Osnabrück/ Lotte – Zu lange am Steuer

LKW

Osnabrück (ots) - Im Rahmen einer Routinekontrolle ertappten Beamte der Autobahnpolizei Osnabrück einen Trucker, der 41 Stunden ohne Pause am Steuer seines 40-Tonners saß. Nun droht dem Fahrer ein saftiges Bußgeld in Höhe von bis zu 14.500 EUR. Am Mittwoch wurde von der Autobahnpolizei ein türkischer Sattelzug auf dem Autobahnparkplatz Hasetal-West (Richtung Münster) im Rahmen einer Verkehrskontrolle überprüft. Bei der Kontrolle der Fahrzeiten mussten die Beamten dann zwei Mal hinsehen und trauten ihren Augen kaum: Der 41-jährige Fahrer hatte in den vergangenen zwei Tagen wohl eine sehr große Tour gemacht und dabei offensichtlich vergessen, dass man auch mal Pause machen sollte. Insgesamt summierte sich die Fahrzeit bei ihm auf 41 Stunden, die in einem Zeitraum von 67 Stunden untergebracht war. Dabei hatte der Fahrer ausschließlich kurze Stopps von 27 Minuten bis zu 3 Stunden eingelegt. Die Fachkraft für Fahrtenschreiber / Lenk- und Ruhezeiten bei der Autobahnpolizei Osnabrück bemerkte, dass man so einen drastischen Verstoß nicht alle Tage entdecken würde. Es zeigt ein sehr rücksichtsloses Verhalten, dass mit einem Bußgeldansatz von bis zu 14.500 Euro für den Fahrer hart bestraft wird. Aber damit nicht genug, denn auch die verantwortliche Firma aus der Türkei erwartet eine hohe Strafe, die noch wesentlich höher ausfallen kann. Schließlich legen die Disponenten der Firma die Routen und den Fahrplan für die Fahrer fest und bringen damit den Stein ins Rollen. Trucker berichten den Beamten regelmäßig, dass bewusste Verstöße bei den Fahrzeiten von den Firmen vorsätzlich in Kauf genommen werden, da das Risiko einer Verkehrskontrolle und damit verbundenen Ahndung als gering angesehen wird. In der heutigen Zeit erfordert der Straßenverkehr wegen des hohen Verkehrsaufkommens, Zeitdruck, häufiger Baustellen und Staus viel Konzentration von den Verkehrsteilnehmern. Wenn diese Konzentration durch verschiedenste Anlässe abgelenkt ist, zeigen sich immer wieder schwere Verkehrsunfälle, die die Polizei vermeiden möchte. Speziell der Konzentrationskiller "Ermüdung" stellt ein hohes Risiko dar und wurde in wissenschaftlichen Studien mit dem Zustand einer alkoholischen Beeinflussung gleichgesetzt. Es zeigen sich dieselben Symptome einer verzerrten und verlangsamten Wahrnehmung mit schlechtem Reaktionsvermögen. Daher rät die Polizei jedem Verkehrsteilnehmer: Machen Sie regelmäßig eine Pause! Wenn Sie erschöpft sind, halten Sie an! Denken Sie auch an Ihre Mitmenschen, die sicher am Verkehr teilnehmen wollen.

Das Foto zeigt einen LKW nach einem tödlichen Verkehrsunfall (Lenkzeitüberschreitung) vom 04.10.2017 auf der A 30 zwischen Natbergen und Osnabrück-Süd.

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