Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft
Berlin
Nr. 0681
Bei der Staatsanwaltschaft und dem Landeskriminalamt Berlin
wurden umfangreiche Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs
von Kindern und Zwangsprostitution zum Nachteil von Mädchen
zwischen 9 und 14 Jahren geführt.
Dem Tatverdächtigen wird vorgeworfen, unter Verwendung
mehrerer Profile auf WhatsApp und in sozialen Netzwerken auf
die Mädchen eingewirkt zu haben, um diese sexuell zu
missbrauchen und auch an andere Männer, mit denen er über das
sog. Darknet in Kontakt trat, für sexuelle Handlungen zu
vermitteln. Dabei gab er sich u. a. als 13-jähriges Mädchen
und deutlich jüngerer Mann aus, um durch das Zusammenspiel der
erfundenen Personen im Chat das Vertrauen der Mädchen zu
gewinnen.
Hierbei ging der Tatverdächtige äußerst konspirativ vor und
nutzte für die Kommunikation mit Kindern und Freiern
ausschließlich offene und frei zugängliche WLAN-Hotspots.
Durch intensive Ermittlungen unter Einsatz verdeckter
Maßnahmen sowie technischer Mittel konnte der Tatverdächtige
identifiziert werden.
Am 21. März 2017 wurde der Haftbefehl gegen den 36-jährigen
Tatverdächtigen vollstreckt und anschließend an 4 Orten in
Berlin sowie weiteren 19 Orten bei potentiell Geschädigten und
Kontaktpersonen im Bundesgebiet und in Österreich durchsucht.
Es konnten umfangreiche Beweismittel sichergestellt
werden.
An den Ermittlungen zur Identifizierung des Tatverdächtigen
waren zeitweise auch Beamte aus Baden-Württemberg, Bayern,
Brandenburg und Sachsen beteiligt.
Der Tatverdächtige befindet sich in Untersuchungshaft. Die
Ermittlungen dauern an.