Eine sichere Region; Polizeiliche Kriminalstatistik 2016 für die Polizeidirektion Lüneburg

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Lüneburg (ots) -

- Weniger Straftaten, Aufklärungsquote leicht gesteigert
- Wohnungseinbruchdiebstahl leicht zurückgegangen
- Zahl der Rohheitsdelikte gestiegen
- Gewalt gegen Polizeibeamte deutlich angestiegen

Die Gesamtzahl der im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion (PD) Lüneburg (Landkreise Celle, Harburg, Heidekreis, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Rotenburg, Stade und Uelzen) erfassten Straftaten ist für das Berichtsjahr 2016 leicht gesunken. Die Zahl verringert sich von 83.174 (2015) auf 82.444 (2016). Erfreulicherweise konnte dabei die Aufklärungsquote auf 62,41% gesteigert (2015: 61,68%) werden. Die Aufklärungsquote liegt damit sogar etwas höher als der Landesschnitt von 61,41%. Polizeipräsident Robert Kruse dazu: "Die beharrliche und konsequente, ständig an neue Entwicklungen angepasste, Aufklärungsarbeit trägt Früchte. Dies ist auch Ausfluss der Strategie 2020, mit der wir die Polizei modernisieren und fit für die Zukunft machen. Die Polizei will damit sich abzeichnende Entwicklungen pro-aktiv angehen und nicht erst auf aktuelle Entwicklungen reagieren. Dies bedeutet einen echten Sicherheitsgewinn für die Bürgerinnen und Bürger."

Gesamt-Fallzahl

Zu den bekannt gewordenen 82.444 Straftaten konnten 33.296 Tatverdächtige ermittelt werden. Altersmäßig verteilt sich diese Zahl auf 25.816 Erwachsene, 3.266 Heranwachsende, 3.218 Jugendliche und 996 Kinder. 24.993 Tatverdächtige haben die deutsche Staatsangehörigkeit.

Häufigkeitszahl

Insgesamt ist die Wahrscheinlichkeit, im Bereich der PD Lüneburg Opfer einer Straftat zu werden, leicht zurück gegangen, was einem landesweit zu verzeichnenden, erfreulichen, Trend folgt. "Die Befürchtung, dass sich durch den Zuzug von Flüchtlingen die Wahrscheinlichkeit erhöht, Opfer einer Straftat zu werden, hat sich nicht bestätigt.", so Präsident Robert Kruse. Diebstahlsdelikte/Wohnungseinbruchdiebstahl zurückgegangen Den größten Rückgang verzeichnet die Polizeidirektion Lüneburg bei der zahlenmäßig größten Deliktsgruppe, den Diebstahlsdelikten. Sie sind insgesamt um 2.349 Delikte auf 30.096 Diebstähle zurückgegangen. Die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle ist ebenfalls rückläufig. Der langjährige Höchstwert des Jahres 2015 (3.344 Fälle) sank um 84 Fälle auf 3.260. Die Aufklärungsquote liegt in diesem -sehr aufklärungsintensiven- Deliktsfeld bei 23,28 %. "Dies ist in diesem Deliktsfeld ein positiv herauszuhebender Wert. Im landesweiten und auch länderübergreifenden Vergleich nimmt die PD Lüneburg mit dieser Aufklärungsquote einen Spitzenplatz ein. Hier tragen intensive Maßnahmen, die engagierte Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Einrichtung einer Koordinierungsstelle Wohnungseinbruchdiebstahl bei der PD Lüneburg und die Zusammenarbeit mit den angrenzenden Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein, Früchte.", so Polizeipräsident Kruse.

Kriminalität im Kontext der Flüchtlingsbewegung

Für das Jahr 2016 wurden 3.804 Flüchtlinge als Tatverdächtige registriert. Flüchtlinge gelten als Tatverdächtige für 5.369 Straftaten. Rechnet man die ausländerrechtlichen Straftaten ("Illegaler Aufenthalt") heraus, so reduziert sich die Zahl der tatverdächtigen Flüchtlinge auf 3.302 (2015: 2.167).

Cybercrime/Internetkriminalität

Im Bereich der Internetkriminalität ist eine deutliche Zunahme von 2.780 Fällen auf insgesamt 7934 Fälle zu verzeichnen. Dies ist jedoch im Wesentlichen auf eine erfolgreich aufgeklärte Serie in der Polizeiinspektion Harburg zurückzuführen, wo ein Tatverdächtiger in großem Stil Ballonfahrten über das Internet verkauft, aber anschließend nicht durchgeführt hat. Für besonderes Aufsehen sorgte auch eine Ermittlungsgruppe der Zentralen Kriminalinspektion Lüneburg und der Staatsanwaltschaft. Sie zerschlugen dabei Strukturen für massenhafte Angriffe auf Online-Banking-Kunden und verhaften maßgebliche Führungsmitglieder einer kriminellen Vereinigung (siehe separate Meldung der StA Verden vom 01.12.2016).

Rohheitsdelikte

Durchaus bemerkenswert ist ein starker Anstieg der Rohheitsdelikte, der sich allerdings dem Landestrend anschließt. Unter Rohheitsdelikte werden Raub, Körperverletzung und Straftaten gegen die persönliche Freiheit zusammengefasst. Hier stieg die Zahl um 1.139 auf 12.757 Fälle. Gleichzeitig liegt die Aufklärungsquote bei hohen 90,34%. Den größten Anteil stellen dabei die Körperverletzungsdelikte. Der starke Anstieg ist in erster Linie Folge einer deutlichen Zunahme von Körperverletzungsdelikten, die um 9,34% auf 8.566 Fälle stiegen. Dies ist besonders auf eine durchaus deutliche Zunahme von Körperverletzungsdelikten in Flüchtlingsunterkünften zurückzuführen, die jedoch meist keine Außenwirkung hatten, sondern von Flüchtlingen untereinander begangen wurden.

Gewalt gegen Polizeibeamte deutlich angestiegen

Deutlich angestiegen ist die Zahl der Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte. Insgesamt 494 Fälle registrierte die Statistik für 2016 (2015: 428). "Diesen Bereich betrachten wir mit großer Aufmerksamkeit und Sorge", so Polizeipräsident Robert Kruse, "Aber auch der Gesetzgeber reagiert hier aktuell. Nach einem aktuellen Beschluss des Kabinetts der Bundesregierung sollen Polizisten, Rettungsdienstmitarbeiter und Feuerwehrleute künftig mit strengeren Strafen von bis zu fünf Jahren besser vor tätlichen Angriffen bei Diensthandlungen bewahrt werden. In Niedersachsen wird zudem der Einsatz von "Bodycams" erprobt, um die Eigensicherung zu erhöhen."

Sexualdelikte

Die Zahl der Sexualdelikte im Gesamtbereich der PD Lüneburg ist marginal um 28 auf 802 Taten angestiegen.

Weniger jugendliche Straftäter

Die Zahl der Tatverdächtigen im Kindes- und Jugendalter ist auf 4.214 (2015: 4.381) gesunken. Die größten Fallzahlen sind dabei in den für diese Altersgruppen typischen Bereiche der Rohheits- und Diebstahlsdelikte zu finden.

Fazit von Polizeipräsident Robert Kruse

"Insgesamt kann ich ein positives Fazit für die Bürgerinnen und Bürger im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg ziehen. Sie leben in einer sicheren Region. Unsere gut ausgebildeten und engagierten Polizeibeamtinnen und -beamten sind für sie da und sorgen dafür, dass sie sich auch in Zukunft sicher fühlen können."

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