BPOLI LUD: Kennzeichentafeln am Auto falsch und gestohlen, Fahrer ohne Fahrerlaubnis, Beifahrer wird per Haftbefehl gesucht

Görlitz (ots) - Die Überschrift dieser Pressemitteilung ist eher eine unvollständige Aufzählung von Dingen, welche die Bundespolizei bei der Kontrolle von zwei polnischen Männern und eines polnischen Pkw gestern Abend in Bad Muskau bzw. in Krauschwitz feststellte.

Gegen 22:35 Uhr zog ein polnischer BMW in Bad Muskau die Blicke von Bundespolizisten auf sich. Der Pkw war über den Grenzübergang nach Deutschland gefahren und fiel anschließend in einem verkehrsberuhigten Bereich durch überhöhte Geschwindigkeit auf. Später wurde das Fahrzeug in Krauschwitz, Brückenstraße, gestoppt. Nachdem der Wagen gehalten hatte, versuchten sich Fahrer und Beifahrer abzusetzen. Weit kamen die beiden jedoch nicht. Sie hatten lediglich Zeit, den Schlüssel des BMW - aus welchen Gründen auch immer - wegzuwerfen. Als sich die Beamten das Auto dann näher ansahen, stellten sie zunächst fest, dass sich an der Fahrzeugfront zwei polnische Kennzeichentafeln befanden. Über der ordnungsgemäß ausgegebenen Tafel war schließlich mit Kabelbindern ein zweites Kennzeichen angebracht worden. Während die originale hintere Kenntafel später im Kofferraum gefunden wurde, war die falsche Tafel am Heck mit Draht befestigt.

Weil die 28 und 33 Jahre alten Männer keine Dokumente mitführten, wurden sie zur Identitätsfeststellung zum Bundespolizeirevier nach Weißkeißel mitgenommen.

Dort ist festgestellt worden, dass die Staatsanwaltschaft Memmingen per Vollstreckungshaftbefehl seit Mai dieses Jahres nach dem 33-jährigen Beifahrer suchte. Offenbar hatte er eine vom Amtsgericht Memmingen wegen Körperverletzung angeordnete Geldstrafe bislang nicht bezahlt. Die Geldstrafe i. H. v. 1.500 Euro konnte der Verurteilte auch nach seiner Festnahme nicht begleichen. Am Donnerstag wurde er deshalb in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Nach dem 28-jährigen Fahrer bzw. dessen gegenwärtiger Anschrift suchte dagegen die Staatsanwaltschaft Osnabrück im Rahmen eines Strafverfahrens wegen Urkundenfälschung.

Wegen des Verdachts der Urkundenfälschung wird nun wohl auch die hiesige Staatsanwaltschaft aus Görlitz gegen den 28-Jährigen ermitteln. Schließlich gehörten die falschen Kennzeichentafeln nicht an den von ihm geführten BMW. Es stellte sich heraus, dass diese von einem anderen polnischen Pkw entwendet wurden. In diesem Zusammenhang wird nun auch geprüft, inwiefern der Verdacht des Kennzeichenmissbrauchs und des Diebstahls gegeben ist.

Letztlich hätte der Mann das Führen des BMW ganz und gar lassen sollen! Auf Anfrage teilten die polnischen Behörden nämlich mit, dass die polnische Polizei bereits Ende 2014 seinen Führerschein kassiert hatte. Damit wird nun auch wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt.

Zum Zeitpunkt der Kontrolle standen im Übrigen beide polnischen Männer unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Zu diesem Ergebnis führte ein durchgeführter Drogenschnelltest. Inwiefern dem Fahrzeugführer das Fahren unter der Wirkung berauschender Mittel vorzuwerfen ist, ist ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen.

Den gesamten Fall übernahm später das Polizeirevier Weißwasser.

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