170219-1-K Kellereinbrecher verschwand wie ein Schatten…

Köln (ots) - Immer wieder werden Polizistinnen und Polizisten in Köln auch mit Personen konfrontiert, die ein erhebliches Problem mit ihrer "Selbstreflexion" aufweisen. Im direkten wie übertragenen Sinne. Das liegt beim Berufsbild der Ordnungshüter in der Natur der Sache.

Kleiner Exkurs: Im literarischen Bereich kennt man solches zum Beispiel aus Oscar Wildes Roman "Das Bildnis des Dorian Gray". Dort erreicht es der narzistische Protagonist, seine physische Alterung auf sein Porträt zu projizieren - wodurch er selbst vermeintlich ewige Jugend erzielt. Doch die Geschichte entwickelt sich nach Art der griechischen Tragödie verhängnisvoll - und endet schauderhaft.

Doch auf Anfang - und das Eine vorweg: Etwas gruselig war der Einsatz schon, den am Freitagmorgen (17. Februar) eine Streifenwagenbesatzung im rechtsrheinischen Humboldt-Gremberg wahrnahm. Doch der unbekannte Verdächtige, zu dessen Ergreifung die Uniformierten eilends ausgerückt waren, löste sich bei deren Eintreffen am Einsatzort strenggenommen in Luft auf.

Gegen 9.10 Uhr hatte der Hausmeister eines Mehrfamilienhauses an der Gremberger Straße den Keller aufgesucht. Links und rechts des Gangs hölzerne Verschläge im geräuschlosen Halbdunkel. Eine der Türen stand offen - und in dem düsteren Abstellraum dahinter erkannte der Kölner plötzlich zwei unbeweglich in Arbeitsschuhen steckende Füße. Totenstille.

Blitzschnell jedoch reagiert der erfahrene facility manager angesichts des augenscheinlich ertappten Einbrechers zuerst: Der Mann wirft die Verschlag-Tür zu und schiebt den starken Riegel vor. Augenblicklich verlässt er den Keller, um im Freien die Polizei zu alarmieren. Gleichzeitig lässt der Mann den Kellerausgang nicht aus den Augen.

Die eintreffenden Uniformierten lassen sich von dem Zeugen zunächst seine Beobachtung schildern. Dann begeben sie sich vorsichtig die Treppe hinunter. Laut und deutlich machen sich die Beamten bemerkbar. Der Eingeschlossene ist chancenlos, verhält sich jedoch mucksmäuschenstill. Als die Einsatzkräfte daraufhin die Kellertür aufreißen, sind die verdächtigen Füße verschwunden. Stattdessen sehen die Polizisten ihre eigenen Schuhe. In dem hinter der Tür auf dem Boden stehenden Wandspiegel.

Ganz im Gegensatz zum Abbild des "Dorian Gray" hatte der Melder sich demzufolge zwischenzeitlich nicht verschlechtert: Wie durch wundersame Fügung waren aus seinen alten, abgetretenen Arbeitslatschen nahezu neuwertige, halbhohe Polizeidienstschuhe geworden. Wenn auch nur kurzzeitig und quasi nur bei oberflächlicher Betrachtung. Aber immerhin. (cg)

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