171120-2. Kontrollgruppe „Autoposer“ zieht sechs illegal modifizierte Fahrzeuge aus dem Verkehr

Hamburg (ots) -

Zeiten: 17.11.2017, 23:45 Uhr - 18.11.2017, 02:02 Uhr; 18.11.2017, 18:30 Uhr - 21:41 Uhr

Orte: Hamburger Stadtgebiet

Beamte der Kontrollgruppe "Autoposer" haben am vergangenen Wochenende erneut mobile Verkehrskontrollen durchgeführt und insgesamt sechs Fahrzeuge sichergestellt.

Am Freitagabend, gegen 23:45 Uhr, fiel den Beamten des Polizeikommissariats 44 in der Georg-Wilhelm-Straße ein Mercedes Benz CLS350 (306 PS) auf, dessen Abgasanlage enormen Lärm verursachte. Unter Hinzuziehung eines Beamten der Kontrollgruppe "Autoposer" wurde das Fahrzeug am Polizeikommissariat 44 einer technischen Überprüfung unterzogen.

Hierbei wurde festgestellt, dass die Abgasanlage manipuliert war. Außerdem waren die Rücklichter unzulässig foliert und die hinteren Seitenscheiben verfügten über eine Folierung, deren Zulässigkeit vor Ort nicht geklärt werden konnte. Das Fahrzeug des 25-jährigen Mazedoniers wurde zum Zwecke der Beweisführung im Ordnungswidrigkeitenverfahren sichergestellt, da die Betriebserlaubnis aufgrund der Manipulationen erloschen war. Das Fahrzeug wird nun durch einen amtlich anerkannten Sachverständigen begutachtet.

In derselben Nacht, gegen 01:25 Uhr, fiel Beamten der Kontrollgruppe in der Holstenstraße ein BMW 335i (306 PS) auf, weil er mit mehreren Gasstößen und kurzen aber sehr starken Beschleunigungen während seiner Fahrt bis zur Reeperbahn/Zirkusweg enormen Lärm verursachte.

Bei der Fahrzeugüberprüfung stellten die Beamten fest, dass bei dem Gewindefahrwerk das abgenommene Maß unterschritten und somit die Fahrzeughöhe unzulässig reduziert wurde. Des Weiteren bestand der Verdacht, dass die Abgasanlage durch Entfernen von schalldämpfenden Bauteilen verbotenerweise manipuliert wurde. Eine Messung des Standgeräusches ergab statt der genehmigten 88 Dezibel einen Wert von 105 Dezibel. Das Fahrzeug wurde ebenfalls zur Begutachtung durch einen Sachverständigen sichergestellt. Gegen den 23-jährigen deutschen Fahrer wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

Am Samstag kontrollierten die Beamten außerdem in den frühen Abendstunden einen BMW 323i (170 PS) in der Caffamacherreihe. Der 27-jährige Fahrer und Halter des Fahrzeugs hatte den Katalysator und den Mittelschalldämpfer unzulässig entfernt und das Gewindefahrwerk unzulässig zu tief gedreht. Außerdem fehlten die Zulässigkeitsnachweise für den Endschalldämpfer und das Sportlenkrad. Da aufgrund des unzulässigen Entfernens des Katalysators der Verdacht eines Steuervergehens besteht, wurde eine Strafanzeige gegen den 27-jährigen Deutschen gefertigt.

Ebenfalls aufgrund des Verursachens von unzulässigem Lärm wurde gestern gegen 18:30 Uhr in der Königstraße ein Porsche 944S2 (211 PS) angehalten und überprüft. Der 54-jährige deutsche Fahrzeughalter räumte ein, den Mittelschalldämpfer entfernt und einen unzulässigen Endschalldämpfer verbaut zu haben. Eine Schallpegelmessung ergab einen Wert von 102 Dezibel statt der für das Fahrzeug erlaubten 86 Dezibel. Das Verändern des Abgas- und Geräuschverhaltens führte zum Erlöschen der Betriebserlaubnis. Das Fahrzeug wurde ebenfalls sichergestellt und wird einem amtlichen Gutachter vorgeführt. Eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wurde auch in diesem Fall gefertigt.

Mit lauten Abgasgeräuschen fiel gestern um 19:20 Uhr ein Fort Mustang (309 PS) auf der Reeperbahn/Zirkusweg auf. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um einen amerikanischen Import, welcher nach der Zulassung in Deutschland vermutlich entgegen den geltenden Vorschriften verändert wurde. Hierbei wurde unter anderem ein offener Luftfilter, welcher unerlaubt die Leistung steigert und die Geräuschentwicklung beeinflusst, sowie eine unzulässige Abgasanlage festgestellt. Eine Standgeräuschmessung ergab einen Wert von 112 Dezibel. Für das Fahrzeug sind jedoch nur 90 Dezibel zulässig. Dies begründete den Verdacht, dass ein illegales Lärmtuning betrieben wurde, was zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führt. Eine Begutachtung durch einen Sachverständigen an dem sichergestellten Fahrzeug steht nun an. Gegen den 32-Jährigen Deutschen wurde ebenfalls eine Ordnungswidrigkeitenanzeige gefertigt.

Gestern Abend, um 21:41 Uhr, geriet ein litauischer Datsun 280Z Fairlady (Baujahr 1977, 160 PS) in die Aufmerksamkeit der Beamten der Kontrollgruppe, weil er den Ring 1 in Höhe Willy-Brandt-Straße mit mehreren spontanen Fahrstreifenwechseln und einer erhöhten Geschwindigkeit befuhr. Während der anschließenden Fahrzeugkontrolle entstanden auch hier Zweifel an der Vorschriftsmäßigkeit des Fahrzeugs, da sowohl ein offener Luftfilter, als auch eine Abgasanlage verbaut war, bei der die Zulässigkeit nicht nachgewiesen werden konnte. Auch dieses Fahrzeug wurde sichergestellt, dessen Zustand durch ein Gutachten abschließend festgestellt wird. Gegen den 52-Jährigen deutschen Halter wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Die Kontrollgruppe "Autoposer" wird auch in Zukunft gegen sog. "Autoposer" vorgehen und Verkehrskontrollen durchführen, um die Sicherheit auf Hamburgs Straßen zu erhöhen.

Th.

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