Oberhausen (ots) - In Oberhausen wurden 2017 bereits etwa 80 Prozent aller Verkehrsunfallfluchten mit Personenschaden geklärt, die Unfallverursacher ermittelt und vor Gericht gebracht. Trotzdem flüchten immer noch viele Verkehrsteilnehmer vom Unfallort - in den vergangenen Tagen 15 Mal!
In einem besonders schwerwiegenden Fall fuhr am Montag (2.10.) ein 10Jähriger mit seinem Fahrrad auf dem Radweg der Beethovenstraße, als ihn gegen 09:40 Uhr eine Autofahrerin beim Ausparken anfuhr. Der Junge stürzte und verletzte sich leicht. Die Frau reagierte aber überhaupt nicht auf den Anprall und fuhr in Richtung Eulenstraße davon.
Die etwa 20jährige Autofahrerin war mit einem silbergrauen Mercedes A 250 unterwegs. Am Kofferraum war ein vor Lachen weinendes Emoji angebracht.
In 14 (!!) weiteren Fällen flüchteten Fahrzeugführer im gesamten Stadtgebiet vom Unfallort und ließen die Geschädigten so zunächst auf den verursachten Schäden sitzen.
In einigen Fällen haben die Ermittler vom Verkehrskommissariat bereits Ermittlungsansätze, in einem Fall wurde der Flüchtige bereits ermittelt und zur Rede gestellt.
Bei jeder Verkehrsunfallflucht fertigen Polizisten oder Sachverständige eine Unfallskizze, in der alle Unfallspuren maßstabgetreu eingezeichnet werden. Zusätzlich werden Unfallspuren und beweiserhebliche Details fotografisch dokumentiert. In zahlreichen Fällen kommen auch Spurensicherungsfolien zum Einsatz, mit denen Mikrospuren, Fasern und andere Spuren beweiskräftig gesichert werden.
Die Aussagen von Unfallzeugen und -beteiligten werden zusammen mit den Ergebnissen der Spurensicherung zu einem Zeugenaufruf formuliert, der öffentlichkeitswirksam, z.B. in Lokalzeitungen, auf Facebook oder in Radio- und Fernsehbeiträgen, verbreitet wird. Die Reaktionen auf Presseveröffentlichungen führen nicht selten zu weiteren Ermittlungen im privaten oder beruflichen Umfeld von Unfallflüchtigen und schließlich zu deren Identifikation.
Jeder kann Opfer einer Unfallflucht werden
Weil tatsächlich niemand davor geschützt ist von einem Unfallflüchtigen geschädigt zu werden, wollen die Oberhausener Polizisten jetzt gerne noch mehr Unterstützung von ihren Bürgerinnen und Bürgern erhalten.
"Jeder Hinweis, den wir über den Notruf 110 erhalten, kann für uns sehr wichtig sein", sagt ein erfahrener Ermittler vom Oberhausener Verkehrskommissariat. "Wenn Sie einen verdächtigen Vorgang beobachten oder beobachtet haben, bei dem es sich um eine Unfallflucht gehandelt haben könnte, dann melden Sie sich bei uns über Notruf 110."
Hinweise auf den Fahrzeugtyp, die Marke, das Modell, die Farbe, das Kennzeichen oder Kennzeichenfragmente sind wichtige Ermittlungsansätze und können gerne auch noch einige Zeit nach der eigentlichen Beobachtung, z.B. per Email direkt an das Verkehrskommissariat (DirV.VK.Oberhausen@Polizei.NRW.de ), telefonisch über die Vermittlung (0208 8260) oder per Notruf 110, gemeldet werden.
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Rückfragen bitte an:
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Tom Litges
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