Großkontrolle der Polizeidirektion Göttingen auf der BAB 7 – Schwerlastverkehr im Visier

POL-GOE: Großkontrolle der Polizeidirektion Göttingen auf der BAB 7 - Schwerlastverkehr im Visier
Lkw Kontrollen auf dem Parkplatz A7 Leineholz Ost

Göttingen (ots) -

- 247 LKW überprüft; Beanstandungsquote bei 62,3 % - 417 Geschwindigkeitsverstöße - Fortsetzung der Kontrollen angekündigt

Die Polizeidirektion Göttingen hat in einer groß angelegten Verkehrsaktion an der Bundesautobahn 7 auf den Parkplätzen Leineholz Ost und West (Göttingen/Parensen) Verkehrskontrollen durchgeführt. 44 Beamtinnen und Beamte der Polizeidirektion Göttingen überprüften heute in der Zeit von 08:30 - 15:00 Uhr schwerpunktmäßig den gewerblichen Güter- und Personenbeförderungsverkehr. Außerdem waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Länderpolizeien Hessen und Thüringen, des Zolls, des Bundesamtes für Güterverkehr und des Gewerbeaufsichtsamtes des Landkreises Göttingen an der Kontrolle beteiligt. Insgesamt waren ca. 90 Kräfte im Einsatz

Durch steigenden Wettbewerbsdruck und zunehmendes Transportaufkommen im gewerblichen Güter- und Personenverkehr werden Sicherheitsrisiken immer mehr in Kauf genommen. Regelmäßig sind Nichtbeachtung von Lenk- und Ruhezeiten oder Geschwindigkeitsüberschreitungen ebenso häufig zu beanstanden wie beispielsweise Überladung, mangelnde Ladungssicherung und technische Mängel an den Lastkraftwagen. Ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko ist auch die Ablenkung der Fahrzeugführer durch mobile technische Geräte wie Smartphones oder Tablets.

Im Mittelpunkt der Überprüfungen standen die identifizierten Hauptunfallursachen wie Geschwindigkeitsüberschreitungen, Abstand, Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten sowie das Führen von Fahrzeugen unter Drogen- bzw. Alkoholeinfluss.

Unter Einbindung von speziell ausgebildeten Verkehrssicherheitsberatern der Polizei wurden die Fahrer zu den Gefahren durch die Nutzung von Handys oder den Folgen von zu geringen Ruhezeiten beraten. Parallel dazu erfolgten stationäre Geschwindigkeitsmessungen an zwei Messpunkten und mobile Geschwindigkeitskontrollen mit einem so genannten PPS-Wagen (Police-Pilot-System) auf der A 7.

Die regelmäßig stattfindenden Kontrollen auf der A 7 sind unter anderem Ausfluss der A-7-Konferenz (siehe dazu http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/7452/3409267), die im Sommer 2015 unter Beteiligung betroffener Kommunen sowie zuständiger Behörden und Ministerien stattfand. Damals wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt und umgehend mit der Umsetzung begonnen. Die Bilanz ist positiv: Im Bereich der Unfallschwerpunkte auf der A 7 im Bereich Göttingen konnten in den letzten zwei Jahren die Unfälle mit schwerverletzten Personen um 80 % reduziert werden und auch Unfälle mit leicht Verletzten gingen um 24,3 % zurück. Im so genannten "Ohr" - die Auffahrt von der A 38 auf die A 7 Richtung Kassel - ein ehemaliger Unfallschwerpunkt, gab es seit Umsetzung verschiedener Verkehrsmaßnahmen keinen einzigen Unfall mehr. Einzig der Trend der Lkw-Unfälle passt nicht zur positiven Tendenz: Hier gibt es einen Anstieg um 5,9 %. 40 % aller Verkehrsunfälle auf den Autobahnabschnitten auf dem Gebiet der Polizeidirektion Göttingen sind unter Beteiligung von Lastkraftwagen geschehen. In 74 % aller Unfälle mit Lkw-Beteiligung war der Lkw-Fahrer der Verursacher des Unfalls.

"Wir konnten die Unfallzahlen an den Unfallschwerpunkten auf der A 7 in unserem Zuständigkeitsbereich zum Teil deutlich senken. Besonders wichtig ist mir dabei der Aspekt, dass wir in den vergangenen zwei Jahren sehr viel weniger Schwerverletzte zu verzeichnen hatten. Die in der A-7-Konferenz beschlossenen und anschließend durchgeführten Maßnahmen zeigen Wirkung. Um Nachhaltigkeit zu erzielen, werden wir auch weiterhin regelmäßige Kontrollen durchführen, um die Unfallzahlen weiter zu reduzieren," sagte Bernd Wiesendorf, Vizepräsident der Polizeidirektion Göttingen

Im Ergebnis hat die Polizei 247 LKW im Rahmen der Schwerlastkontrolle überprüft und dabei 154 Fahrzeuge beanstandet. Die Beanstandungsquote lag an diesem Tag bei 62,3 %. 180 Ordnungswidrigkeitenverfahren u.a. wegen diverser Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten war die Folge.

Im Rahmen der Geschwindigkeitsmessungen wurden 417 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. 209 Pkw-Fahrer und 96 Lkw-Fahrer müssen mit einem Verwarngeld rechnen, gegen 57 Pkw-Fahrer und 55 Lkw-Fahrer wird ein Bußgeldverfahren wegen überhöhter Geschwindigkeit eingeleitet. 9 Fahrzeugführer (4 x Pkw und 5 x Lkw) müssen zudem mit einem Fahrverbot rechnen. Ein Lkw-Fahrer führte einen Lkw, obwohl er nicht die erforderliche Fahrerlaubnis dafür besaß. Gegen ihn wird ein Strafverfahren eingeleitet. In sieben Fällen wurde ein Verfahren wegen Verdacht des Verstoßes gegen Einhaltung des Mindestlohnes eingeleitet Die Einsatzkräfte untersagten sechs Lkw-Fahrern die Weiterfahrt auf Grund von Gefahrgutverstößen, mangelhafter Bereifung bzw. Ladungssicherung sowie defekter Bremsanlage. Außerdem wurden das Überholverbot und der Mindestabstand missachtet.

"Die Ergebnisse der heutigen Kontrolle zeigen, dass wir auch weiterhin die Augen offen halten müssen. Wir wollen den Lkw-Fahrern durch präventive Einflussnahme aber auch durch notwendiges, repressives Einschreitverhalten positive Verhaltensmuster vermitteln. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Gewerbeaufsichtsamt des Landkreises Göttingen, dem Zoll und dem Bundesamt für Güterverkehr gewährleisten wir professionelle und ganzheitliche Kontrollen des gewerblichen Güter- und Personenbeförderungsverkehrs und können einen entscheidenden Beitrag zur Unfallverhütung beitragen. Unser oberstes Ziel ist und bleibt es, Menschenleben zu retten und schwere Personenschäden zu verhindern", so Bernd Wiesendorf.

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