Freiburg (ots) - +++Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Freiburg und des Polizeipräsidiums Freiburg+++
Wie bereits am 16.07.17 berichtet, kam es in der Nacht von Freitag auf Samstag (14./15.07.2017) nach vorausgegangenen Straftaten, wie Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung in Löffingen, zur polizeilichen Überprüfung der "Grillhütte Halde" im Bereich des Ortsteils Dittishausen. Als die Beamten des Polizeireviers Titisee-Neustadt gegen 02.00 Uhr an der Örtlichkeit nach den Tatverdächtigen der vorausgegangenen Straftaten suchten, wurden sie sogleich von mehreren Dutzend Jugendlichen und Heranwachsenden zunächst verbal attackiert und beschimpft. Es hatte dort eine Abschlussparty von Schülern des Schulverbundes Löffingen stattgefunden.
Nach den Verbalattacken wurden auch Steine in Richtung des Streifenwagens geworfen, welcher dadurch erheblich beschädigt wurde. Nachdem weitere Polizeikräfte hinzugezogen wurden, konnten drei mutmaßliche Rädelsführer, zwei 18- und ein 19-jähriger Heranwachsender, vorläufig festgenommen werden. Die beiden 18-Jährigen sollen sich der Festnahme widersetzt haben. Sie waren offenbar erheblich alkoholisiert. Den weiteren Anwesenden wurden seinerzeit Platzverweise erteilt, welche, wenn auch nur zögerlich, befolgt worden sein sollen. Insgesamt befanden sich sieben Streifen und zwei Hundeführer im Einsatz.
Am Dienstag, den 18.07.2017 wurden der Polizei sodann insgesamt fünf verdächtige Jugendliche gemeldet, die vom Bahnhof Löffingen in Richtung Stadtzentrum gingen. Eine der Personen würde ein Fahrrad mit sich führen. Bei der sofortigen Überprüfung einer im dortigen Bereich befindlichen Streife des Polizeireviers Titisee-Neustadt ergriffen die Personen sofort die Flucht. Das Fahrrad, ein Handy mit laufender Musik und in unmittelbarer Nähe ein Geißfuß, wurden von diesen Personen zurückgelassen. Im Zuge der weiteren Überprüfungen konnten an Hauswänden von zwei Geschäften als auch beim Bahnhofskiosk und der sogenannten "Alten Post" verschiedene Farbschmierereien mit beleidigendem Inhalt festgestellt werden.
Um die Vielzahl von Straftaten, an denen mit wechselnder Besetzung eine erhebliche Zahl von Tatverdächtigen, darunter zwei Kinder, Jugendliche und Heranwachsende, beteiligt waren, zeitnah und umfassend aufarbeiten und ermitteln zu können, wurde beim Polizeirevier Titisee-Neustadt zum 20.07.2017 eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Dieser gehörten zeitweise bis zu vier Beamte des Polizeiposten Löffingen und des Bezirksdienstes des Polizeireviers Titisee-Neustadt an. Auf Grundlage der ersten Ermittlungen, konnten nachfolgend insgesamt zehn richterliche Anordnungen zur Durchsuchung von Wohnungen in Löffingen und einzelnen Ortsteilen erwirkt werden. Wie bereits am 11.8.17 berichtet, wurden die Durchsuchungen am gleichen Tag durch Kräfte des Polizeireviers Titisee-Neustadt mit Unterstützung von starken Kräften des Polizeipräsidiums Einsatz durchgeführt. Dabei konnten in mehreren Fällen Betäubungsmittelutensilien, mehrere Cannabispflanzen, Bargeld im dreistelligen Eurobereich im Zusammenhang mit Betäubungsmittelhandel, drei entwendete Verkehrszeichen/Verkehrseinrichtungen, Mobiltelefone, gefährliche Gegenstände nach dem Waffengesetz, drei Softair-Waffen mit Magazin und Zubehör, eine entwendete Kreditkarte, Spraydosen, und pyrotechnische Gegenstände aufgefunden und beschlagnahmt werden. Ein 16-jähriger Beschuldigter hatte sich in der Wohnung seiner Großmutter aufgehalten, wo er auf der Flucht eine nicht geringe Menge an Marihuana von etwas mehr als einem Kilogramm zurücklassen musste. Er stellte sich am 12.08.2017 der Polizei. Der Haftbefehl wurde am 28.08.2017, gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Im Zusammenhang mit dem Tatkomplex in der Nacht vom 14./15.07.2017 in Löffingen und bei der Grillhütte "Halde" leiteten die Beamten der Ermittlungsgruppe insgesamt 15 Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch, Sachbeschädigung an Kfz, Beleidigungen, Widerstandsdelikte gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung ein. Als Tatverdächtige konnten insgesamt 19 Tatverdächtige im Alter zwischen 12 - 21 Jahren ermittelt werden. Zum weiteren Komplex der Sachbeschädigung durch Graffiti, des schweren Diebstahls von Fahrrad, des Diebstahls aus Baustelle, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, Beleidigungen und eines weiteren Landfriedensbruchs am 18.07.2017 in Löffingen, wurden insgesamt zehn Strafanzeigen gegen insgesamt sechs Tatverdächtige im Alter zwischen 16 - 19 Jahren der Staatsanwaltschaft vorgelegt. Das von den Jugendlichen zurückgelassene Fahrrad war zuvor beim Bahnhof Löffingen aus einer Abstellbox entwendet worden, welche aufgebrochen worden war. Ein ebenfalls zurückgelassener Geißfuß konnte als Diebesgut aus einer Baustelle im Stadtzentrum Löffingens identifiziert werden.
Im Zuge der am 11.08.2017 durchgeführten Durchsuchungsmaßnahmen ergaben sich 15 weitere Ermittlungsverfahren gegen insgesamt 12 tatverdächtige Personen im Alter von 13-25 Jahren. Es handelt sich um Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, wegen Besitz und Handel mit Betäubungsmitteln, wegen Diebstahls, unerlaubtem Waffenbesitz und Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz, sowie um die Beleidigung von Polizeibeamten.
Nach den Ermittlungen beteiligten sich die Tatverdächtigen teilweise mehrfach an den o.g. Tatkomplexen. So kann abschließend konstatiert werden, dass im gesamten Ermittlungskomplex gegen insgesamt 25 tatverdächtige Personen im Alter zwischen 12 - 25 Jahren ermittelt wurde.
Die Ermittlungsakten werden nun der Staatsanwaltschaft Freiburg zur abschließenden Prüfung vorgelegt.
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