Köln (ots) - Mit perfiden Betrugsmaschen haben sich bislang unbekannte Anrufer wiederholt an Kölner Senioren gewandt. Eine Betrügerin gab sich am Sonntagabend (19. November) gegenüber einer 73-Jährigen als "Kripo-Beamtin" aus. Deren Vorhaben, sich die gesamten Ersparnisse der Angerufenen anzueignen, scheiterte allerdings an aufmerksamen Bankangestellten in der Innenstadt.
Am frühen Montagnachmittag (20. November) wurde die Polizei Köln seitens des Kreditinstituts am Neumarkt hinzugezogen: Gegen 13.30 Uhr war die Kundin dort vorstellig geworden mit der Absicht, einen sechsstelligen Betrag abzuheben. Auf Nachfrage gab sie zu verstehen, die Polizei habe sie dazu telefonisch aufgefordert. Wohlwissend, dass das nicht sein kann, alarmierte daraufhin die Filialleiterin geistesgegenwärtig die Ordnungshüter.
Die Ermittlungen ergaben, dass die ältere Dame bereits am Vorabend von einer angeblichen Polizistin angerufen wurde. Diese behauptete eloquent und akzentfrei, dass aktuell im Umfeld der Kölnerin eine Einbrecherbande unterwegs sei - die sich allerdings schon im Visier der Fahnder befinde: "Schützen Sie sich, schließen Sie alle Fenster und Türen ab!", appellierte die Betrügerin scheinheilig. Dem kam die Dame umgehend nach. Es erfolgten dann jedoch bis drei Uhr nachts weitere beunruhigende Anrufe der "Kriminalbeamtin", die sich vehement erkundigte, ob denn "alles in Ordnung" sei. Am Montagvormittag rief die Betrügerin wiederum an und forderte die verunsicherte Kölnerin auf, ihr Bargeld abzuheben und mit nach Hause zu nehmen. "Wir melden uns dann wieder", kündigte die Unbekannte an. Laut Angaben der Kölnerin wurde sie im Verlaufe der Telefonate mehrfach an einen männlichen "Amtsträger" vermittelt.
In diesem Falle blieb das Konto jedoch unangetastet. Das Kriminalkommissariat 25 hat die Ermittlungen aufgenommen.
Einer mutmaßlich anderen Tätergruppe ist eine weitere Anruferin zuzuordnen, die am Donnerstag (16. November) mit dem sogenannten Enkeltrick leider erfolgreich war: Nach einem betrügerischen Anruf übergab ein älterer Bewohner (88) der Neustadt-Nord eine fünfstellige Summe an eine ihm Unbekannte. Die Betrügerin hatte sich laut Angaben des Geschädigten am Telefon mit dem Vornamen einer Nichte gemeldet. Diese behauptete, in Düsseldorf eine Wohnung kaufen zu wollen und dafür dringend Bargeld zu brauchen. Eine ihrer Bekannten, die sogenannte "Frau Krämer", werde das Geld abholen. Der Übertölpelte hob daraufhin die vereinbarte Summe ab und übergab das Geld an die gegen 18.30 Uhr bei ihm klingelnde Abholerin. "Das war eine junge, etwa 20 - 30-jährige Frau mit normaler Statur", gab das Betrugsopfer später zu Protokoll. "Beide Frauen sprachen einwandfreies Deutsch."
Auch in dieser Sache ermittelt die Kriminalpolizei - und stellt präventiv klar:
Wachsamkeit ist auch am Telefon besonders wichtig. Die Polizei fragt am Telefon nicht nach Wertgegenständen in der Wohnung und bietet auch niemals deren Abholung und Aufbewahrung an. In dringenden Fällen sucht die Polizei Köln immer den direkten und persönlichen Kontakt mit den Betroffenen. Auch in diesen Fällen sollten die älteren Menschen sich immer vergewissern, dass es sich um einen echten Polizisten handelt. Sollte der vorgezeigte Dienstausweis die Zweifel an der Echtheit des Beamten nicht ausräumen, hilft ein Anruf bei der Polizei. Bei Verdacht auf einen Trickbetrüger wählen Sie immer über den Ziffernblock des Telefons den Polizeinotruf "110" und benutzen nicht die Wahlwiederholungsfunktion. Bei Anrufen der Polizei erscheint nie die Rufnummer 0221-110 im Display!
Das Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz der Polizei Köln gibt unter der Telefonnummer 0221 229-2299 spezielle Verhaltenstipps für Senioren. (cg)
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Köln
Pressestelle
Walter-Pauli-Ring 2-6
51103 Köln
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