Köln (ots) - Mit einer rührseligen Räuberpistole hat eine Betrügerin (26) wochenlang die Hilfsbereitschaft einer älteren Kölnerin (81) missbraucht. Unter dem Vorwand, ihre im Ausland verbliebenen, schwer erkrankten Kinder versorgen zu müssen, luchste die 26-Jährige der Seniorin eine insgesamt fünfstellige Bargeldsumme ab. Am Mittwochnachmittag (7. Februar) machte die Kripo Köln dem Treiben in der Innenstadt ein Ende.
Den Angaben des späteren Opfers zufolge hatte die ihr bis dahin Unbekannte sie vor circa vier Wochen beim Einkauf an der Zeppelinstraße angesprochen: "Ich habe zwei kranke Kinder, mein Mann ist kürzlich verstorben. Nun habe ich kein Geld, um meine Kleinen medizinisch versorgen zu lassen." Nachdem die ältere Dame sich bereit erklärte, die offenbar Bedürftige zu unterstützen, sagte diese zu, das geliehene Geld zeitnah zurückzuerstatten: "Ich erbe bald 30000 Euro - dann bekommen Sie Ihr Geld zurück."
Siebenmal hob die 81-Jährige daraufhin im Abstand jeweils mehrerer Tage drei- bis vierstellige Geldbeträge von ihrem Konto ab. An einem zuvor telefonisch vereinbarten Treffpunkt händigte sie die vermeintlichen Kinderspenden der jungen Frau aus. Mehr und mehr erschlich sich die gewiefte Betrügerin in theatralischer Herzlichkeit die Zuneigung der Seniorin. So präsentierte sie zur Untermauerung ihrer Glaubwürdigkeit der Geschädigten bei einem Treffen auch "ihre Kinder".
Einer aufmerksamen Bankangestellten am Neumarkt fielen jedoch die wiederholten Abbuchungen der älteren Kölnerin auf. Sie gab Alarm - und bei einer am gestrigen Mittwoch vereinbarten Geldübergabe klickten die Handschellen.
Die Festgenommene wollte sich bei ihrer Vernehmung durch das Kriminalkommissariat 25 auf Tatvorwurf nicht einlassen. Sie lässt sich anwaltlich vertreten. In Deutschland kann die 26-Jährige keinen festen Wohnsitz vorweisen. Sie ist bereits überörtlich als Wohnungseinbrecherin in Erscheinung getreten. Heute muss sie sich wegen des Verdachts des Betrugs vor einem Haftrichter verantworten. (cg)
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