Warendorf (ots) - Am Montag, 23.1.2017, gegen 21.55 Uhr, fuhr ein Zug auf dem Warendorfer Bahnübergang B 64/Splieterstraße gegen einen auf den Schienen stehenden Sattelzug.
Ein 48-jähriger Lkw-Fahrer fuhr mit seinem Sattelzug in die Splieterstraße. Da diese aufgrund von Straßenbauarbeiten gesperrt ist, wendete er. Anschließend fuhr er zurück in Richtung der Bundesstraße. Als er sich mit seinem Fahrzeug auf den Schienen befand, senkte sich die Schranke des Bahnübergangs zwischen der Zugmaschine und dem Auflieger. Der aus Richtung Bahnhof kommende Zug, den ein 37-Jähriger führte, hatte nach der Signalanlage für den Zugverkehr freie Fahrt. Am Ende einer Linkskurve erkannte der Herforder den auf den Gleisen stehenden Sattelzug und leitete eine Notbremsung ein. Anschließend öffnete er die Tür des Kabinenraums und warf sich auf den Boden. Dann kam es zum Zusammenstoß beider Fahrzeuge. Durch die Wucht des Aufpralls riss der Sattelzug auseinander. Der Sattelauflieger drehte sich seitlich und wurde von dem Zug mitgezogen.
Bei dem Unfall verletzten sich nach bisherigen Erkenntnissen zwölf Personen leicht. Davon behandelten Notärzte fünf Fahrgäste vor Ort. Die übrigen sieben Personen wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Darunter befanden sich der 48-jährige Lkw-Fahrer, seine 38-jährige Beifahrerin, der Zugführer, der 27-jährige Zugbegleiter sowie ein 27-jähriger Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes. Nach den Ermittlungen vor Ort befanden sich zum Unfallzeitpunkt zehn Fahrgäste im Zug.
Im Laufe der Nacht erfolgte die Bergung des Lkws und der Sattelaufliegers. Der stark beschädigte Zug konnte am Dienstagmorgen durch einen anderen Zug zurück in den Bahnhof gezogen werden. Nach der Prüfung des Gleisbetts und der Schrankenanlage konnte der Bahnübergang gegen 9.00 Uhr für den Zugverkehr freigegeben werden. Für den übrigen Verkehr ist der Bahnübergang weiterhin gesperrt. Während der Verkehrsunfallaufnahme war die B 64 von 22.00 Uhr bis 00.40 Uhr vom Freckenhorster Tor bis zum Osttor gesperrt.
Der bei dem Unfall entstandene Sachschaden wird auf circa 1,75 Millionen geschätzt.
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