Pressemeldung vom 22.12.2017: Hungen: Betrüger geben sich als Staatsanwälte aus – Kripo gibt Tipps

Gießen (ots) - Viele Varianten hat der sogenannte Gewinnspielbetrug! Eine davon haben Betrüger offenbar am Donnerstag und Freitagvormittag in Hungen angewandt.

Eine Frau, die sich als Gisela Engelmann ausgab, hatte einen 65 - Jährigen angerufen und mitgeteilt, dass seitens der Staatsanwaltschaft Berlin eine Kontopfändung von 4.800 Euro vorliegen würde. Um weiteren Schaden zu vermeiden, müsse der Mann unverzüglich Kontakt mit einem Manfred Müller von der Staatsanwaltschaft Berlin aufnehmen. Die Anruferin übermittelte dem Hungener noch zwei Telefonnummern (Handy und Festnetz) und ein Aktenzeichen der Berliner Staatsanwaltschaft. Sie bat den 65 - Jährigen darum, sich bei dem Berliner Staatsanwalt zu melden, auch um Schlimmeres zu vermeiden.

Tatsächlich kam es am Freitag zu einem Telefonat mit einem "Staatsanwalt". Dieses Mal meldete sich aber ein Michael Claasen. Der angebliche Staatsanwalt schilderte dem Hungener, dass er 2012 und 2013 an einem Gewinnspiel einer Firma teilgenommen habe. Daraus resultiere nun ein Pfändungsbeschluss. Berechtigterweise sagte der Hungener, dass er das erst überprüfen müsse. Plötzlich legte der falsche Staatsanwalt auf. Vermutlich hatte der Betrüger darauf gehofft, seine finanzielle Forderung durchsetzen zu können.

Die Gießener Kripo warnt vor solchen Anrufern und empfiehlt:

Ein Staatsanwalt wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder dazu auffordern, Geld zu überweisen.

Das tun nur Betrüger. Sind Sie sich unsicher, wäh¬len Sie die Nummer 110. Benutzen Sie dabei aber nicht die Rückruftaste, da Sie sonst möglicher¬weise wieder bei den Betrügern landen, sondern wählen Sie die Nummer selbst.

Sie können sich aber auch an das örtliche Poli¬zeirevier wenden. Erzählen Sie den Beamten von den Anrufen. Am besten ist, wenn Sie die Nummer Ihrer örtlichen Polizeibehörde sowie die Notrufnummer 110 griffbereit am Telefon haben, damit Sie sie im Zweifelsfall selber wählen kön¬nen.

Geben Sie am Telefon keine Auskunft über Ihre per¬sönlichen und finanziellen Verhältnisse oder andere sensible Daten.

Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie ein¬fach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich!

Übergeben Sie unbekannten Personen kein Geld oder Wertsachen.

Legen Sie den Telefonhörer auf, wenn:

Sie nicht sicher sind, wer anruft.

Sie der Anrufer auffordert, Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände herauszugeben, bzw. Geld zu überweisen, insbesondere ins Ausland.

Sie der Anrufer unter Druck setzt.

Der Anrufer Sie dazu auffordert, zu Fremden Kon¬takt aufzunehmen.

Glauben Sie Opfer eines Betrugs geworden zu sein? Wenden Sie sich sofort an die örtliche Polizeidienststelle und erstatten Sie Anzeige!

Hinweise bitte an die Kriminalpolizei in Gießen unter der Rufnummer 0641 - 7006 2555.

Jörg Reinemer Pressesprecher

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