180413-6-K/BAB/DN/AC Fiesta-Fahrer rastet aus – Sechs Kilometer Stau auf A4

Köln (ots) - Der Auftritt eines Fahranfängers (18) am Donnerstagmorgen (12. April) auf der Bundesautobahn 4 lässt abschließend nur eine Bewertung zu: Unsäglich und fern von Gut und Böse.

Gegen 7.40 Uhr beabsichtigte der 18-Jährige, an der Anschlussstelle Düren mit seinem braunen Ford Fiesta auf die A 4 in Richtung Aachen aufzufahren. Bei starkem Verkehrsaufkommen war gleichzeitig auf der rechten von drei Spuren der Fahrer (54) eines Mercedes-Sattelzugs mit niederländischer Zulassung unterwegs. "Aufgrund der belegten Mittelspur konnte ich nicht nach links ausweichen, um dem Fiesta das Einfädeln zu ermöglichen", gab der 54-Jährige später zu Protokoll. Darüber geriet der Ford-Fahrer derart in Rage, dass er Zeugenangaben zufolge den Lkw überholte und nunmehr versuchte, diesen auszubremsen. "Ich war mit circa 85km/h unterwegs", schilderte der Niederländer das weitere Geschehen. "Unmittelbar vor mir trat der Autofahrer immer wieder auf die Bremse. Als ich mehrfach versuchte, auf andere Fahrstreifen auszuweichen, setzte der Fiesta sich immer wieder vor mich - quer über alle Spuren". Nach etwa sieben Kilometern brachte der 18-Jährige so letztlich die schwere Actros-Zugmaschine auf dem rechten Fahrstreifen zum Stehen. Der junge Mann sei dann ausgestiegen, auf das Lkw-Trittbrett gesprungen und habe ihn massiv - erst mit geballter Faust, dann mit einem Jagdmesser - bedroht, so der Niederländer. Als der Verdächtige dann die Fahrertür mit seinem Messer zerkratzt habe, gab der Lkw-Fahrer weiterhin an, habe er selbst Gas gegeben: "Ich wollte mich auf dem Seitenstreifen aus der bedrohlichen Situation befreien. Dabei habe ich mit meinem Auflieger den rechten Außenspiegel und Stoßfänger des Fiesta abgerissen."

Doch wiederum zog der Aggressor vorbei und versuchte laut Zeugenangaben in Schlangenlinien über alle Fahrspuren, den Sattelzug zum Halten zu zwingen. Nach insgesamt circa 17 Kilometern veranlassten hinzugerufene Streifenwagen der Autobahnpolizei Köln beide beteiligten Fahrzeugführer zum Anhalten auf der Tank- und Raststätte Aachener Land.

Nachdem der 18-Jährige auf Befragen bestritt, überhaupt ein Messer zu besitzen, stellten die kontrollierenden Beamten Ebendieses jedoch unter seinem Fahrersitz sicher. Sein Beifahrer (19) gab an, "einfach nur noch Angst" vor dem 18-Jährigen zu haben: "Der war wie von Sinnen!"

Auch den Führerschein des jungen Mannes behielten die Polizisten ein. Ihm wurde ausdrücklich untersagt, fahrerlaubnispflichtige Fahrzeuge zu führen. Die zuständige Straßenverkehrsbehörde Düren erhielt Kenntnis. Durch sein rücksichtsloses Fahrverhalten hatte er einen Rückstau von immerhin sechs Kilometern verursacht.

In einem Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Verstoßes gegen das Waffengesetz hat sich der 18-Jährige nun zu verantworten. (cg)

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