LKA für ihn
24/7 erreichbar sind, sofern er sich gefährdet oder bedroht
sieht.
Keinen Zweifel gibt es daran, dass Navid B. sowohl der
Vernehmung nach der Festnahme als auch dem heutigen Gespräch
sprachlich folgen konnte. In beiden Fällen waren kompetente
Übersetzer im Einsatz; dies wurde von Navid B. auf mehrfache
Nachfrage hin bestätigt.