„Diesmal war es die Polizei …“ – Bezirksbeamte warnen vor Einbrechern (Reportage)

POL-BO: "Diesmal war es die Polizei ..." - Bezirksbeamte warnen vor Einbrechern (Reportage)
Polizeihauptkommissar Rainer Breuning wirft in Witten einen Flyer in ein auf Kipp stehendes Fenster.

Bochum/Herne/Witten (ots) - Für Einbrecher sind sie eine Einladung: Auf Kipp stehende Fenster. Auf dieses Thema machen die Beamtinnen und Beamten des Bezirksdiensts in Bochum, Herne und Witten in der Aktionswoche "Riegel vor" wieder verstärkt aufmerksam - mit ungewöhnlicher Methode.

Frühmorgens in einer beschaulichen Siedlung in Witten: Polizeihauptkommissar Rainer Breuning starrt verdutzt auf das Schlafzimmerfenster einer Erdgeschosswohnung - es steht nicht auf Kipp, sondern sperrangelweit offen. Mehrmals hat der Bezirksbeamte schon lautstark gerufen, doch niemand reagiert. Kurzentschlossen klingelt er an. Eine ältere Dame öffnet. Die Rufe habe sie nicht gehört, sie sei in der Küche gewesen. Breuning schüttelt den Kopf. "Ein Einbrecher hätte jetzt völlig ungestört bei Ihnen einsteigen können." Für die Frau ein Schock. Für Breuning Alltag.

Bezirksdienstbeamte sind das, was viele noch als "Schutzmann von der Ecke" kennen - Ansprechpartner vor Ort, Kümmerer mit einem offenen Ohr. Auch die Opferbetreuung zählt zu ihren Aufgaben.

Ortswechsel: In Herne sieht Polizeihauptkommissar Frank Kamhöfer auf dem Marktplatz nach dem Rechten und kommt dabei immer wieder mit Passanten ins Gespräch. Opferbetreuung sei wichtig, sagt der Bezirksbeamte. "Wichtiger wäre es allerdings, wenn gar nicht erst etwas passiert. Viele glauben, es könne sie nicht treffen. Das ist ein Irrtum." Deshalb machen Kamhöfer und seine Kollegen in Bochum, Herne und Witten in diesen Tagen, so kurz vor der dunklen Jahreszeit, verstärkt auf die Gefahr durch Einbrecher aufmerksam.

Auf Zehenspitzen steht derweil Polizeihauptkommissarin Andrea Specht vor einem Einfamilienhaus in Bochum-Langendreer. Das auf Kipp stehende Fenster nutzt sie, um einen Flyer hineinzuwerfen. "Diesmal war es die Polizei ..." steht darauf - und darunter die Rufnummer des Kommissariats für Prävention und Opferbetreuung (KPO, 0234 / 909 4040). "Viele wissen gar nicht, wie leicht man in ein solches Fenster einsteigen kann. Deshalb sollte man die Fenster beim Verlassen der Wohnung auf jeden Fall schließen." Wenn man die Leute darauf anspricht, reagieren sie positiv, sagt Sprecht: "Die meisten sind sehr aufgeschlossen für das Thema. Viele sind sogar schon tätig geworden und haben ihr Haus gesichert."

Die Einbruchszahlen im Gebiet des Polizeipräsidiums Bochum sind seit einigen Jahren rückläufig. Kriminalhauptkommissar Olaf Rauscher (KPO) will, dass das auch so bleibt. "Wir wollen die Menschen weiter sensibilisieren." Problematisch sei dies insbesondere bei Mietern, die sich unsicher sind, ob die mechanische Sicherungen anbringen dürfen. "Sie sind in jedem Fall genehmigungspflichtig", sagt Rauscher. Doch die meisten Vermieter seien gesprächsbereit, wenn die Sicherungen nach Auszug in der Wohnung verbleiben. "Schon das richtige Verhalten kann einiges bewirken", sagt Rauscher. "Lassen Sie etwa das Licht oder das Radio an, wenn Sie das Haus verlassen." Er schmunzelt: "Und zwar nicht nur in der Aktionswoche - sondern immer!"

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