48147 Münster (ots) - Die Sorgen der Geschäftsleute, Anwohner und auch der Touristen, die über die Windthorststraße in Richtung Innenstadt und Bahnhof unterwegs sind, kennen Polizeipräsident Hajo Kuhlisch und seine Beamten aus persönlichen Gesprächen. "Auch wenn die objektive Kriminalitätslage sich von der gefühlten Sicherheit klar unterscheidet, kann ich das Unbehagen vieler Menschen nachvollziehen", sagte der Polizeipräsident heute (12.1.) in Münster. "Deshalb ist es auch richtig, mit den Menschen im Gespräch zu bleiben. Insofern unterstütze ich auch die Initiative des Oberbürgermeisters."
In jeder Großstadt konzentrieren sich die unterschiedlichen Verkehrsströme in Verbindung mit langen Öffnungszeiten von Geschäften und Kneipen am Bahnhof. "Bahnhofsviertel sind selten die Flaniermeilen der Städte, gefühltes Unbehagen kann sich hier durchaus einstellen", äußerte der Polizeipräsident. "Der kriminalpräventive Rat hat deshalb auf Anregung der Polizei im November 2016 beschlossen, die Sicherheitsfragen rund um den Hauptbahnhof auch vor dem Hintergrund der anstehenden Bahnhofseröffnung bereits zu Jahresbeginn 2017 intensiv zu beraten." Neben dem Polizeipräsidenten und dem Oberbürgermeister gehören auch Vertreter der Justiz, des Handels und der Wohlfahrtsverbände dem Gremium an. Die Präsenz der Polizei in der Innenstadt, am Hafen und im Bahnhofsumfeld hat sich bewährt. Die Gewaltkriminalität, gemeint sind schwere und gefährliche Körperverletzungen und Raubtaten, ist seit Jahren rückläufig und erreichte 2015 den geringsten Wert im 10-Jahres-Vergleich.
Die Arbeit der Polizei muss gerade im Bahnhofsumfeld eine entsprechende Ergänzung und Unterstützung durch die städtebauliche Gestaltung erfahren. Im letzten Jahr hat die Stadt Münster bereits Pläne für eine Umgestaltung der Windthorststraße vorgestellt, die vor der Umsetzung unter Sicherheitsaspekten abschließend zu beurteilen sind.
Die geforderten Videokameras im Umfeld des Hauptbahnhofs am Beispiel der Windthorststraße scheitern an den rechtlichen Voraussetzungen. "Wir beobachten die Kriminalitätsentwicklung durchgängig", erläuterte Kuhlisch. "Es gibt keinen Kriminalitätsschwerpunkt Windthorststraße."
Dadurch fehlt es nach geltendem Polizeirecht an einer wesentlichen Voraussetzung für eine Videobeobachtung. 2016 gab es 10 Körperverletzungen auf der Windthorststraße, vom Anrempeln bis zum Faustschlag. 8 Fahrräder wurden entwendet, 5 Einbrüche, von denen 2 im Versuch stecken blieben, 6 Fälle des Diebstahls durch Antanzen und 6 Sachbeschädigungen wurden angezeigt. Die Fallzahlen sind mit anderen Orten in der Stadt vergleichbar.
Polizei Münster
Roland Vorholt
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