ACHTUNG! Wildunfälle! Wertvolle Tipps der Polizei

Marburg-Biedenkopf (ots) - ACHTUNG! Wildunfälle! Wertvolle Tipps der Polizei

Landkreis Marburg-Biedenkopf Die Bilanz von 48 Stunden zwischen Mittwoch, 26. und Freitag, 28. April: 1 Wildschwein, 1 Fuchs und 4 Rehe bedeuteten 6 Verkehrsunfälle mit einem Gesamtschaden von mindestens 7500 Euro. Glücklicherweise blieben alle Autofahrer unverletzt!

Die Unfallorte liegen komplett verteilt im Landkreis und bestätigen damit die Angaben der veröffentlichten Verkehrsunfallstatistik (siehe www.polizei.hessen.de) Einen Schwerpunkt für die Wildunfälle gibt es nicht. Sie kommen überall vor! Zur Erinnerung: Wildunfälle hatten im Jahr 2016 einen Anteil von fast 26 Prozent an den Gesamtunfällen. Bei 11 der 1152 Wildunfällen (Gesamtzahl der Unfälle 2016: 4447) erlitten vier Menschen schwere und 14 leichte Verletzungen! Die Unfallorte der Wildunfälle der letzten 48 Stunden waren die Kreisstraße 18 zwischen Willingshausen und Neustadt, die Landstraße 3331 zwischen Oberhörlen und Oberdieten, die Landstraße 3381 zwischen Goßfelden und Wehrda, die Bundesstraße 453 zwischen Gladenbach und Runzhausen, die Landstraße 3048 zwischen Gönnern und Niedereisenhausen und die Bundesstraße 3 zwischen Gisselberg und Niederweimar. Drei Unfälle waren am frühen Morgen zwischen 04.15 und 06.10 Uhr , die anderen drei am Abend zwischen 21.35 und 23.30 Uhr. "Jeder Kraftfahrer kann selbst ganz erheblich zu einer Reduzierung von Wildunfällen beitragen. Vorausschauendes Fahren, eine angepasste Geschwindigkeit, sowie besondere Vorsicht und akute Bremsbereitschaft insbesondere in Waldstücken und dort wo ohnehin bereits Schilder vor einem Wildwechsel warnen, tragen dazu bei. Technische Möglichkeiten, wie z.B. ein Wildzaun, wirken zwar, aber eben nur dort, wo sie angebracht sind. Die Erfahrung zeigt, dass die Tiere einfach ausweichen.

Der Zusammenprall mit einem Tier ist gefährlich, da das Aufprallgewicht eines Tieres deutlich höher ist als sein Eigengewicht. Untersuchungen haben ergeben, dass ein Wildschwein beim Aufprall auf ein etwa 60 km/h schnell fahrendes Auto plötzlich das Gewicht eines Nashorns hat.

Tipps der Polizei zur Verringerung des Risikos im Zusammenhang mit Wildunfällen.

1. Fuß vom Gas wenn Sie in Waldstücken, an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern oder dort wo es bereits Warnschilder wegen Wildwechsels gibt, unterwegs sind.

2. Besser kontrolliert Zusammenstoßen als unkontrolliert Ausweichen! Lenkrad festhalten, geradeaus fahren und bremsen. Riskante Ausweichmanöver gefährden den Gegenverkehr und Sie selbst.

3. Achten Sie auf die entsprechenden Warnschilder! Aufgrund bestimmter Auswertungen werden die Warnschilder vor allem an Strecken aufgestellt, wo es besonders häufig zu Wildwechsel kommt.

4. Besondere Wachsamkeit beim Befahren von neuen, durch den Wald führenden Straßen.

5. Fernlicht bewirkt, dass die Augen des Wilds wie Rückstrahler wirken. Das Wild ist daher früher erkennbar.

6. Abblenden und bremsen bei Wildwechsel! Kontrolliert bremsen und hupen, wenn Wild auf der Straße steht.

7. Vorsicht Nachzügler! Wildtiere treten meist in Gruppen auf. Kam es bereits zum Wildwechsel, so ist damit zu rechnen, dass weitere Tiere folgen.

Kommt es zum Unfall ist die Unfallstelle abzusichern und die Polizei zu verständigen. Die Polizei verständigt den zuständigen Jagdpächter.

Auf keinen Fall sollten Sie ein Tier nach einem Unfall einladen und mitnehmen. Damit würde man sich wegen Jagdwilderei strafbar machen.

Weitere Informationen im Zusammenhang mit Wildunfällen stehen im Internet unter www.polizei.hessen.de.

Martin Ahlich

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