Lingen – „Ganz schön blöd“ – Präventionstheater für Grundschüler

Das Bild zeigt die beiden Schauspieler Alexe Limbach und Charalampos Lavassas (zweiter und dritte v.l.) sowie das Orga-Team.

Lingen (ots) - So und nicht anders geht kindgerechte Präventionsarbeit für Grundschüler! Der Kölner Verein Zartbitter hat am Donnerstag und Freitag im Lingener Theater mehrere Vorstellungen seines Präventionsbühnenstücks "Ganz schön blöd" dargeboten. Neben rund 950 Grundschülern aus dem Altkreis Lingen, haben in einer gesonderten Vorstellung auch etwa 160 Eltern die Möglichkeit genutzt, dem Theaterstück beizuwohnen. Die Geschichte von dem kleinen Mädchen Tine und ihrem leicht tollpatschigen Schutzengelanwärter Teugel, befasst sich dabei mit ganz alltäglichen Problemen unserer jüngsten Generation. Wo Eltern und Lehrer mit Themen wie Mobbing in der Schule, Belästigungen im Schwimmbad oder dem Problem von Nacktfotos in WhatsApp-Gruppen oft an ihre Grenzen stoßen, setzt das Theaterstück an. In beeindruckend Weise gelang es den authentischen Schauspielern dabei, sensible Probleme von Grundschülern kindgerecht zu transportieren und die damit einhergehenden Sorgen auf den Punkt zu bringen. Das Kinder sich oft scheuen, ihren Eltern oder Lehrern von den Sorgen zu berichten, ihren Peinigern die Stirn zu bieten oder sich sonst angemessene Hilfe zu holen, ist dabei das Ausgangsproblem. In einer kleinen, interaktiven Spielshow unter Einbindung des jungen Publikums, arbeiten die Protagonisten die Unterschiede zwischen "petzen" und "Hilfe holen" heraus. "Frau Lehrerin, der Lukas popelt schon wieder!" = Petzen! "Herr Bademeister, der Mann da vorne hat mich grade am Po angefasst!" = Hilfe holen! "Mama, die Jennifer hat mir mein Schulbrot geklaut, mir in den Tornister gespuckt und mich bedroht!" = Hilfe holen! Weil Tine in dem Stück eben mit einem solchen Dilemma konfrontiert war und plötzlich Nacktbilder von ihr und ihrer Freundin bei WhatsApp auftauchten, wusste sie einfach nicht weiter. Ihr sonst bislang eher glückloser Schutzengel tat dann ohne ihr Wissen das einzig Richtige: Er suggerierte dem Übeltäter, die Polizei und das Jugendamt eingeschaltet zu haben. Als er dann mit dem Gedanken spielte, auch Angela Merkel oder besser noch Wladimir Putin mit der Problemlösung zu beauftragen, wurde er jedoch von seinem Oberengel ausgebremst. Auch ohne die Hilfe der Beiden trug seine Strategie Früchte. Der Übeltäter entschuldigte sich, zeigte Reue und sorgte dafür, dass die Bilder gelöscht werden. Auch wenn sich die Geschichte nicht auf jeden Fall des wahren Lebens projizieren lässt und viele der Lösungsmöglichkeiten natürlich stark vereinfacht dargestellt wurden, war die Botschaft eindeutig: Nur, wer sich um seine Probleme kümmert, nur wer gegebenenfalls Vertrauenspersonen hinzuzieht und nur wer seinen Sorgen die Stirn bietet, kann eine Verbesserung der Situation erwarten. Nach dem eigentlichen Theaterstück haben die beiden Schauspieler sich dann jeweils noch etwa 20 Minuten den Fragen der Kinder gestellt. Schnell wurde dabei klar, dass den Grundschülern das Stück nicht nur außerordentlich gut gefallen hat, sondern dass sie auch verstanden haben, was ihnen vermittelt werden sollte. Die Organisatoren der Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim, der Stadt Lingen, des Landkreises Emsland und der Beratungsstelle Logo waren mit dem Verlauf der Vorstellungen und den Rückmeldungen der Kinder und ihrer Eltern äußerst zufrieden. Es sollen nicht die letzten Vorführung dieser Art in Lingen gewesen sein.

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