Tödlicher Absturz in Watzmann-Ostwand
05.09.2017, PP Oberbayern Süd
Tödlicher Absturz in Watzmann-Ostwand
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE, LKR. BERCHTESGADENER LAND. Nur mehr tot fanden die Suchmannschaften am Montag, 4. September 2017, einen 70-jährigen Mann, der von Angehörigen als vermisst gemeldet worden war. Wie die Untersuchungen eines Polizeibergführers ergaben, muss der Mann am Watzmann über eine Steilwand in den Tod gestürzt sein.
Am Montag (04.09.2017) wurde ein 70-jähriger Mann aus dem Großraum Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen) als vermisst gemeldet. Der Mann war bereits seit Mitte August im Bereich der Bayerischen Alpen unterwegs um dort Bergtouren, auch anspruchsvollerer Art, zu unternehmen. Der letzte Kontakt zu seinen Angehörigen fand am 20. August per SMS aus dem Raum Schönau am Königssee statt. Den Pkw des Mannes fanden Polizeibeamte zu Beginn der Suche am Parkplatz Wimbachbrücke in Ramsau bei Berchtesgaden.
In einer großen Suchaktion, auch mit dem Polizeihubschrauber und Kräften der Bergwacht Ramsau, wurde aus der Luft im Bereich des Watzmann auf der Westseite und im Abstieg Südspitze gesucht. Nachdem ein Eintrag im Hüttenbuch des Ostwandlagers in St. Bartholomä von dem Gesuchten vom 20. August gefunden wurde, verlagerte sich die Suche in die Watzmann-Ostwand. Bei dieser Suche mit dem Hubschrauber entdeckte schließlich ein Ramsauer Bergwachtmann auf ca. 1.550 HM etwas in einer Schutt-Wasserrinne, die sich im Bereich unterhalb der Wasserfallplatten befindet.
Zusammen mit einem Polizeibergführer wurden zwei Berchtesgadener Bergwachtmänner zum Auffindeort geflogen. Dort konnten vor Ort nur noch die sterblichen Überreste des Vermissten gefunden werden. Dieser lag wohl bereits seit dem 21. August dort. Der entscheidende Hinweis auf die nähere Suchörtlichkeit kam von einem Polizeibergführer, der bei einer Begehung vor fünf Tagen Auffälligkeiten im Bereich Schuttkar wahrgenommen hatte und dies heute mitgeteilt hat. Der Auffindeort ist weit von der Normalroute entfernt, so dass die Helfer dort kaum gesucht hätten.
Der 70-Jährige ist, so der Stand der Ermittlungen, im Bereich unterhalb der Wasserfallplatten zu Sturz gekommen und anschließend 150 - 200 Meter weit über eine Steilwand abgestürzt. Der Verunfallte dürfte sofort tot gewesen sein. Die Bergung wurde durch den Polizeibergführer in Zusammenarbeit mit der Bergwacht und dem Polizeihubschrauber durchgeführt. Im Einsatz waren die Bergwachten Ramsau und Berchtesgaden.