Ravensburg (ots) - Weitestgehend friedlich verliefen die ersten drei Tage des diesjährigen Rutenfestes. Während am Freitagabend rund 15.000 Besucher das Festgelände aufsuchten, fanden sich am Samstag beim Bürgertreffen "Froher Auftakt" auf dem Marienplatz und auf dem Festplatz etwa 43.000 Gäste ein. Rund 12.000 Besucher hielten sich am Sonntagabend auf dem Festgelände auf, am Montagmorgen säumten trotz regnerischem Wetter über 15.000 Besucher die Umzugsstrecke des historischen Festzuges durch die Ravensburger Altstadt.
Die Polizei, die mit uniformierten Beamtinnen und Beamten starke Präsenz zeigte und mit zahlreichen Zivilkräften im Einsatz war, hatte es am Freitag in der Hauptsache mit einigen wenigen Körperverletzungsdelikten, aber auch Widerstandshandlungen einer Gruppe alkoholisierter Männer zu tun. Als eine Frau gegen 22.30 Uhr im Bereich Grüner-Turm-Straße mit ihrem Auto von einem Parkplatz wegfahren wollte, jedoch eingeparkt war, fragte sie die acht jungen Männer, ob sie etwas mit dem verkehrsbehindernd abgestellten Pkw zu tun haben, worauf diese die Autofahrerin übel beleidigten. Beim Eintreffen der verständigten Polizei flüchteten vier der Gruppe und die anderen weigerten sich, ihre Personalien anzugeben und ihre Ausweise auszuhändigen. Nur mit Unterstützung weiterer Beamten konnten die Tatverdächtigen überprüft und ein 25-Jähriger, der flüchten wollte, von einem Polizisten eingeholt und überwältigt werden. Dabei versuchte ein anderer Tatverdächtiger den Beamten anzugreifen und nach ihm zu schlagen. Nach der Feststellung der Identität der beteiligten Personen wurden diese wieder auf freien Fuß gesetzt. Bei ihren Präsenzstreifen zur Überwachung des Jugendschutzes stellten Zivilbeamte in drei Fällen deutlich alkoholisierte Jugendliche fest, die ihren Eltern übergeben wurden. Ein 17-Jähriger wurde mit über zwei Promille angetroffen.
Trotz der sehr vielen Besucher am Samstagabend verlief der polizeiliche Einsatz bis zum Einsetzen des Regens gegen 23.40 Uhr äußerst friedlich. Gegen Mitternacht mussten die Beamten dann aber zu mehreren tätlichen Auseinandersetzungen auf dem Festplatz ausrücken, um dort gewalttätige Streitigkeiten zu beenden. In allen Fällen spielte der Alkoholisierungsgrad dabei eine gewichtige Rolle. Beim Einschreiten nach insgesamt vier angezeigten Körperverletzungsdelikten mussten zwei erheblich alkoholisierte Personen in Ausnüchterungsgewahrsam genommen werden. Ein junger Mann, der im Bereich einer Grünanlage beim Festgelände angetroffen wurde, hat sich wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zu verantworten, da er rund 30 Gramm Marihuana mitführte, das er auch zum Verkauf angeboten hatte. Bei den ständigen Jugendschutzstreifen nahm die Polizei in 20 Fällen Jugendlichen branntweinhaltige Getränke ab, drei Jugendliche, deren Alkoholtest über ein Promille ergab, wurden den Eltern übergeben.
Sowohl der Sonntagabend als auch der Festumzug am Montagmorgen verliefen aus polizeilicher Sicht absolut friedlich und ohne nennenswerte Vorkommnisse. Lediglich eine Person, die am Sonntag gleich zweimal gegen ein behördliches Aufenthalts- und Betretungsverbot auf dem Festgelände verstieß, musste letztlich auf richterliche Anordnung in Gewahrsam genommen werden. In der Nacht zum Montag kam es noch zu einer tätlichen Auseinandersetzung in der Grüner-Turm-Straße, bei der ein 28-jähriger Mann eine Platzwunde am Hinterkopf erlitt. Laut Zeugen, die den Verletzten gegen 02.15 Uhr begleitet hatten, waren sie von mehreren unbekannten Männern attackiert worden. Während ihnen die Flucht gelungen sei, haben sie den 28-Jährigen kurz danach bewusstlos am Boden liegend aufgefunden. Personen, die den Vorfall beobachtet haben oder Hinweise zu den Angreifern geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Ravensburg, Tel. 0751/803-3333, zu melden.
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