Pressebericht vom 27.06.2017


27.06.2017, PP München

Pressebericht vom 27.06.2017
Inhalt:

1001. Pkw-Fahrerin gerät in den Gegenverkehr und wird schwer verletzt - Obermenzing

1002. Person wird von S-Bahn erfasst und getötet - Haarr />
1003. Unbekannte tote männliche Person; Vermisstenfall geklärt - Freimann
-siehe 1. Nachtrag vom 16.11.2016, Ziff. 2044
-siehe Pressebericht vom 26.05.2017, Ziff. 816

1004. Durchsuchungsaktion in Münchner Bordell wegen Drogendelikten - Freimann

1005. Hund wird vergessen und verendet in der Sonne - Neuhausen

1006. Terminhinweis (Wiederholung):
Präventionsveranstaltung zu falschen Polizeibeamten


1001. Pkw-Fahrerin gerät in den Gegenverkehr und wird schwer verletzt - Obermenzing Am Montag, 26.06.2017, gegen 17.00 Uhr, befuhr eine 79-jährige Münchnerin mit ihrem Pkw die Pippinger Straße in Richtung Pasing.

Kurz vor der Einmündung zur Bassermannstraße verlor die Rentnerin aus bislang ungeklärter Ursache die Kontrolle über ihr Fahrzeug und geriet auf die Gegenfahrbahn. Sie kollidierte dort mit ungebremst mit einem entgegenkommenden Lkw.

Durch den starken Aufprall wurde das Fahrzeug der Rentnerin zurückgeschleudert, durchbrach einen Gartenzaun und kam in einem Vorgarten zum Stehen.

Die Münchnerin wurde schwer verletzt und musste mit einem Rettungswagen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Der 54-jährige Lkw-Fahrer blieb unverletzt.

An beiden Fahrzeugen entstand erheblicher Sachschaden. Im Rahmen der Verkehrsunfallaufnahme und der Bergung der Fahrzeuge musste die Pippinger Straße für ca. 2,5 Stunden in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

1002. Person wird von S-Bahn erfasst und getötet - Haar Am Montag, 26.06.2017, um 22.30 Uhr, benutzte ein 47-jähriger Ungar die Gleistrasse um von Haar nach Gronsdorf zu gehen. Er bemerkte die herannahende S-Bahn nicht, wurde erfasst und in ein Feld geschleudert. Er war sofort tot.

Der 46-jährige Lokführer konnte trotz eingeleiteter Schnellbremsung einen Zusammenstoß nicht verhindern. Er erlitt einen Schock und musste durch das Kriseninterventionsteam vor Ort betreut werden.

Fahrgäste der S4 wurden bei dem Zusammenprall nicht verletzt.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand wird von einem Unfall aufgrund Unachtsamkeit oder Unwissen ausgegangen.

Für die Unfallaufnahme wurde der Gleisbereich für zwei Stunden gesperrt. Es kam zu Zugausfällen.

1003. Unbekannte tote männliche Person; Vermisstenfall geklärt - Freimann Wie bereits berichtet, wurde am 21.10.2016 in München in der Leinthalerstraße 1 eine männliche Person im Freien tot aufgefunden. Ein Fremdverschulden konnte ausgeschlossen werden. Die Person führte keinerlei Gegenstände bei sich, die zur Identifizierung beigetragen hätten.

Auch die Veröffentlichung eines Lichtbildes am 16.11.2016 sowie am 26.05.2017, führte zu keinen verwertbaren Ermittlungsergebnissen.

Parallel dazu kam es im Rahmen eines polizeilichen Einsatzes zu einer Wohnungsöffnung im Februar 2017. Bei der Betretung der Wohnung in Oberföhring konnte festgestellt werden, dass sich der Wohnungsinhaber zuletzt im Oktober 2016 dort aufgehalten haben muss. Auffällig war jedoch, dass sich das Mobiltelefon, der Geldbeutel mit sämtlichen Ausweisdokumenten und Bankkarten sowie ein Reisepass des Wohnungsinhabers dort befanden.

Da im Zuge der ersten Ermittlungen keine Angehörigen oder Freunde bekannt wurden, wurde die Nachbarschaft befragt. Auch hier konnten keine Hinweise auf den Verbleib oder Aufenthalt der Person gewonnen werden.

Aufgrund der langen Abwesenheit lag mittlerweile ein Haftbefehl wegen einer Ordnungswidrigkeit gegen den 53-jährigen deutschen Wohnungsinhaber vor.

Aufgrund der besonderen Umstände wurde von der Kriminalpolizei eine Vermisstenanzeige erstellt. Anlässlich der Wohnungsräumung im Mai 2017 wurde auch eine DNA-Probe der vermissten Person in der Wohnung erhoben. Diese wurde im Institut für Rechtsmedizin in München untersucht und führte nun zu einem verwertbaren Ergebnis.

Bei dem 53-Jährigen handelt es sich um die gleiche Person, die am 21.10.2016 in der Leinthalerstraße in Freimann tot aufgefunden wurde.

1004. Durchsuchungsaktion in Münchner Bordell wegen Drogendelikten - Freimann Im Rahmen kriminalpolizeilicher Ermittlungen durch das Kriminalkommissariat 83 (Rauschgiftdelikte) ergab sich gegen mehrere Prostituierte eines Bordellbetriebes im Münchner Westen der dringende Tatverdacht, dass dort Handel mit Kokain betrieben wird.

Zum Zeitpunkt der Durchsuchung befanden sich 24 Prostituierte in dem Etablissement. Bei sieben Frauen konnten verkaufsfertig abgepacktes Rauschgift, geeignetes Verpackungsmaterial sowie andere Drogenutensilien aufgefunden und sichergestellt werden.

In Schminkkoffern, die bislang keiner Prostituierten zugeordnet werden können, befanden sich ebenfalls mehrere Gramm Kokain.

Auf der Personaltoilette wurde durch den eingesetzten Diensthund eine geringe Menge an chemischer Drogen aufgefunden. Zudem befand sich auf der Toilette Bargeld in verschiedenen Währungen. Die Drogen sowie das Bargeld wurden vor Ort sichergestellt.

Gegen alle beschuldigten Prostituierten wurden aufgrund der verschiedenen Verstöße nach dem Betäubungsmittelgesetz Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Die Personen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.

1005. Hund wird vergessen und verendet in der Sonne - Neuhausen Am Montag, 26.06.2017, gegen 17.00 Uhr, teilte ein besorgter Anwohner in Neuhausen mit, dass er seit mehreren Stunden einen Hund auf einem Balkon beobachtet. Der Hund sei dort der prallen Sonne ausgeliefert und sei nun umgefallen.

Wenige Minuten später traf eine Polizeistreife am genannten Objekt ein. Da auf Klopfen und Klingeln nicht geöffnet wurde, zogen die Beamten die Feuerwehr zur Wohnungsöffnung hinzu.

Bei der anschließenden Betretung der Wohnung, wurden zwei Personen angetroffen. Die 19-Jährige und der 20-Jährige waren vom Besuch der Polizei offensichtlich überrascht.

Bei der Nachschau auf dem Balkon der Wohnung wurde ein lebloser Hund aufgefunden. Er war bereits verstorben. Ein daneben stehender Trinknapf war leer.

Die Kriminalpolizei hat nun Ermittlungen gegen beide Personen aufgenommen.

1006. Terminhinweis (Wiederholung): Präventionsveranstaltung zu falschen Polizeibeamten Betrugsdelikte, bei denen eine Kontaktaufnahme durch die Täter mittels Telefon erfolgt, erleben seit mehreren Jahren einen regelrechten Boom.

Zwischenzeitlich existieren mehrere Varianten. Wie hier geschildert, täuschen die zumeist aus dem Ausland agierenden Täter (Telefonate zumeist aus der Türkei) Szenarien vor und versuchen so, an das Geld ihrer Opfer zu kommen. Die Anrufe selbst werden in der Regel über „Callcenter“ durchgeführt.
Besonders beliebt und leider nicht selten erfolgreich ist das Phänomen „Falscher Polizeibeamter“. Regelmäßig wird von den
Betrügern behauptet, dass auch Bankmitarbeiter zu dem „Verbrecherring“ gehören würden.

Fallbeispiel:
Unbekannte Täter suchen sich aus Telefonverzeichnissen Telefonnummern aus, die auf Personen eingetragen sind, die „altdeutsche“ Vornamen tragen. Danach werden die zumeist älteren Personen angerufen und ihnen eingeredet, es seien mehrere Einbrecher festgenommen worden und weitere seien noch flüchtig. Bei den Tätern habe man Unterlagen gefunden, die darauf hindeuten, dass auch bei den Angerufenen eingebrochen werden soll. Danach werden die Geschädigten gezielt nach Geld und Wertsachen ausgefragt. Ihnen wird darüber hinaus in vielen Fällen geschildert, dass auch Mitarbeiter ihrer Bank Teil der Bande seien und dass durch sie Falschgeld ausgegeben wird.

Das gesamte Geld der Geschädigten, welches bei der Bank abgehoben werden muss, müsse deshalb überprüft werden. Ein verdeckter Ermittler werde beim Geschädigten vorbeikommen, das Geld mitnehmen und nach Überprüfung wieder zurückgeben.

In vielen Fällen dürfen die Geschädigten das Telefon nicht auflegen und müssen die ganze Nacht über immer wieder in das Telefon sprechen.

Auch beim Gang zur Bank müssen sie ihr Handy bei bestehender Verbindung mitführen. Auf diese Weise werden die Geschädigten gezielt und dauerhaft überwacht. Eine Zeitlücke, um operativ an die Geschädigten heranzukommen, existiert dann nicht mehr.

Bei dem Delikt handelt es sich um ein bundesweit vorhandenes Massenphänomen mit Schadenssummen, die jährlich in die Millionen gehen.


Die Geldinstitute sind für die Polizei unverzichtbare Partner im Kampf gegen diese Betrüger. Nicht selten konnten in der Vergangenheit Taten durch aufmerksame Bankmitarbeiter/innen aufgeklärt werden und die Kunden vor einem hohen finanziellen Schaden bewahrt werden.

Um Sie über die Machenschaften der Täter, über Verhaltensempfehlungen in Verdachtsmomenten, sowie das Vorgehen der Polizei zu informieren, laden wir Sie herzlich zu unserem Informationsabend

„Falsche Polizeibeamte und Co.“
am Mittwoch, 28.06.2017, um 19.30 Uhr bis ca. 21.00 Uhr,
in das Polizeipräsidium München,
Ettstr. 2 80636 München (Haupteingang),

ein.

Referieren werden die Experten der Münchner Polizei, Herr Uwe Dörnhöfer sowie Herr Arno Helfrich. Sie stehen Ihnen im Anschluss gerne für Ihre Fragen zur Verfügung. Die Teilnahme ist kostenlos.