Eiderstedt/Husum (ots) - Heute Vormittag durchsuchten Beamte der Kriminalpolizeistelle Husum mit Unterstützung anderer Dienststellen vier Wohnungen in Sankt Peter-Ording, Oldenswort und Schleswig. Die auf Antrag der Staatsanwaltschaft Flensburg vom Amtsgericht erlassenen Durchsuchungsbeschlüsse richteten sich gegen vier Personen. Sie stehen im Verdacht, für eine Einbruchserie in Ferienhäuser, überwiegend auf Eiderstedt und in Husum, verantwortlich zu sein.
Ein 22-jähriger Oldensworter wurde bereits erstmals am 27.05.2016 vorläufig festgenommen, nachdem er einen am Vortag in Witzwort bei einem Wohnungseinbruch entwendeten Audi Q5 im Internet zum Kauf angeboten hatte. Im Rahmen der ersten Ermittlungen konnten ihm bereits damals Einbrüche vom 17.05.2016 und 23.05.2016 in Sankt Peter-Ording, bei dem ein VW Touran und ein BMW entwendet wurden, nachgewiesen werden. Während der Touran auch weiterhin verschwunden bleibt, konnte der BMW zwischenzeitlich in Georgien sichergestellt werden.
(Siehe hierzu bisherige Pressemitteilungen)
Im Rahmen der sich dann anschließenden Ermittlungen zeichnete sich für die Ermittler ein immer detaillierteres Bild über den tatsächlichen Umfang der Serie und über weitere Mittäter ab. Demnach wurden die Einbrüche vermutlich von dem 22-Jährigen gemeinsam mit einem zwischenzeitlich 24 Jahre alten Mann aus Sankt Peter-Ording begangen. Bei einzelnen Einbrüchen wurden sie von einem 24-jährigen Schleswiger begleitet. Neben den Homejacking Taten, bei denen PKW im Zusammenhang mit Wohnungseinbrüchen entwendet wurden, konnten der Bande u.a. Einbrüche in fünf Ferienhäuser in Sankt Peter-Ording, in fünf Ferienhäuser in Tetenbüll, drei weitere in Schobüll, sowie je ein Einbruch in Osterhever und in der Hattstedtermarsch zugeordnet werden. Die Taten ereigneten sich zwischen Februar und Mai 2016.
Zutritt zu den Häusern verschafften sich die Tatverdächtigen durch Aufhebeln oder Einschlagen von Fenstern und Terrassentüren, Öffnen auf Kipp stehender Fenster oder das Aufbrechen von sogenannten Schlüsseltresoren. In diesen außen am Haus angebrachten Tresoren befanden sich die Wohnungsschlüssel, mit welchen Feriengäste mittels Pincode Zutritt zu den Ferienhäusern erhalten sollten. Bei den Einbrüchen wurden zumeist Flachbildfernseher und sonstige Unterhaltungselektronik entwendet. In einzelnen Fällen wurden aber auch Elektrowerkzeuge, Notebooks, Quadrocopter (Modellbau), Küchengeräte und sonstige Hausratgegenstände entwendet. Das Stehlgut wurde zumeist gewinnbringend weiterverkauft. Bei drei Tatverdächtigen konnte heute Stehlgut aufgefunden werden, welches o.g. Taten zugeordnet werden kann. Aufgrund der arbeitsteiligen und fortgesetzten Begehung von Einbruchstaten wird den vier Beschuldigten der Vorwurf des schweren Bandendiebstahls gemacht. Besonders ärgerlich dürfte es für die Besitzer von mindestens 9 Fahrzeugen gewesen sein, dass zwei der Beschuldigten aus reiner Zerstörungswut Fahrzeugscheiben im Februar letzten Jahres mit einem Luftgewehr im Husumer Stadtgebiet durch Beschuss zerstört haben sollen. In diesen Fällen wird wegen Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Waffengesetzt ermittelt. Der akribischen Ermittlungsarbeit ist es zu verdanken, dass diese erneuten Ermittlungserfolge erzielt werden konnten.
Die Tatverdächtigen werden sich nunmehr vor Gericht für die vorgeworfenen Taten verantworten müssen.
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