Autofahrer geflüchtet – Beifahrer renitent

Polizeimeldung vom 17.06.2017
Pankow
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Nr. 1357
Mehrere Strafanzeigen und Ordnungswidrigkeitenanzeigen waren gestern Abend das Ergebnis des Verhaltens zweier Autoinsassen in Pankow. Einer Funkwagenbesatzung fiel gegen 19.30 Uhr ein auf der Standspur der Autobahnauffahrt A 114 Richtung stadtauswärts stehender VW Polo auf. Als die Beamten fast das Fahrzeug erreicht hatten, sahen sie noch, wie ein Mann durch das Beifahrerfenster einstieg und der VW sich auf der Standspur in Gang setzte. An der Ausfahrt Bucher Straße fuhr der Autofahrer von der Autobahn und bog nach rechts in Richtung Hobrechtsfelder Chaussee ab. Die Polizisten, die dem Pkw gefolgt waren und direkt dahinter fuhren, konnten sehen, dass es sich um zwei Männer handelt, die beide nicht angeschnallt waren und aufgrund der Verhaltensweise – rhythmische Bewegungen mit Kopf und Armen- offensichtlich laut Musik hörten. Auf das Anhaltesignal reagierte der Fahrer nicht. Auch als ein akustisches Signal dazu geschaltet wurde und eine Lautsprecherdurchsage erfolgte, fuhr der VW Polo weiter. Der Funkwagen setzte sich vor das Auto, dabei stellten die Polizisten fest, dass das vordere Kennzeichen fehlte. Der Polo wurde langsamer, scherte dann aber plötzlich nach links aus und fuhr davon. Die Beamten folgten ihm. Kurz vor der Hobrechtsfelder Brücke wiederholte sich das Szenario. Als die Beamten aussteigen wollten, gab der Fahrer des Polos Gas und fuhr an dem Polizeiauto vorbei. Das Fluchtfahrzeug passierte die Bahnanlage hinter der Hobrechtsfelder Brücke mit überhöhter Geschwindigkeit, in Höhe der Hobrechtsfelder Chaussee verlor der Fahrzeugführer die Kontrolle, kam nach rechts von der Fahrbahn ab, landete im Feld und fuhr weiter. Zurück auf der Hobrechtsfelder Chaussee setzten die beiden ihre Fahrt durch „Lückenspringen“ fort. Hinter der Kreuzung Hobrechtsfelder Chaussee / Wiltbergstraße kam der Wagen aufgrund der Geschwindigkeit in der dortigen S-Kurve von der Straße ab, prallte gegen zwei Holzpoller und einen Strommast. Der Fahrer sprang aus dem Wagen und konnte flüchten, der alkoholisierte Beifahrer, ein 26-Jähriger, stieg mit einer Bierflasche und Zigarette in der Hand aus. Den Anweisungen der Beamten leistet er keine Folge, beleidigte sie und leistete Widerstand. Der 26-Jährige stimmte einer freiwilligen Atemalkoholkontrolle zu, die eindeutig war. Der VW wurde sichergestellt, ein Mobiltelefon beschlagnahmt. Den Beifahrer erwarten Verfahren wegen Widerstands, Bedrohung, Körperverletzung, Strafvereitelung und Beleidigung. Da der 26-Jährige über Schmerzen im Schulterbereich klagte, brachte ihn ein Rettungswagen in ein Krankenhaus, wo zudem eine richterlich angeordnete Blutentnahme durchgeführt wurde. Da er eine ärztliche Untersuchung ablehnte, wurde er im Anschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen. Ein Beamter erlitt leichte Verletzungen am Knie, verblieb aber im Dienst. Die Ermittlungen zu dem Fahrer dauern an.