Köln (ots) - Einer perfiden Betrugsmasche zweier angeblicher Kriminalbeamter ist am Montagmittag (3. Juli) eine Kölnerin (84) in Bocklemünd-Mengenich zum Opfer gefallen. Unter kurzzeitigem Vorhalt eines "Polizeiausweises" behauptete das Duo, den Geldvorrat der Seniorin überprüfen zu müssen - es handele sich um Falschgeld.
Gegen 11.30 Uhr klingelten die Unbekannten an der Haustür der späteren Geschädigten am Lerchenweg. In akzentfreiem Deutsch gab sich einer der schlanken Männer, der ein dunkelblaues Cäppi mit aufgedrucktem Schriftzug oder Zeichen trug, als Kriminalbeamter aus. Der auf "Mitte bis Ende 30-jährig" geschätzte und dunkel gekleidete Betrüger forderte die Rentnerin sehr laut und bestimmt zur Aushändigung ihres Bargelds auf.
"Ich ermittle in einem Ihnen bereits bekannten Fall", log der Wortführer dreist. "Vor einigen Wochen haben Sie jemanden mit Reparaturarbeiten an ihrem Dach beauftragt. Diese Leistungen sind nicht ausgeführt worden. Aber Sie hatten den Betrüger vorab in bar bezahlt." Die Polizei, so der vorgebliche Ermittler weiter, habe nun Beträge aus diesem Geschehen sichergestellt. Und dabei handele es sich um "Blüten". Infolgedessen wolle man nun die gesamte Barschaft der Kölnerin überprüfen. Und dahingehend baute der Betrüger massiven Druck auf: "Wenn Sie mir nicht all Ihr Bargeld vorlegen, sperre ich Sie in eine Zelle", herrschte er die Seniorin unverhohlen an. Eingeschüchtert übergab die Kölnerin ihr Erspartes im unteren fünfstelligen Gegenwert. Mit der Behauptung, den sichergestellten Betrag im Dienstfahrzeug überprüfen zu müssen, verließen die Männer das Haus in unbekannte Richtung.
"Der Begleiter ist etwas kleiner als der Wortführer", gab die 84-Jährige anschließend zu Protokoll. Der Mann ist etwa 30 Jahre alt, blond und trug zur Tatzeit einen Oberlippenbart, der "an den Mundwinkeln zum Kinn hinunterführte". Auffällig war an diesem Unbekannten ein unter seiner grünen Bluse sichtbares Schulter-Tattoo.
Tatsächlich hatte die Kölnerin eigenen Angaben zufolge vor etwa vier Wochen einen ihr bis dahin unbekannten, angeblichen Dachdecker beauftragt. Dieser hatte zuvor - ohne von ihr dazu angehalten worden zu sein - ihr Dach inspiziert und angebliche Schadstellen festgestellt. Ohne Verrichtung irgendwelcher Reparaturen war der seinerzeitige Betrüger nach einer Voranzahlung geflüchtet. Das Kriminalkommissariat 25 schließt derzeit nicht aus, dass es sich bei dem betrügerischen "Dachdecker" und dem späteren "Ermittler" um ein und dieselbe Person gehandelt hat.
Zeugen werden dringend um Hinweise zu dem beschriebenen Betrüger-Duo gebeten unter Tel.-Nr. 0221 229-0 oder per E-Mail auf poststelle.koeln@polizei.nrw.de . (cg)
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