180314.1 Itzehoe: Verkehrssicherheitsbericht 2017 der Polizeidirektion Itzehoe für den Kreis Dithmarschen

Itzehoe (ots) - Im Kreis Dithmarschen ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2017 um 1,5 Prozent auf 3.464 gestiegen und erreicht damit den höchsten Stand der letzten zehn Jahre. Landesweit lag der Anstieg bei 2,9 Prozent. Auch die Anzahl der bei den Unfällen verletzten Personen hat sich leicht erhöht, die Zahl der Getöteten ist glücklicherweise von sieben auf vier zurückgegangen. Von den insgesamt 3.464 Unfällen hat die Polizei 794 aufgenommen und ausgewertet, 475 davon ereigneten sich innerhalb, 319 außerhalb geschlossener Ortschaften.

695 verletzte Personen (2016: 683) Im Vergleich zum Vorjahr (2016: 514) ist die Zahl der Unfälle mit Verletzten leicht gestiegen (2017: 519), die Zahl der Verletzten bei diesen Unfällen ebenfalls. Von den 695 betroffenen Verkehrsteilnehmern wurden 593 (2016: 568) leicht und 102 (2016: 115) schwer verletzt. 57 Verletzte waren im Kindesalter.

Unfallverursacher Die meisten Verkehrsunfälle (160) verursachten "junge Fahrer", Menschen im Alter von 18-25 Jahren - vielfach schätzten sie die eigene gefahrene Geschwindigkeit falsch ein. Die "Unfallursache Alkohol" hat sich in dieser Altersgruppe fast verdoppelt (von 11 auf 20 Fälle in 2017). An 225 Unfällen waren Senioren ab 65 Jahren beteiligt, in 65,8 Prozent der Fälle waren sie die Verursacher. Anders als bei den jüngeren Verkehrsteilnehmern spielte bei ihnen nicht die "nicht angepasste Geschwindigkeit" die größte Rolle, sondern die Vorfahrtmissachtung und Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren. Dies dürfte auf einen mangelnden Überblick oder eine unzureichende Reaktionsfähigkeit der Lebensälteren hindeuten. Bei 139 Unfällen (2016: 165) war ein Radfahrer betroffen. Erfreulicherweise kam im Jahr 2017 jedoch kein Radler auf den Straßen Dithmarschens ums Leben, während es im Vorjahr noch zwei waren. Die Zahl der Unfälle unter Beteiligung motorisierter Zweiräder ist im vergangenen Jahr wieder gestiegen - von 73 in 2016 auf 79 in 2017. Allerdings sind hiervon nur die Unfälle von Zweirädern mit Versicherungskennzeichen betroffen, die Zahl derer mit amtlichem Kennzeichen ist gleich geblieben (40).

Unfallursachen Im Jahr 2017 sind weiterhin die Nichtbeachtung der Vorfahrt (218), die nicht angepasste Geschwindigkeit (138, 2016: 183) und Fehler beim Abbiegen und Wenden (159) die Hauptunfallursachen.

Verkehrsunfallflucht Die Zahl der Verkehrsteilnehmer, die sich als Unfallbeteiligte unerlaubt vom Unfallort entfernt haben, ist 2017 um 14,4 Prozent auf 746 angestiegen. Damit liegt der Kreis Dithmarschen weit über dem Landesdurchschnitt, der einen Anstieg um 4,6 Prozent notierte.

Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen mindestens ein Beteiligter unter der Wirkung von Alkohol stand, ist im Kreis Dithmarschen nahezu konstant geblieben (2016: 63, 2017: 64). Im Landesdurchschnitt ist ein Rückgang der Alkoholunfälle um 6,4 und der Drogenunfälle um 4,7 Prozent zu verzeichnen. Ursächlich war zumeist eine zu hohe Geschwindigkeit, die aus der Selbstüberschätzung der Verkehrsteilnehmer resultieren dürfte.

Verkehrsüberwachung Die Polizeidirektion Itzehoe hat 2017 große Anstrengungen bei der Bekämpfung der Verkehrsdelikte unternommen und insgesamt 48.380 (2016: 44.594) Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr in Dithmarschen schriftlich geahndet. Um der Hauptunfallursache, der nicht angepassten Geschwindigkeit, entgegen zu wirken, war die Polizei in Sachen Geschwindigkeitsüberwachung sehr aktiv und hat in Dithmarschen 38.195 Verkehrsteilnehmer mit nicht angepasster Geschwindigkeit festgestellt - den kommunalen Messtrupps gingen zusätzlich 47.760 Raser ins Netz. Damit ist im vergangenen Jahr durchschnittlich alle sechs Minuten ein Fahrzeugs wegen Nichteinhaltens der Geschwindigkeit "geblitzt" worden.

Die Polizeidirektion Itzehoe ist auch künftig bestrebt, die Verkehrssicherheit mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu erhalten zu erhöhen. Die oberste Priorität liegt hierbei in der Bekämpfung von Alkohol- und Drogendelikten im Straßenverkehr. Weiterhin wird die Vorbeugung und Verfolgung von Geschwindigkeitsverstößen durch gezielte Geschwindigkeitsmessungen einen Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit bilden, ebenso die Verringerung der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radlern.

Der ausführliche Verkehrssicherheitsbericht 2017 ist im Internet unter

http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/DasSindWir/PDen/Itzehoe/itzehoe_index.html

abrufbar.

Merle Neufeld

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