„Falscher Polizist“ war leider erfolgreich ! – Hilden / Kreis Mettmann – 1803075

POL-ME: "Falscher Polizist" war leider erfolgreich ! - Hilden / Kreis Mettmann - 1803075
Symbolbild: Warnung vor Trickbetrügern am Telefon

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Mettmann (ots) - Immer wieder warnt nicht nur die Polizei im Kreis Mettmann vor Trickbetrügern, die mit dem "Enkeltrick" oder artverwandter Masche, dabei in der jüngeren Vergangenheit auch zunehmend als "falsche Polizisten", insbesondere Kontakt zu bereits lebensälteren Opfern aufnehmen, um von diesen Bargeld, Schmuck und andere Werte zu ergaunern. Trotz wiederholter Warnungen und Präventionsbemühungen der Polizei, kam es am späten Donnerstagabend des 15.03.2018 in Hilden leider erneut zu einem solchen Trickbetrug, bei dem eine Seniorin Opfer von Trickbetrügern wurde, die dabei Beute im Wert von mehreren tausend Euro machten.

Ab 22.00 Uhr erhielt die Hildenerin gleich mehrere und oft viele Minuten andauernde Anrufe. Dabei hatte sie vermeintlichen Kontakt zu einem Polizeibeamten aus Bonn und später auch zu einer angeblichen Staatsanwältin, welche die Seniorin vor einem unmittelbar bevorstehenden Einbruch in der kommenden Nacht warnten und der Rentnerin dann, zum Schutz ihres Eigentums, die Übergabe ihres Bargeldes an einen zivilen Polizeibeamten vorschlugen. Zur Übergabe erschien dann auch nur wenige Minuten später, etwa gegen 23.45 Uhr, ein unbekannter Mann am Menzelweg, der an der Wohnung der Hildenerin die Geldbörse mit Kreditkarten der Geschädigten, sowie deren zu Hause gelagerten Ersparnisse übernahm und damit zu Fuß in unbekannte Richtung verschwand. Der "falsche Polizist", der sich Herr Kaya nannte, wird vom Opfer wie folgt beschrieben:

- männlicher Südosteuropäer, vermutlich türkischer Abstammung
- etwa 30 Jahre alt
- ca. 175 cm groß mit stämmiger Figur
- kurze, dunkle Haare
- insgesamt dunkel gekleidet

Etwa eine Stunde nach Übergabe der Beute wurde der Sachverhalt der Hildener Polizei bekannt. Daraufhin sofort eingeleitete Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen führten zu keinem schnellen Erfolg. Bisher liegen der Hildener Polizei daher noch keine konkreten Hinweise zu Identität, Herkunft und Verbleib der Trickbetrüger vor. Weitere polizeiliche Ermittlungen wurden veranlasst, ein Strafverfahren eingeleitet. Sachdienliche Hinweise dazu nimmt die Polizei in Hilden, Telefon 02103 / 898-6410, jederzeit entgegen.

Aus gegebenem Anlass appelliert die Polizei aber noch einmal an alle Bürgerinnen und Bürger, sich vor dieser Masche zu schützen. Weder die Polizei, noch andere Amtsträger, rufen Bürger und Bürgerinnen an oder stehen unangemeldet vor Haus- und Wohnungstüren, um über persönliche Geld- und Vermögensverhältnisse zu sprechen oder sogar Wertgegenstände oder Bargeld in Verwahrung zu nehmen.

Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde Mettmann folgende Hinweise:

- Seien Sie am Telefon aufmerksam!
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte, Bekannte oder Amtsträger ausgeben, die Sie als solche nicht zweifelsfrei erkennen.
- Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Stellen Sie stattdessen gezielte Fragen, die nur der "richtige Anrufer" beantworten kann.
- Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n), Bekannte(n) oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei eigenveranlassten Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal.
- Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne Zeugen an unbekannte Personen.

Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich! Auflegen sollten Sie, wenn:

- Sie nicht sicher sind, wer anruft.
- Sie der Anrufer nach persönlichen Daten und Ihren finanziellen Verhältnissen fragt, z.B. ob Sie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände im Haus haben.
- Sie der Anrufer auffordert, Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände herauszugeben, bzw. Geld zu überweisen, insbesondere ins Ausland.
- Sie der Anrufer unter Druck setzt.
- Der Anrufer Sie dazu auffordert, zu Fremden Kontakt aufzunehmen, z.B. zu einem Boten, der Ihr Geld und Ihre Wertsachen mitnehmen soll.

Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat - Notrufnummer 110. Wenden Sie sich auch an die Polizei, wenn Sie bereits Opfer geworden sind: die Opferschutzbeauftragten vom Kommissariat Vorbeugung helfen Ihnen gerne.

Angehörigen älterer Menschen und potentieller Opfer wird empfohlen:

- Um Ihre älteren Angehörigen zu schützen, sprechen Sie mit ihnen und weisen auf die Methoden und verschiedenen Varianten des sog. "Enkeltricks" der Betrüger hin.
- Vereinbaren sie ein nur Ihnen gemeinsam bekanntes Stich- bzw. Codewort für tatsächliche Notfälle oder Notlagen.

Hinweis an die Medien: Polizeiliches Bildmaterial zu dieser Mitteilung und ein vom LKA NRW verfasster Präventionstipp für Bürgerinnen und Bürger zum Thema: Falsche Polizeibeamte am Telefon (PDF), befinden sich in der Digitalen Pressemappe der KPB Mettmann zum Download bereit und zur Veröffentlichung frei.

Rückfragen bitte an:

Kreispolizeibehörde Mettmann
- Polizeipressestelle -
Adalbert-Bach-Platz 1
40822 Mettmann

Telefon: 02104 / 982-1010
Fax: 02104 / 982-1028

E-Mail: pressestelle.mettmann@polizei.nrw.de
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