POL-GÜ: Kriminalitätsentwicklung 2016 im Landkreis Rostock

Güstrow (ots) - Die Kriminalitätsentwicklung im Landkreis Rostock folgt weitgehend dem Landestrend.

1. Die Gesamtzahl der Straftaten stieg von 11403 im Jahr 2015 auf 11928 (+4,6%). 2. Die Aufklärungsquote liegt bei 63,7% und damit über dem Landesschnitt. Im Vorjahr lag sie bei 58,7% (+5%) 3. 11,5% der Tatverdächtigen sind nicht deutscher Herkunft. In 2016 lag diese bei 9,9% (+1,5%) 4. Im Bereich der Sexualdelikte ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. 5. Die Zahl der Diebstahlsdelikte ging um 5,1% auf 4287 Delikte zurück. Es gibt allerdings regionale Abweichungen. 6. Die Anzahl der Straftaten im öffentlichen Raum (Straßenkriminalität) sank um 8,4 %. 7. Der Landkreis Rostock kann gemeinsam mit dem Landkreis Ludwigslust-Parchim die geringste Kriminalitätsbelastung in Mecklenburg-Vorpommern vorweisen (5579 Straftaten je 100.000 Einwohner).

Bei Betrachtung der Fallgruppen im Hinblick auf die gestiegene Gesamtzahl ist festzustellen, dass diese insbesondere aus einem Anstieg im Bereich der Rohheitsdelikte, der sonstigen Straftaten und aus dem Bereich der Strafnebengesetze resultiert. Hier sind insbesondere die Tatbestände der einfachen Körperverletzung, Nötigung, Hausfriedensbruch aber auch Rauschgiftdelikte zu nennen.

Den höchsten prozentualen Anstieg weisen mit 54% die Sexualdelikte auf. Diese resultieren aus einem Anstieg von 87 Fällen im Jahr 2015 auf nunmehr 134 Fälle. Sehr wahrscheinlich hat hier ein verändertes Anzeigeverhalten, infolge einer verstärkten Sensibilisierung, mehr derartige Sachverhalte ins Hellfeld der Kriminalität gebracht. 93,3 % dieser Delikte wurden aufgeklärt.

Die Aufklärungsquote im Landkreis liegt mit 63,7% über dem Landesschnitt von 62,8%.

Im Landkreis Rostock wurden insgesamt 5047 Tatverdächtige ermittelt. 582 sind davon nicht deutscher Herkunft. Das entspricht einem Anteil von 11,5 %. (+1,5%). Bei den Nationen dominieren im Landkreis Rostock Syrien mit 150 und Polen mit 97 Tatverdächtigen. Tatverdächtige nicht deutscher Herkunft sind am häufigsten in den Deliktgruppen der Rohheits- und Diebstahlsdelikte vertreten. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt hier bei 13 bzw. 16 %.

Die Diebstahlsdelikte gingen im Landkreis von 4517 Fällen im Jahr auf 4287 Fälle zurück (-5,1%). Allerdings war dieser Rückgang nicht gleichmäßig verteilt. Das betrifft sowohl die Verteilung in der Deliktsgruppe als auch regional. So stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche im Landkreis um 9,1%. Besonders betroffen waren hier Eigentümer von Einfamilienhäusern im Bereich des Amtes Rostocker Heide. Hier traten Tatverdächtige mit einer Serie von Einbrüchen auf, bei denen diese sich Zutritt in die Häuser verschafften, in dem sie die Fensterrahmen durchbohrten und anschließend den Fenstergriff öffneten. Die Serie die bereits in 2015 begann und sich bis Mitte April hinzog, umfasst allein 90 Straftaten.

Für die Betrachtung der Kriminalität werden Delikte auch in sogenannte Phänomengruppen (Summenschlüssel) zusammengefasst.

Im Bereich der Rauschgiftkriminalität wurden 555 Delikte festgestellt. 187 mehr als im Jahr 2015 (+50,8%). Diese Zunahme resultiert aus der polizeilichen Kontrolltätigkeit und den sich anschließenden Ermittlungen, die weitere Delikte zum Vorschein bringt.

Im Bereich der Straßenkriminalität, in dem alle Straftaten zusammengefasst werden, die sich im öffentlichen Bereich ereignen, ist auch in 2016 ein Rückgang zu verzeichnen gewesen (-8,4 %).

Dies dürfte, gemeinsam mit der für den Landkreis Rostock festgestellten geringsten Kriminalitätsbelastung pro 100.000 Einwohner im Land MV (gemeinsam mit Landkreis Ludwigslust-Parchim), allgemein positiv aufgenommen werden. Denn sowohl Kriminalitätsbelastung, als auch die Straßenkriminalität, können der Bevölkerung einen Anhaltspunkt für das subjektive Sicherheitsgefühl bieten.

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