München (ots) - Der Abreiseverkehr von der Festwiese, insbesondere am frühen Sonntagmorgen (24. September) hatte es in sich. Insbesondere am S-Bahnhaltepunkt Hackerbrücke, aber auch am Haupt- und Ostbahnhof kam zu mehreren Gewaltdelikten.
Wiener schlägt Niederbayer
Gegen 1 Uhr kam es an der Hackerbrücke zu einer körperlichen Auseinandersetzung zweier Männer; nach verbalem Streit gingen sie aufeinander los. Dabei erlitt ein 28-jähriger Niederbayer, Atemalkoholgehalt 2,26 Promille, eine blutende Wunde und mehrere Schwellungen im Kopfbereich. Eine Behandlung durch Rettungskräfte lehnte der stark alkoholisierte Niederbayer strikt ab. Warum es zu dem Streit kam, konnte vor Ort nicht geklärt werden. Gegen den Schläger, einen 33-Jährigen aus Wien, wird von der Bundespolizei wegen Körperverletzung ermittelt.
Dienstfahrzeug beschädigt
Ein bislang unbekannter Täter hatte im Bereich der Hackerbrücke ein Dienstfahrzeug der Bundespolizei mit einer Bierflasche beworfen. Durch einen Flaschenwurf, der am Sonntagmorgen gegen 01:15 Uhr erfolgte, riss die Frontscheibe. Kurioserweise handelte es sich bei dem VW Bus um ein Fahrzeug des "Kommunikationsteams", das an der Hackerbrücke zur Deeskalation eingesetzt wird. Die Schadenshöhe wird noch ermittelt. Die Bundespolizei ermittelt wegen Sachbeschädigung.
Ziemliche beste Freunde
Zu einem Streit zweier Freunde kam es am Bahnsteig des S-Bahnhaltepunktes Hackerbrücke gegen 01:45 Uhr. Als beide Oberbayern auf die S-Bahn warteten, wurde es - aus unbekannter Ursache - zunächst lautstark, dann kam es zu einem körperlichen "Austausch von Nettigkeiten". Als sich einer der beiden, ein 36-Jähriger aus dem Lkr. Starnberg im Schwitzkasten des anderen, einem 24-Jährigen aus dem Lkr. Bad-Tölz-Wolfratshausen, befand, gingen Mitarbeiter der Deutsche Bahn Sicherheit dazwischen. Durch Schläge erlitt ein 37-Jähriger Sicherheitsmitarbeiter Schwellungen am Kopf und Schürfwunden am Arm. Der 36-Jährige Waldramer, der den Bahnmitarbeiter angegriffen hatte, muss sich nun wegen Körperverletzung verantworten. Die beiden "ziemlich besten Freunde" blieben unverletzt.
Haftvorführung wegen Diebstahls
Zwei Bierdosen im Wert von 4,48 Euro, die ein 28-jähriger Pole gegen 1 Uhr aus einem Kiosk im Hauptbahnhof entwendet hatte, brachten den Wohnsitzlosen in Haft. Eine Streife der Bundespolizei konnte den Polen nach Hinweisen des Ladendetektivs stellen. Der Dieb war erst vor fünf Tagen aus einer bayerischen Haftanstalt entlassen worden. Wegen Fluchtgefahr ordnete der Ermittlungsrichter am Sonntag neuerliche Untersuchungshaft an.
Streiterei endet mit Watschen
An einem Imbissstand im Hauptbahnhof gerieten zwei junge Männer gegen 04:30 Uhr in Streit. Schließlich schlug ein 22-Jähriger aus Mammendorf (Atemalkoholgehalt 2,01 Promille) einem 24-jährigen Eichenauer (1,5 Promille) mit der Hand ins Gesicht. Eine Streife der Bundespolizei beobachtete die Auseinandersetzung der stark alkoholisierten Streithähne und griff ein, bevor diese eskalieren konnte. Auf den Mammendorfer kommt nun ein Strafverfahren wegen Körperverletzung zu.
"Dönergeruch" führt zu Streit unter Frauen
Drei Frauen sind in einer S8 gegen 04:30 Uhr heftig aneinandergeraten. Grund dafür war der Döner, den eine 18-jährige Reisende aus Ismaning in der S-Bahn verzehrte. Über dessen Geruch regte sich eine bislang unbekannte Frau so auf, dass diese nach vorangegangener verbaler Auseinandersetzung eine 21-jährige Begleiterin der essenden Frau körperlich attackierte. Nachdem sich weitere Reisende einmischten, stieg die unbekannte, dunkelhäutige Angreiferin, die Zeugen als kräftige Afrikanerin beschrieben, in Daglfing aus. Sie betrat dann aber an anderer Stelle erneut die S8 Richtung Flughafen. In Englschalking verließ die Frau die S-Bahn dann endgültig. Die Bundespolizei wertet die Videoaufzeichnung der S-Bahn aus und hofft der Unbekannten so habhaft werden zu können.
Beleidigung nach Hinweis auf das Nichtrauchergebot
In einer stehenden S3 am Gleis 4 des Ostbahnhofes beleidigte ein 38-jähriger Iraker gegen 07:10 Uhr Mitarbeiter des S-Bahnprüfdienstes mit diversen Schimpfwörtern. Auslöser war die Ahndung eines Verstoßes gegen das Rauchverbot in Zügen. Nachdem die DB-Mitarbeiter von dem in München wohnhaften Iraker 15 Euro Bußgeld erhoben, wurde dieser ausfällig; zudem schlug er mehrfach aggressiv gegen Scheiben an der S-Bahn und des Aufsichtshäuschens am Bahnsteig. Hinzugerufene Beamte der Bundespolizei nahmen den 38-Jährigen zur Dienststelle mit. Hier stellte sich der Grund für die Entgleisungen heraus: Der Iraker war, entgegen seiner optischen Erscheinung, mit 2,56 Promille kräftig alkoholisiert. Er fiel auch den Beamten durch extreme Aggressivität auf. Neben den 15 Euro, die er zwecks Rauchens bezahlen musste, könnten auf den Mann wegen seiner Ausfälligkeiten nun auch im Rahmen eines Strafverfahrens weitere finanzielle Unannehmlichkeiten zukommen.
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