Celle – Polizeiliche Kriminalstatistik 2017: Weniger Straftaten – Aufklärungsquote weiter gestiegen

Celle (ots) - Der Leiter der Polizeiinspektion Celle, Eckart Pfeiffer, und die Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes der Polizei Celle, Christine Reinert haben am Dienstag die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Jahres 2017 präsentiert. "Stadt und Landkreis Celle sind eine sichere Region", stellte Pfeiffer als Kernaussage voran. Die Gesamtzahl der im Landkreis Celle begangen Straftaten ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die Zahl verringerte sich von 11.581 (2016) auf 10.949 (2017) und lag damit auf dem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre. Die Aufklärungsquote stieg dabei von 62,13 % (2016) auf 64,83 % (2017) an. Sie liegt damit deutlich über dem Wert der Polizeidirektion Lüneburg (62,76%) und dem des Landes (62,30%).

Polizeipräsident der Polizeidirektion Lüneburg Robert Kruse dazu: "Die Bürgerinnen und Bürger im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg leben in einer sicheren Region. Die Fallzahlen sind auf den niedrigsten Wert seit 2001 gefallen. Die hohe Aufklärungsquote ist das Resultat einer andauernden Beharrlichkeit bei der Aufklärung von Straftaten bei gleichzeitiger Wahrung der notwendigen Flexibilität, mit der sich die Polizei immer wieder auf neue Kriminalitätsformen einstellt."

Das Risiko, Opfer einer Straftat im Landkreis Celle zu werden, ist geringer geworden. Ausschlaggebend für den positiven Trend dürfte zum einen die sichtbare Polizeipräsenz im Zusammenhang mit den Prozessen am Oberlandesgericht sein. Zum anderen trägt die professionelle Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei Celle und die sehr gute Zusammenarbeit mit der hiesigen Staatsanwaltschaft dazu bei.

Die differenzierte Betrachtung der phänomenspezifischen Entwicklung der Kriminalität wurde durch Christine Reinert vorgestellt.

Straftaten gegen das Leben: Im Jahr 2017 stiegen die Zahlen auf 17 Taten (Vergleich 2016: 14 Taten). Nahezu alle Taten konnten aufgeklärt werden (88,24 %).

Rohheitsdelikte: In diesem Deliktsbereich werden Raub, Körperverletzung und Straftaten gegen die persönliche Freiheit zusammengefasst. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gesamt-Fallzahlen fast unverändert. Die Anzahl der Körperverletzungen sank von 1349 auf 1297 Straftaten. Jedoch sind Straftaten gegen die persönliche Freiheit von 491 auf 533 Taten angestiegen. Die schon im Vorjahr hohe Aufklärungsquote konnte noch weiter gesteigert werden auf 92,57%. Straßenkriminalität: Ein sehr deutlicher Rückgang von 2532 (Jahr 2016) auf 2098 (Jahr 2017) dürfte das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger im Landkreis Celle stärken. Über 400 Straftaten weniger - auch hier ein 10-Jahres-Tief!

Diebstahlsdelikte: Bei der zahlenmäßig größten Deliktsgruppe, den Diebstählen, ist eine signifikante Abnahme der Fallzahlen von 4198 (Jahr 2016) auf 3737 (Jahr 2017) auffällig. Dem gegenüber steht eine im Vergleich zum Vorjahr gesteigerte Aufklärungsquote um 2,91 %. Auch Diebstähle an und aus Kraftfahrzeugen sind um 34% zurückgegangen. Gründe für diese positive Bilanz sind zum einen die Inhaftierung eines Intensivtäters sowie Präventivmaßnahmen wie zum Beispiel die Veröffentlichung von Verhaltenshinweisen. Fahrraddiebstähle bewegten sich auf einem 10-Jahres-Tief. Die Fallzahlen sanken von 783 (Jahr 2016) auf 690 (Jahr 2017).

Wohnungseinbrüche: Die Anzahl der Wohnungseinbrüche ist um 18,6 % im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Im Jahr 2017 gab es 266 Taten, im Jahr 2016 waren es noch 327 Taten. Davon 34% Einbruchsversuche, dass heißt, den Tätern ist es nicht gelungen, in Haus oder Wohnung zu gelangen. Die Aufklärungsquote liegt bei 24,06 % und damit über dem Landesdurchschnitt und dem Durchschnitt in der Polizeidirektion Lüneburg.

Diese erfreuliche Entwicklung ist auf wirkungsvolle Präventivmaßnahmen zurückzuführen, wie Sonderstreifen, mehrfach im Jahr stattfindende Schwerpunktkontrollen und nicht zuletzt durch die hohe Anzahl an individuellen Beratungen sowie regelmäßigen, gut besuchten Informationsveranstaltungen des Beauftragten für Kriminalprävention der Polizei Celle, Christian Riebandt. Herr Riebandt ist telefonisch unter der Rufnummer 05141/277-208 erreichbar.

Die Polizei ist bei ihrer Arbeit hier besonders auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen! Verdächtige Beobachtungen sollten daher stets der Polizei gemeldet werden! Entweder über den Notruf 110 oder über die Amtsleitung 05141/277-0)!

Sachbeschädigungen: Die Fallzahlen sind um 220 Taten gesunken. Im Jahr 2017 wurden 1221 Sachbeschädigungen bearbeitet. Die Aufklärungsquote liegt bei 37,43%.

Vermögens-und Fälschungsdelikte: Insgesamt ist ein leichter Rückgang auf 1867 Taten zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt bei 81,31 %. Darin enthalten ist auch der Warenbetrug im Internet. Hier ist ein Anstieg der Fälle von 120 (Jahr 2016) auf 320 (Jahr 2017) Taten zu verzeichnen.

Gewalt gegen Polizeibeamte: Entgegen der dargestellten Fallzahlenrückgänge in vielen Bereichen stieg die Zahl der Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte kontinuierlich an. Im Landkreis Celle registrierte die Statistik insgesamt 66 Fälle für das Jahr 2017 (im Jahr 2016: 51 Fälle). 26 Polizeibeamte trugen Verletzungen davon.

Kriminalität im Kontext mit Zuwanderern: Für das Jahr 2017 sind im Bereich der PI Celle 537 Straftaten durch Asylsuchende registriert. Dabei sei erwähnt, dass es sich nicht in jedem Fall um Zuwanderer handelt, die im Landkreis Celle ihren Wohnsitz haben. Festzustellen ist, dass es keine besonderen Auffälligkeiten gibt und die überwiegende Mehrheit der Asylsuchenden nicht straffällig wird.

Fazit des Inspektionsleiters Eckart Pfeiffer:

Die niedrigsten Fallzahlen der letzten 10 Jahre, bei gleichzeitiger Erhöhung der Aufklärungsquote, die starken Rückgänge bei den Wohnungseinbrüchen und Diebstählen sowie der Straßenkriminalität zeigen, dass sich die Bürger im Landkreis Celle sicher fühlen können.

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