Polizeipräsident Robert Kopp: Gedanken zum Jahresausklang
21.12.2017, PP Oberbayern Süd
Polizeipräsident Robert Kopp: Gedanken zum Jahresausklang
„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
meine sehr geehrten Damen und Herren!
Weihnachten und der Jahreswechsel rücken unaufhaltsam näher. 2017 war für die Polizei im südlichen Oberbayern wieder ein bewegtes, von vielen Herausforderungen geprägtes, aber auch ein erfolgreiches Jahr.
Polizeipräsident Robert Kopp
Erfreulicherweise erfährt die Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen zunehmende Wertschätzung. Eine in diesem Jahr veröffentlichte Forsa-Studie, wonach die Polizei großes Vertrauen bei den Bundesbürgern besitzt, untermauert dies. Über ein solch positives Feedback freuen wir uns, schließlich wird damit die engagierte und höchstmotivierte Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen für unser aller Sicherheit gewürdigt. Für uns gilt es nicht nur den hohen Sicherheitsstandard in unserer Region zu erhalten oder gar wiederkehrend Umfragewerte zu bestätigen. Es geht um das Vertrauen, das die Bürgerinnen und Bürger in „ihre Polizei“ und deren Handeln haben. Sicherheit ist für mich insbesondere eine Vertrauenssache. Wir als Polizei setzen uns deshalb für ein hohes Sicherheitsgefühl in der Gesellschaft ein. Ausnahme: Ganoven - die sollen sich auch künftig bei uns unwohl fühlen!
Dazu brauchen wir die Mithilfe und Unterstützung unserer Bürgerinnen und Bürger. Nur so können wir unsere Aufgaben bestmöglich erfüllen. Anhand Ihrer Hinweise und durch die sofortige Mitteilung von verdächtigen Beobachtungen an den Polizeinotruf 110 können wir nicht nur schnell auf Sicherheitsstörungen reagieren, sondern bereits im Vorfeld so manche Straftat verhindern. Das garantiert eine gelebte, vor allem aber eine erfolgreiche Prävention und „nebenbei“ auch eine schnelle Aufklärung von Straftaten. Ihre Beobachtungen und unsere Professionalität sind unverzichtbare Bausteine unserer Sicherheitsstrategie. Bezeichnenderweise generieren wir dadurch eine „Win-Win-Situation“ im Sinne aller Rechtschaffenden, an der sich jeder maßgeblich beteiligen kann.
Besonders zu erwähnen ist die Sicherheitswacht. In zunehmend mehr Gemeinden und Kommunen gelingt es uns dieses „Extra-Plus“ an Sicherheit zu etablieren. Ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger sind hier zusätzlich zur Polizei in der Öffentlichkeit wahrnehmbar präsent und ermöglichen eine „erweiterte Ansprechbarkeit“ für Sicherheitsthemen. Immer wieder sehe ich mich veranlasst zu betonen, dass nicht ein einziger ausgebildeter Polizeibeamter durch die Sicherheitswacht ersetzt wird. Es geht auch nicht darum, dass wir als Polizei unsere Aufgaben nicht (mehr) machen wollen, geschweige denn können. Es ist schlichtweg unwahr zu behaupten, dass die Polizei mit ehrenamtlich in der Sicherheitswacht engagierten Bürgern „auf Verbrecherjagd geht“. Die Sicherheitswacht leistet eine äußerst sinnvolle Ergänzungsarbeit vom Bürger am Bürger: Mit Kommunikation und kommunaler Kenntnis sowie ihrem ausgleichenden und vermittelnden Moment lässt sie bei unterschiedlichen Interessenslagen so manchen Konflikt überhaupt erst nicht entstehen, bzw. entschärft diesen. Die Rückmeldungen bestätigen uns – die Sicherheitswacht ist ein Erfolgsmodell. Nicht umsonst verstummen angesichts wachsender Zustimmung in der Bevölkerung viele anfängliche Skeptiker sehr schnell. Mich würde es freuen, wenn künftig noch mehr engagierte Bürgerinnen und Bürger diese ehrenamtliche und gesellschaftlich überaus wertvolle Tätigkeit in der Sicherheitswacht aktiv unterstützen.
Einen Vertrauensbeweis sehen wir außerdem in Ihrem Verständnis für das Erfordernis polizeilicher Maßnahmen, die für Einschränkungen in unserem Alltag sorgen. Ich denke dabei z.B. an Verkehrsableitungen nach Verkehrsunfällen, aber auch bei Präventivmaßnahmen angesichts der anhaltenden Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus. Selbst wenn sich die allgemeine Lage derzeit augenscheinlich etwas entspannter wahrnehmen lässt, so kann hier keinesfalls Entwarnung gegeben werden. Es bedeutet für uns nach wie vor besondere Umsicht im täglichen Leben und insbesondere in der Öffentlichkeit walten zu lassen. Dies veranlasst uns nicht nur weiterhin uniformierte Polizeipräsenz zu zeigen. Auch selektive Zugangs- oder Taschenkontrollen bei Veranstaltungen helfen dabei unser Ziel, nämlich ein höchstmögliches Maß an Sicherheit zu bieten, zu erreichen. Ich kann Ihnen versichern, dass wir alles dafür unternehmen, um uns vor diesen Außenseitern und Feinden der Gesellschaft, die unsere freiheitlich demokratischen Grundwerte torpedieren, zu schützen. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd und seine Dienststellen arbeiten bis an der Grenze des Machbaren und des Möglichen.
Meine sehr geehrten Mitbürgerinnen und Mitbürger, für Ihre Unterstützung in diesem Jahr und vor allem für das der Polizei regelmäßig entgegengebrachte Vertrauen darf ich mich bei Ihnen mit einem herzlichen „Vergelt´s Gott“ bedanken!
Im Namen des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und Ihren Freunden ein friedvolles Weihnachtsfest & einen guten Rutsch in ein gesundes, glückliches und sicheres Jahr 2018.“
Ihr
Robert Kopp
Polizeipräsident