Bremen (ots) -
Im Rahmen von Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Bremen durchsuchten Einsatzkräfte der Polizei Bremen, der Polizei Osterholz-Scharmbeck und dem Zoll gestern mehrere Wohnanschriften in Bremen und Osterholz-Scharmbeck. Zudem wurde gegen den 37-jährigen Nurullah Özalp ein Haftbefehl vollstreckt. Der Festgenommene floh am frühen Abend aus dem Polizeigewahrsam in der Vahr. Die Polizei Bremen und die Staatsanwaltschaft leiteten sofort umfangreiche Maßnahmen ein. Nach dem Entwichenen wird jetzt öffentlich gefahndet.
Die Staatsanwaltschaft Bremen und die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) von Polizei Bremen und Zoll ermitteln gegen den 37-jährigen Beschuldigten wegen des Tatverdachts der Einfuhr und dem Handel von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in wenigstens zwei Fällen im Sommer dieses Jahres. Im Zuge des Ermittlungsverfahrens erwirkte die Staatsanwaltschaft für Durchsuchungsobjekte in Bremen und Osterholz-Scharmbeck Durchsuchungsbeschlüsse, die gestern vollstreckt wurden. Bei den Durchsuchungsmaßnahmen wurden Betäubungsmittel sowie eine Schusswaffe und Munition sichergestellt. Der Beschuldigte wurde aufgrund eines bereits in dieser Sache bestehenden Haftbefehls festgenommen.
Parallel wurde am gestrigen Tag in Osterholz-Scharmbeck ein Durchsuchungsbeschluss bei Angehörigen des 37-Jährigen in einem weiteren Verfahren gegen einen unbekannten Täter wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz vollstreckt. Hintergrund ist der Einsatz einer scharfen Schusswaffe, durch die Abgabe von Schüssen in die Luft in Bremen-Huchting, bei einem Autokorso anlässlich der Hochzeit eines türkischen Paares im Frühjahr dieses Jahres. Hier wurde Videomaterial sichergestellt.
Gegen 17.35 Uhr brachten Beamte der Bremer Polizei den Festgenommenen auf das Gelände des Polizeipräsidiums um ihn dem Polizeigewahrsam zuzuführen. Beim Aussteigen aus dem Polizeiwagen gelang dem Mann die Flucht. Er floh über den Zaun in Richtung Kurt-Schumacher-Allee. Es wurden umgehend umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. Aufgrund der Gesamtumstände hat der Polizeipräsident umgehend die Überprüfung der vorhandenen Abläufe und Standards beauftragt. "Dieser Vorfall ärgert mich maßlos. So etwas darf uns nicht passieren", untermauert Lutz Müller seine Erwartungshaltung. Sofort nach Bekanntwerden des Vorfalles leitete die Polizeiführung den Sachverhalt an das Referat Interne Ermittlungen beim Senator für Inneres weiter. Von dort aus wird der Vorgang zur Prüfung, ob dem Sachverhalt ein strafrechtlich relevantes Verhalten zugrunde liegt, in Kürze der Staatsanwaltschaft zur Prüfung vorgelegt werden. Gleichzeitig hat die Polizei Bremen ein Disziplinarverfahren zur Prüfung individuellen Fehlverhaltens eingeleitet. Die beiden eingesetzten Polizisten sind bis zur Klärung des Sachverhalts in andere Bereiche versetzt worden.
Staatsanwaltschaft und Polizei fahnden jetzt mit Fotos nach dem 37-jährigen Nurullah Özalp. Zudem hat die Staatsanwaltschaft Bremen einen Europäischen Haftbefehl erlassen. Der Flüchtige ist 171 Zentimeter groß, schlank und hat einen Drei-Tage-Bart sowie kurze schwarze Haare. Bei seiner Flucht trug er eine dunkle Hose sowie ein dunkles T-Shirt. Die Fotos sind auf der Website der Polizei Bremen eingestellt unter: https://www.polizei.bremen.de/detail.php?gsid=bremen09.c.23227.de
Die Polizei warnt davor, die Person bei Antreffen festzuhalten oder anzusprechen. Melden Sie sich im Antreffungsfall umgehend über den kostenfreien Notruf 110 bei der Polizei Bremen.
Hinweise zum Aufenthaltsort nimmt der Kriminaldauerdienst der Bremer Polizei unter der Telefonnummer 0421 362 - 3888 entgegen.
Rückfragen bitte an:
Pressestelle Polizei Bremen
Jana Schmidt
Telefon: 0421 362-12114
pressestelle@polizei.bremen.de
http://www.polizei.bremen.de
http://www.polizei-beratung.de