Nienburg (ots) - NIENBURG (jah) - Nachdem im letzten Jahr im Landkreis Nienburg etwa jeder dritte Verkehrsunfall ein Wildunfall war, setzt sich diese Tendenz im laufenden Jahr leider fort. Dabei werden noch nicht einmal alle Wildunfälle der Polizei gemeldet. Vielfach wird der Jagdausübungsberechtigte informiert oder das Wild, zum Beispiel nach einem Zusammenstoß mit einem Lkw, einfach gar nicht beachtet.
"Einen konkreten Schwerpunkt kann man nicht ausmachen," so Werner Müller vom Sachgebiet Verkehr der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg. "Die Wildunfälle sind mehr oder weniger flächendeckend über das Kreisgebiet verteilt." Seit mehreren Jahren findet der Bereich der B 214 zwischen Erichshagen und Steimbke immer wieder Niederschlag in der Statistik. "Wir haben im letzten Jahr 12 Wildunfälle im Bereich zwischen Erichshagen und der Sonnenborsteler Kurve gehabt, in diesem Jahr waren es auch schon 11 Unfälle", berichtet Thomas Meyer, Jagdausübungsberechtigter für diesen Bereich. "Wir können versuchen was wir wollen, diese Problematik bekommen wir einfach nicht in den Griff! Im Februar diesen Jahres wurden Wildwarnreflektoren, teils auf eigene Kosten, angeschafft. Von der Kreisjägerschaft wurden weitere zur Verfügung gestellt, die inzwischen angebracht wurden" so Meyer. Sein Kollege Wolfgang Schirmacher ergänzt: "Selbst wenn wir in diesem Bereich verstärkt ansitzen, gelingt es uns nicht den Wildbestand derart zu dezimieren, dass man es an den Wildunfallzahlen merken würde. Manche Autofahrer sind dazu übergegangen, beim Durchfahren der Waldstrecke häufig zu hupen. Das bewirkt meist das Gegenteil, da das zuvor ruhig stehende Wild aufgeschreckt wird und erst recht flüchtet." Einig sind sich alle Beteiligten: "Es hilft nur, seine Geschwindigkeit erheblich zu vermindern und die Straßenränder aufmerksam zu beobachten, ob dort Wild zu entdecken ist." "Auf keinen Fall versuchen auszuweichen," empfiehlt Axel Grünvogel, Verkehrssicherheitsberater der Polizeinspektion, "ein Abkommen von der Fahrbahn und ein Anprall an einen Baum könnten weitaus schlimmere Folgen haben, als der Zusammenstoß mit dem Wild."
Anlässlich dieser Bilanz wurden erneut die vorhandenen Dreibeine in dem Bereich aufgestellt, um die Verkehrsteilnehmer für diese Problematik zu sensibilisieren.
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