Straße: Hauptstraße
Ortsteil: Schöneberg
Am Montag Vormittag wurde bei Bauarbeiten am Gütersbahnhof Wilmersdorf eine 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe entdeckt. Nach einer Einschätzung der Entschärfungsspezialisten des LKA wurde ein Sperrkreis mit einem Radius von 500 Metern festgelegt. In diesem Umkreis sind etwa 10.000 Personen gemeldet.
Die Berliner Feuerwehr rückte zunächst mit Führungskräften an, um die Evakuierung der betroffenen Personen zu planen. Hierzu wurde eine Gemeinsame Einsatzleitung von Feuerwehr, Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg sowie der Polizei Berlin eingerichtet. Der Einsatzleitwagen ELW 3 der Berliner Feuerwehr stellte hierbei eine wichtige Basis für die Planung und für Besprechungen.
Anhand von Erfahrungswerten werden in einem Evakuierungsbereich etwa fünf bis zehn Prozent der gemeldeten Personen in ihren Wohnungen angetroffen, wovon ein Teil auch für die Dauer der Maßnahmen untergebracht werden muss. Viele Menschen kümmern sich selbst um Alternativen und kommen bei Freunden und Verwandten unter. Das Bezirksamt organisierte auf dieser Grundlage vier verschiedene Notunterkünfte, in denen bis zu 2.000 Betroffene untergebracht werden könnten. So wurden das Rathaus Schöneberg, die Sporthalle Schöneberg am Sachsendamm, die Fläming Grundschule in Friedenau sowie ein Seniorenheim im Stadtgebiet, das besonders Pflegebedürftige Personen vorübergehen aufnehmen konnte, bereitgestellt.
Die Evakuierung von pflegebedüftigen Personen, insbesondere eines Seniorenwohnheims im Sperrkreis, war Schwerpunkt der Maßnahmen. Über 70 Personen wurden unter medizinischer Betreuung mit speziellen Einsatzmitteln in die Unterkünfte verteilt. Sechs von ihnen wurden wegen besonderer medizinischer Erfordernisse in umliegende Krankenhäuser transportiert. Beim Transport und der Betreuung aller Betroffenen standen der Berliner Feuerwehr viele Helfer des Deutschen Roten Kreuzes Berlin zur Seite. Auch verstärkten etwa 60 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren mit 16 Fahrzeugen den Einsatz. Die Evakuierungsmaßnahmen wurden zudem von vielen Kräften der Polizei Berlin unterstützt, die den Sperrkreis und Betroffene mit Informationen versorgten sowie beim Transport mitwirkten.
Letztlich wurden 400 Personen in den vier Notunterkünften untergebracht und versorgt. Nach Abschluss der Evakuierungsmaßnahmen konnten die Spezialisten des LKA mit der Entschärfung der Bombe beginnen. Die Berliner Feuerwehr stellte vorsorglich den Brandschutz sowie eine rettungsdienstliche Bereitschaft sicher, während die Einsatzleitung bereits den Rücktransport aller betroffenen Personen plante.
Die Zusammenarbeit aller Beteiligten funktionierte reibungslos, sodass der über 11-stündige Einsatz um 1.13 Uhr am Morgen beendet werden konnte.
Eingesetzte Kräfte: 6 LHF, 7 RTW, 1 RTW S, 1 RTW I, 1 NEF, 1 MTF 3, 4 MTF 1, FMeW, LNA, 6 Führungsfahrzeuge, Pressedienst, Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Polizei, LKA, Bundespolizei, BVG, Energieversorger Gas und Strom
Fotos: Berliner Feuerwehr, Polizei Berlin
(ff)