Nr. 3140
Strafanzeigen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung,
Verstößen gegen das Waffengesetz, Beleidigung, Bedrohung und
des Verdachts der Hehlerei sind das Ergebnis eines
Polizeieinsatzes in Neukölln gestern Abend. Passanten hatten
gegen 19 Uhr die Polizei in die Weserstraße alarmiert und
angegeben, jemand würde aus einer Wohnung Böller werfen und
mit einer Waffe feuern. Hierdurch seien bereits mehrere
Passanten gefährdet worden. Die Zeugen selbst, die beim
Vorbeilaufen beinahe von einem Knallkörper getroffen worden
waren, klagten über Ohrenbeschwerden aufgrund des lauten
Knalls. Als die Beamten eintrafen, wurde aus einem Fenster der
angegebenen Wohnung abermals geschossen. Die Beamten klingelten
daraufhin und ihnen wurde von dem 48-Jährigen Wohnungsmieter
geöffnet. Der Mann gab an, nicht mitbekommen zu haben, dass
aus seiner Wohnung geschossen worden sei. Das beschriebene
Zimmer stellte sich als Zimmer seiner beiden 16 und 22 Jahre
alten Söhne heraus. Der 22-Jährige verhielt sich gegenüber
den Polizisten äußerst aggressiv. Ein Gespräch mit dem Vater
war nicht mehr möglich, weil der 22-Jährige ständig
dazwischen ging und die Polizisten anschrie. Die Beamten
verließen daraufhin zunächst die Wohnung und forderten
weitere Beamte als Verstärkung an. Gemeinsam mit den
Unterstützungskräften begaben sie sich dann abermals in die
Wohnung. Der aggressive 22-Jährige wurde zu Boden gebracht.
Noch auf dem Boden liegend beleidigte er die Beamten nach deren
Angaben. Dem Beamten, der ihn festhielt, drohte er mit dem Tod.
In dem Zimmer der beiden Söhne fanden die Beamten Munition
für eine Schreckschusswaffe. In einem Gebüsch vor dem Fenster
lagen in ein Handtuch und eine Mülltüte gewickelt zwei
solcher Waffen. Auf dem Balkon der Wohnung sowie unterhalb des
Fensters lagen zudem insgesamt zehn Munitionshülsen. Mit den
gefundenen Gegenständen konfrontiert, gaben der 16-jährige
Sohn und dessen 17 Jahre alter mit anwesende Cousin an,
geschossen zu haben. Bei der Suche nach den Waffen fanden die
Polizisten außerdem noch ein Handy, das zur Fahndung
ausgeschrieben war. Die gefundenen Gegenstände wurden
beschlagnahmt und alle Beteiligten vor Ort entlassen. Die
Ermittlungen dauern an.
Passanten durch Pyrotechnik gefährdet
Polizeimeldung vom 30.12.2016
Neukölln