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Cloppenburg/Vechta (ots) - Vechta - Erneuter Rückgang der Straftaten im Landkreis Vechta, Anzahl der Verkehrsunfälle auf hohem Niveau
Der Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes und aktuelle Leiter des Polizeikommissariats Vechta, Günter Stukenborg, stellte am 26.04.2017 Kreisrat Holger Böckenstette als Vertreter des Landkreises Vechta und den Bürgermeistern der zehn Städte und Gemeinden des Landkreises Vechta die Kriminalitätsentwicklung des vergangenen Jahres vor. Anschließend präsentierte Norbert Heppner, Sachbearbeiter Verkehr der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta, die Verkehrsunfallstatistik aus dem Jahr 2016 für den Bereich des Landkreises Vechta.
Im Jahr 2016 hat die Polizei im Landkreis Vechta insgesamt 6.856 Straftaten registriert. Das sind insgesamt 358 weniger als im Vorjahr (minus 4,96 Prozent). Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote um gut drei Prozent auf nunmehr 57,32 Prozent. Dabei wurden insgesamt 3.930 Tatverdächtige ermittelt. Dies ist aus Sicht von Günter Stukenborg eine erfreuliche Entwicklung. Schon seit dem Jahr 2013 werden im Landkreis Vechta Jahr für Jahr weniger Straftaten verzeichnet. In der Häufigkeitszahl, dies ist die Anzahl der Straftaten gerechnet auf 100.000 Einwohnern, beträgt der Wert 4.973 Taten. Dieser liegt deutlich unter dem Wert der Polizeidirektion Oldenburg (hier 6.247 Taten pro 100.000 Einwohnern) und des Landes Niedersachsen (hier 7.089 Taten pro 100.000 Einwohnern). Dies zeigt, dass die Menschen im Landkreis Vechta in einer der sichersten Regionen des Landes leben, stellte Günter Stukenborg fest, ohne dabei zu erinnern, dass gerade für die Opfer der verübten Taten jede strafbare Handlung eine zu viel ist.
Gut 79 Prozent der Tatverdächtigen sind männlich, 21 Prozent weiblich. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Delinquenz von Minderjährigen ebenfalls verringert. So wurden im Jahr 2016 im Landkreis Vechta insgesamt 328 Tatverdächtige ermittelt, die jünger als 18 Jahre waren (im Vorjahr waren es 351).
Die überwiegende Zahl der verübten Taten sind Diebstähle (2.819 Taten; 41,12 Prozent), gefolgt von sonstigen Straftaten nach dem Strafgesetzbuch (hierzu zählen auch die Sachbeschädigungen). Danach folgen Vermögens- und Fälschungsdelikte und die Rohheitsdelikte.
Die Steigerung der Rohheitsdelikte, es handelt sich um Raub- und Freiheitsdelikte, um Körperverletzungsdelikte und andere Rohheitsdelikte, ist erheblich. Wurden im Jahr 2015 noch 406 Körperverletzungen gezählt, waren es im vergangenen Jahr dann 497 (eine Steigerung von 22,4 Prozent).
Wohnungseinbrüche, egal am Tat oder in der Nacht, stellen gerade für Betroffene ein sehr intensiven Eingriff in die Privatsphäre dar. Nach einem Höchststand im Jahr 2014 (262 Einbrüche) wurden 2015 (hier 244 Einbrüche) und 2016 (214 Einbrüche) leichte Rückgänge registriert. Günter Stukenborg erläuterte, dass nach wie vor überörtliche Täter, die über die Autobahn A 1 in den Landkreis Vechta fahren, und auch örtliche Täter, die überwiegend Tatgelegenheiten ausnutzen und es in der Regel auf Bargeld und kleine Wertgegenstände angesehen haben, diese Einbrüche begehen. Knapp 20 Prozent der Wohnungseinbrüche hat die Polizei aufgeklärt. Die Anzahl der Fahrraddiebstähle ist seit Jahren rückläufig.
Erfreut zeigte sich Günter Stukenborg über die Aufklärung mehrerer Tatserien von Raubüberfällen im Herbst/Winter des vergangenen Jahres. Diese Ermittlungserfolge beruhten auf einer hervorragenden Zusammenarbeit der Polizeibeamten im Landkreis, der Einsatzbereiche des PK Vechta und der Polizeistationen Damme und Lohne mit dem Ermittlungsbereich. Hier konnten gleich drei Tätergruppen dingfest machen, die vornehmlich im Südkreis Vechta insgesamt 7 Raubüberfälle begangen hatten. Bei einigen Tatverdächtigen wurde Untersuchungshaft angeordnet, andere warten auf eine anstehende Gerichtsverhandlung. Ferner berichtete Günter Stukenborg über zwölf Kapitalverbrechen, die als Taten gegen das Leben verzeichnet wurden.
Zum Schluss schilderte Günter Stukenborg noch einen Fall aus dem Nordkreis Vechta, der Anlass zum Schmunzeln gab. Ein Einbrecher nutzte während eines Einbruchs sein Smartphone als Taschenlampe. Während der Tat stellte der Einbrecher fest, dass bei seinem Smartphone der Akku fast leer war. Mit einem mitgebrachten Ladekabel wollte er sein Akku wieder aufladen und nutzte dabei am Tatort eine Steckdose. Da der Einbrecher während der Tat gestört wurde, verließ er dabei fluchtartig den Tatort. Dabei ließ er sein Handy, das noch am Ladekabel hing, inklusive einiger "Selfies" auf dem Smartphone zurück. Die weiteren Ermittlungen der Polizei waren dann sehr einfach, den Täter zu überführen.
Während Günter Stukenborg in der Gesamtbetrachtung durchaus erfreuliche Werte vermittelt hatte, wies Norbert Heppner, Sachbearbeiter Verkehr der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta, darauf hin, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle 2016 um 250 auf insgesamt 3.147 gestiegen ist. Sechs Menschen verloren ihr Leben, alle bei Verkehrsunfällen außerhalb geschlossener Ortschaften. 136 Personen wurden schwer verletzt (zwei mehr als im Vorjahr), 559 Menschen erlitten leichte Verletzungen (31 weniger als im Vorjahr).
Im Vergleich dazu ist zu erwähnen, dass sich im Jahr 2010 im Landkreis Vechta gut 900 Verkehrsunfälle weniger ereignet haben. Zurückzuführen sind diese Werte in erster Linie auf den stark gestiegenen Verkehr. Hauptrisikogruppe sind nach wie vor junge Autofahrer bis 24 Jahre, die für ihre Altersgruppe weit überproportional an Verkehrsunfällen beteiligt sind. In erster Linie sind Pkw-Fahrer als Beteiligte registriert worden. Norbert Heppner zeigte auf, dass zum Beispiel E-Bike-Fahrer sehr selten verunglücken. Hauptunfallursache ist wie in den Vorjahren der Wildunfall. Dazu führte Norbert Heppner an, dass die Wildpopulation nach wie vor größer wird. Intensive Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen an Unfallhäufungsstellen haben in der Vergangenheit stets dazu geführt, dass an diesen Stellen kaum noch Verkehrsunfälle geschehen.
Bedauerlich sind viele sogenannte Parkplatzunfälle. In nicht wenigen Fällen fahren die Verursacher weg, ohne sich um die Schadenregulierung zu kümmern. Die Polizei leitet bei Bekanntwerden solcher Verkehrsunfälle Strafverfahren ein (Verkehrsunfallflucht). In Landkreis Vechta wurden im Jahr 2016 626 Taten gezählt, 62 mehr als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote liegt seit Jahren konstant bei 40 Prozent.
In der konkreten Analyse gab Norbert Heppner zu jedem einzelnen der sechs tödlichen Verkehrsunfall Informationen. In vier Fällen prallten die Verunglückten gegen einen Baum. In den beiden anderen Fällen gab es eine Vorfahrtverletzung bzw. wurde an einer Ampel das Rotlicht missachtet.
In der Analyse zu einzelnen Unfallhäufungsstellen teilte Norbert Heppner mit, dass in Lohne der zuständige Straßenbaulastträger an der Einmündung Dinklager Straße/Christoph-Bernhard-Straße eine Ampelanlage aufstellen wird. Ferner nannte Norbert Heppner in Lohne die Märschendorfer Straße, in Steinfeld die Kreuzung Bahnhofstraße/Portlandstraße, in Bakum die Kreuzung in Harme am Rasthof Oldenburger Münsterland und in Langförden die Kreuzung Hauptstraße/Holtruper Straße als Unfallhäufungsstelle. An allen genannten Stellen werden Vorschläge gemacht, wie diese entschärft werden können. Zudem bat Norbert Heppner die Vertreter der örtlichen Kommunen, im Bereich von Kurven die aufgestellten Kurventafeln zu überprüfen und diese durch neue, größere zu ersetzen, sofern dies geboten ist.
Im Abschluss des Gesprächs mit den örtlichen Kommunen gab Günter Stukenborg noch einen Ausblick auf die kommenden Wochen und Monate, die auch für die Polizei ereignisreich werden. Am 25. Mai 2017 wird es u.a. auf dem Stoppelmarktgelände das "Tante-Mia-tanzt-Festival" geben, bei dem in diesem Jahr insgesamt voraussichtlich ca. 18.000 Besucher erwartet werden.
Polizeiinspektion Cloppenburg / Vechta
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