Eine Unfallflucht und ihr Nachspiel oder: Wenn die Polizei ganz ungelegen kommt

Dortmund (ots) - Lfd. Nr.: 0476

Trotz mehrerer illegal beschäftigter Mitarbeiter hatte sich ein Restaurantbesitzer in Dortmund offenbar lange sicher gefühlt. Er hatte seine Rechnung jedoch ohne einen seiner Mitarbeiter gemacht. Denn dieser brachte ihm die Polizei ins Haus. Obwohl er doch eigentlich vor dieser flüchten wollte...

Aber beginnen wir von vorn. Es war am Mittwoch (26. April) gegen 13.35 Uhr, als ein 33-jähriger Dortmunder der Polizei einen Sachschadens-Unfall auf dem Königswall meldete. Beim Fahrstreifenwechsel sei ein anderes Auto rechts gegen sein Auto geprallt. Den Fahrer hatte das offenbar wenig gestört, denn trotz Hupkonzert des 33-Jährigen setzte dieser seinen Weg unbeirrt fort.

So einfach ließ sich der Dortmunder jedoch nicht abwimmeln. Er zögerte nicht und fuhr dem anderen Fahrzeug einfach hinterher. Das Ende dieser "Verfolgung" war jedoch an einem Rolltor erreicht. Hinter diesem verschwand der Vorausfahrende nämlich. Der 33-Jährige lotste sodann auch die Polizisten zu diesem Tor. Mit der Hilfe von Hausbewohnern konnten sie das Hindernis überwinden und landeten in einem Hinterhof. Hier fanden sie das unfallbeschädigte Auto vor.

Eine Werbe-Aufschrift auf diesem führte die Beamten zum Hintereingang eines dortigen Restaurants nahe der Brückstraße. Als sie durch diesen Eingang in die Küche gelangten, traten vier der dort anwesenden Mitarbeiter sofort die Flucht an. Weil dies normalerweise niemand tut, der nichts zu verbergen hat, nahmen die Polizisten die Verfolgung auf. Sie konnten zwei Flüchtige aufgreifen und festnehmen.

Die weiteren Ermittlungen musste anschließend der Zoll übernehmen. Denn wie sich bei einem Gespräch mit dem Restaurantbesitzer herausstellte, handelte es sich bei allen vier flüchtenden Personen um illegal beschäftigte Mitarbeiter. Die beiden festgenommenen Männer hielten sich zudem illegal in Deutschland auf.

Der flüchtige Unfallfahrer jedoch, der befand sich nicht unter diesen vier Personen. Der hatte sich bereits vorher entfernt. Den Grund dafür fanden die Polizisten recht schnell heraus. Denn der 28-jährige Mann ohne festen Wohnsitz mochte zwar Essen ausgefahren haben, einen Führerschein hatte er jedoch nicht. Ihn erreichte der Restaurantbesitzer zwar telefonisch, zurückkommen wollte der Mann jedoch nicht.

Die Ermittlungen der Polizei bezüglich des Verkehrsunfalls mit Flucht bzw. wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und des Anordnens des Fahrens ohne Fahrerlaubnis dauern an. Wohl ebenso wie die des Zolls im Fall des illegal beschäftigten Quartetts.

Das Restaurant musste kurz nach dem Polizeieinsatz jedenfalls erst einmal ad hoc schließen. Ohne Mitarbeiter lässt sich so ein Betrieb eben schwerlich aufrechterhalten.

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