Nr. 1357
Mehrere Strafanzeigen und Ordnungswidrigkeitenanzeigen waren
gestern Abend das Ergebnis des Verhaltens zweier Autoinsassen
in Pankow. Einer Funkwagenbesatzung fiel gegen 19.30 Uhr ein
auf der Standspur der Autobahnauffahrt A 114 Richtung
stadtauswärts stehender VW Polo auf. Als die Beamten fast das
Fahrzeug erreicht hatten, sahen sie noch, wie ein Mann durch
das Beifahrerfenster einstieg und der VW sich auf der Standspur
in Gang setzte. An der Ausfahrt Bucher Straße fuhr der
Autofahrer von der Autobahn und bog nach rechts in Richtung
Hobrechtsfelder Chaussee ab. Die Polizisten, die dem Pkw
gefolgt waren und direkt dahinter fuhren, konnten sehen, dass
es sich um zwei Männer handelt, die beide nicht angeschnallt
waren und aufgrund der Verhaltensweise – rhythmische
Bewegungen mit Kopf und Armen- offensichtlich laut Musik
hörten. Auf das Anhaltesignal reagierte der Fahrer nicht. Auch
als ein akustisches Signal dazu geschaltet wurde und eine
Lautsprecherdurchsage erfolgte, fuhr der VW Polo weiter. Der
Funkwagen setzte sich vor das Auto, dabei stellten die
Polizisten fest, dass das vordere Kennzeichen fehlte. Der Polo
wurde langsamer, scherte dann aber plötzlich nach links aus
und fuhr davon. Die Beamten folgten ihm. Kurz vor der
Hobrechtsfelder Brücke wiederholte sich das Szenario. Als die
Beamten aussteigen wollten, gab der Fahrer des Polos Gas und
fuhr an dem Polizeiauto vorbei. Das Fluchtfahrzeug passierte
die Bahnanlage hinter der Hobrechtsfelder Brücke mit
überhöhter Geschwindigkeit, in Höhe der Hobrechtsfelder
Chaussee verlor der Fahrzeugführer die Kontrolle, kam nach
rechts von der Fahrbahn ab, landete im Feld und fuhr weiter.
Zurück auf der Hobrechtsfelder Chaussee setzten die beiden
ihre Fahrt durch „Lückenspringen“ fort. Hinter der
Kreuzung Hobrechtsfelder Chaussee / Wiltbergstraße kam der
Wagen aufgrund der Geschwindigkeit in der dortigen S-Kurve von
der Straße ab, prallte gegen zwei Holzpoller und einen
Strommast. Der Fahrer sprang aus dem Wagen und konnte
flüchten, der alkoholisierte Beifahrer, ein 26-Jähriger,
stieg mit einer Bierflasche und Zigarette in der Hand aus. Den
Anweisungen der Beamten leistet er keine Folge, beleidigte sie
und leistete Widerstand. Der 26-Jährige stimmte einer
freiwilligen Atemalkoholkontrolle zu, die eindeutig war. Der VW
wurde sichergestellt, ein Mobiltelefon beschlagnahmt. Den
Beifahrer erwarten Verfahren wegen Widerstands, Bedrohung,
Körperverletzung, Strafvereitelung und Beleidigung. Da der
26-Jährige über Schmerzen im Schulterbereich klagte, brachte
ihn ein Rettungswagen in ein Krankenhaus, wo zudem eine
richterlich angeordnete Blutentnahme durchgeführt wurde. Da er
eine ärztliche Untersuchung ablehnte, wurde er im Anschluss
der polizeilichen Maßnahmen entlassen. Ein Beamter erlitt
leichte Verletzungen am Knie, verblieb aber im Dienst. Die
Ermittlungen zu dem Fahrer dauern an.
Autofahrer geflüchtet – Beifahrer renitent
Polizeimeldung vom 17.06.2017
Pankow
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