Meppen – Pflege von Angehörigen trotz Berufstätigkeit, geht das?

POL-EL: Meppen - Pflege von Angehörigen trotz Berufstätigkeit, geht das?
von links: Peter Nienaber, Theresia Wilke, Floriane Schmied, Richard Peters, Thomas Geppert, Franz Stüwe, Birgit Baarts, Monika Boven, Karl-Heinz Brüggemann, es fehlt Gabriela Breuckmann

Meppen (ots) - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim waren am Mittwochmorgen zu einer Informationsveranstaltung zum Thema "Pflege von Angehörigen trotz Berufstätigkeit" zusammengekommen. Die gut 50 Interessierten folgen dabei der Einladung von Monika Boven, die bei der Polizei für den Bereich der Aus- und Fortbildung zuständig ist. Ihr war es gelungen, Mitarbeiter unterschiedlichster, mit der Thematik betrauter Institutionen, für die Veranstaltung im Meppener Kreishaus zu gewinnen. Neben Richard Peters, Sachbereichsleiter Soziales beim Landkreis Emsland, referierten Theresia Wilke von der AOK, Franz Stüwe, Thomas Geppert und Gabriele Breuckmann vom DRK Emsland sowie Birgit Baarts von der Polizeidirektion Osnabrück. Trotz einer im Bundesvergleich günstigen Geburtenentwicklung, macht der Trend einer alternden Gesellschaft auch vor dem Emsland und der Grafschaft Bentheim nicht Halt. Anders als in weiten Teilen Deutschlands, liegt die Quote der Eigenheimbesitzer in unserer Region bei überwältigenden 85 Prozent. Dies hat zur Folge, dass ein Großteil der pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause im Familienkreis betreut wird. Dies gilt selbstredend auch für viele Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden. "Gerade die Polizei als Arbeitgeber fordert von ihren Mitarbeitern ein hohes Maß an Flexibilität. Das steht natürlich sehr oft in Konkurrenz zu einem häuslichen Pflegeauftrag", so Inspektionsleiter Karl-Heinz Brüggemann bei seiner Eröffnungsrede. Dass die Betroffenen bereits auf ein breites Angebot an Beratungs- und Hilfsoptionen zurückgreifen können, ist vielen Berufstätigen schlichtweg nicht bekannt. Zu den Aufgaben einer Pflegekasse referierte in diesem Zusammenhang Frau Wilke, Pflegeberaterin der AOK. Jede Krankenkasse verfügt über spezialisierte Mitarbeiter, die für die entsprechenden Anträge und Beratungen zuständig sind. Herr Stüwe und Herr Gebhardt vom DRK Emsland erläuterten in ihrem gemeinsamen Vortrag, wie die praktische Umsetzung von Pflegemaßnahmen möglich ist. Alle karitativen Einrichtungen verfügen ebenfalls über gesonderte Ansprechpartner, die in akuten Fällen eine sinnvolle Ergänzung zur familiären Pflege darstellen können. Es wurde dabei vor allem deutlich, wie eng die Krankenkassen mit den Pflegeeinrichtungen vernetzt sind und wie gut die Zusammenarbeit funktioniert. Das Deutsche Rote Kreuz verfügt über eigene, sogenannte Pflegecoaches. Eine von ihnen ist die Referentin Frau Breuckmann. In ihrem Impulsvortrag warb sie darum, das Verständnis für Demenz stärken. Sie gab wertvolle Tipps und konnte vielen Zuhörern in beeindruckender Weise die bestehende Sorgen nehmen. Tenor: Eines bleibt bis zum Schluss, die Wachheit der Gefühle und die Sensibilität! Zu guter Letzt stellte Frau Baarts die Hilfsmöglichkeiten dar, die über die Polizeidirektion Osnabrück vermittelt werden. Festzuhalten bleibt, dass sich kein zukunftsorientiertes Unternehmen der Thematik verschließen kann. Die Zahl der Pflegebedürftigen und damit auch die der pflegenden Angehörigen, wird in den kommenden Jahren enorm steigen. Wer sich darauf nicht angemessen vorbereitet, wird sich und seinen Mitarbeitern nicht gerecht.

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