Stand: 18.01.2018, 15:00 Uhr
Gemeinsame Medieninformation
Staatsanwaltschaft Görlitz
Polizeidirektion Görlitz
Bedeutender Fund: Bei Durchsuchung die größte Drogenplantage seit Jahren ausgehoben
Die Kriminalpolizei hat bei Durchsuchungen auf einem ehemaligen Betriebsgelände am Ortsrand des Görlitzer Stadtteils Ludwigsdorf eine bedeutende Entdeckung gemacht. Die Ermittler fanden in einem Gebäude eine augenscheinlich professionell betriebene Drogenplantage. Sie ist nach einer ersten Einschätzung die größte, die die Polizei in den vergangenen Jahren in den Landkreisen Bautzen und Görlitz entdeckt hat.
Die Durchsuchungen erfolgten am Dienstag auf Grundlage eines richterlichen Beschlusses, welcher von der Staatsanwaltschaft Görlitz beantragt worden war. Im Fokus der Untersuchungen stand anfänglich ein 65-jähriger Mann, der in einem der maroden und teils zugemüllten Gebäuden lebt. Streifen des Reviers Görlitz spürten im Keller des heruntergekommenen Bürotraktes in mehreren Räumen Drogenanbau und Trocknungsräume sowie etliche Kanister mit Chemikalien und technisches Equipment zum Betrieb der Plantagen auf.
Das Rauschgiftkommissariat der Polizeidirektion Görlitz übernahm die weiteren Ermittlungen. Es stellte sich heraus, dass in den Kellerräumen etwa 420 Cannabispflanzen wuchsen und in speziell hergerichteten Trocknungsräumen bereits zur Verarbeitung vorbereitete, geerntete Pflanzenteile im Kilobereich lagerten. Die Beamten stellten die Pflanzen und Betäubungsmittel sicher, deren Marktwert nach ersten Schätzungen mehr als 10.000 Euro betrug. Eine labortechnische Analyse des Wirkstoffgehaltes der Cannabispflanzen steht noch aus.
Die Einsatzmaßnahmen der Polizei beanspruchten auf dem weitläufigen und stellenweise unwegsamen Areal auch den Mittwoch und heutigen Donnerstag. Sie werden voraussichtlich die kommenden Tagen andauern. Das Grundstück erstreckt sich über etliche Hektar, auf dem noch einige Lagerhallen und Schuppen auf eine genaue Untersuchung warten. Einige der Gebäude sind bereits stark baufällig, so dass diese nur nach entsprechendem Sicherungsaufwand genau in Augenschein genommen werden können.
Für freiheitsentziehende Maßnahmen gegen den Tatverdächtigen fehlt es an einer rechtlichen Grundlage. Er befindet sich daher derzeit auf freiem Fuß.
Gegen den 65-Jährigen wird wegen des Verdachts des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge ermittelt. Diese Tat ist mit Freiheitsstrafe von einem bis zu 15 Jahren bedroht.
Anlage: Drei Lichtbilder zur Sicherstellung der Drogenplantage
Bild 1 - Blick in einen Kellerraum, in dem Cannabis angebaut wurde
Bild 2 - Trocknung der Pflanzen zur späteren Verarbeitung
Bild 3 - Kriminaltechnikerin mit Säcken, in denen sich getrocknetes Cannabis befindet
Medieninformation [Download *., KB] Medieninformation [Download *.pdf, 0.07 KB] Bildmaterial zur Medieninformation: Bild 1 - Kellerraum mit Cannabispflanzen
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