Mettmann (ots) - In der Woche vom 10. Juli bis 16.Juli 2017 führt die Polizei im Land NRW eine Aktionswoche zur Bekämpfung des Taschendiebstahls durch.
Obwohl der Kreis Mettmann nicht als die "Hochburg des Taschendiebstahls" bekannt ist, nimmt die Kreispolizeibehörde aber dennoch an der landesweiten Aktion teil. Denn nicht nur landesweit sondern auch hier im Kreis Mettmann bewegen sich die Fallzahlen auf hohem Niveau. Wir werden diesem mit intensiver Präventionsarbeit in den Innenstädten des Kreises begegnen.
Gerade die Aufklärung aller Bürgerinnen und Bürger über Tatbegehungsweisen und Verhaltenshinweise zum eigenen Schutz vor Taschendieben, hilft erwiesenermaßen am effektivsten, um solche Diebstahlsdelikte zu verhindern. Und so richten sich die Präventionshinweise der aktuellen Aktionswoche natürlich auch an alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Mettmann, die nicht nur hier, sondern auch beim Besuch benachbarter Großstädte, bei Einkäufen oder Besuchen größerer Veranstaltungen sowie im Rahmen von Freizeit und Urlaub, ebenfalls jederzeit Opfer von Taschendieben werden können.
Taschendiebstahl wird vor allem durch Mehrfachtäter verursacht, die oftmals arbeitsteilig vorgehen. Viele von ihnen sind professionelle Täter, die mit den Taten ihren Lebensunterhalt bestreiten. Sie bedienen sich dabei immer wieder effektiver Tricks, um die Unachtsamkeit ihrer Opfer auszunutzen und anschließend meist unerkannt zu entkommen. Denn Opfer bemerken sehr oft erst mit erheblichem Zeitverzug, dass sie bestohlen wurden. Darum ist die genaue Bestimmung des Tatortes und die Beschreibung möglicher Täter im Zuge anschließender Ermittlungsarbeit der Polizei oft sehr schwierig. Konkrete Beobachtungen durch Opfer und Zeugen sind selten - Täterhinweise daher leider überwiegend die Ausnahme.
Offen getragene Wertgegenstände und Taschen erleichtern Dieben die Tatausführung. Auch der Einfallsreichtum von Taschendieben kennt kaum Grenzen, wenn es darum geht, fremde Geldbörsen schnell und unbemerkt verschwinden zu lassen. Ein Klassiker ist das Anrempeln im Gedränge. Eine andere ebenfalls einschlägig bekannte Masche: Der Täter beschmutzt vorgeblich "versehentlich" die Kleidung seines Opfers mit Speisen oder Getränken, ist dann beim Reinigen sofort "behilflich" und staubt dabei gleichzeitig das Portemonnaie des Opfers ab. In öffentlichen Verkehrsmitteln und im Gedränge vor Kassen ist vor allem das Bedrängen eine gängige Methode. Der Dieb drängelt sich so lange an Taschen- oder Rucksackbesitzer heran, bis diese sich abwenden und beim Wegdrehen Tasche oder Rucksack zum Zugriff quasi "anbieten". Die Augen offen halten sollte auch, wer in Geschäften von scheinbar besonders hilflosen Kunden nach dem Standort bestimmter Artikel gefragt und dabei bedrängt wird! Während das Opfer bereitwillig Auskunft gibt, angelt ein Langfinger die Geldbörse aus der Einkaufstasche oder dem Einkaufswagen. Gerade ältere Frauen werden hier gerne Opfer ihrer gut gemeinten Auskunfts- und Hilfsbereitschaft. Taschendiebe sind in der Regel nur schwer zu erkennen. Häufig sind es sogar Kinder, oft auch ältere Frauen, die zusammen mit jungen Mädchen in "Teamarbeit" diesem kriminellen Gewerbe nachgehen.
Die Polizei geht konsequent gegen Taschendiebe vor! Sie arbeitet dabei auch im Kreis Mettmann sowohl offen, als auch verdeckt. Zivile Kräfte beobachten gezielt örtlich erkannte Brennpunkte auf Wochenmärkten und in Fußgängerzonen. Uniformierte Kräfte, hierbei insbesondere die örtlichen Bezirksdienstbeamtinnen und -beamten, zeigen offene Präsenz gerade auch an solchen Orten und gehen damit ebenfalls aktiv gegen den Taschendiebstahl vor. Präventiv flankiert werden diese operativen Maßnahmen immer wieder durch Beratungen des Kriminalkommissariats Kriminalprävention / Opferschutz sowie der Mettmanner ASS!e - der Sicherheitsberaterinnen und -berater des Aktionsbündnis Seniorensicherheit - bei verschiedenen Anlässen und Terminen im gesamten Kreisgebiet.
Im Kreis Mettmann wurden im 1. Halbjahr 2016 insgesamt 372 Taschendiebstahlsdelikte angezeigt. Im Vergleichszeitraum 2017 bewegen sich die Fallzahlen in einem vergleichbaren Korridor. Die höchsten Zahlen an angezeigten Taschendiebstählen sind in der Kommune Hilden, gefolgt von Ratingen festzustellen. Dies ist auch der Grund, warum besondere Präventionsmaßnahmen der aktuellen Aktionswoche in Hilden und Ratingen stattfinden werden.
Am Mittwoch, 12.07.2017
in der Zeit von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr,
auf dem Wochenmarkt in Hilden, Nove Mesto Platz
sowie am Donnerstag, 13.07.2017
in der Zeit von 10.00 bis 12.00 Uhr,
auf dem Wochenmarkt in Ratingen-Mitte, Fußgängerzone
stehen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Mettmanner Kriminalprävention mit dem INFO-Mobil auf dem jeweiligen Wochenmarkt. Erfahrene Kriminalisten bieten dort während der Marktzeit themenbezogene Informationen und Tipps, um Bürgerinnen und Bürger davor zu schützen "selber zum Opfer von Taschendieben zu werden". Selbstverständlich halten die Berater auch spezielle Flyer zum Thema: "Augen auf und Tasche zu!" zur Verteilung bereit.
Doch auch außerhalb dieser speziellen Veranstaltung fordert die Polizei im Kreis Mettmann alle Bürgerinnen und Bürger unter dem Motto: "Augen auf und Tasche zu!" generell zu mehr Wachsamkeit auf. Hierzu gibt sie folgende Ratschläge und Tipps:
Bedenken Sie:
Opfer von Taschendiebstählen verlieren oft mehr als nur ihr Geld. Ausweise und Schlüssel wieder zu beschaffen, ist sehr aufwändig und teuer. Persönliche Gegenstände und Fotos sind häufig für immer verloren. Sensible Daten und persönliche Fotos im Smartphone fallen in unbekannte Hände. Im schlimmsten Fall werden Konto und Kreditkarte leer geräumt und mit dem Personalausweis Abonnements und Käufe getätigt. Weitere Informationen erhalten Sie beim: Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz Telefon 02104 / 982-7700
Kreispolizeibehörde Mettmann
- Polizeipressestelle -
Adalbert-Bach-Platz 1
40822 Mettmann
Telefon: 02104 / 982-1010
Fax: 02104 / 982-1028
E-Mail: pressestelle.mettmann@polizei.nrw.de
http://www.polizei.nrw.de/mettmann