Bundespolizeidirektion München: Immer wieder gefälschte Papiere bei Grenzkontrollen – Rosenheimer Bundespolizei deckt rund 50 Urkundenfälschungen im ersten Quartal auf

Die Rosenheimer Bundespolizei hat bei Grenzkontrollen auf der A93 mehrere mutmaßliche Urkundenfälscher festgenommen.

Rosenheim / A93 (ots) - Die Bundespolizei hat über das Wochenende (21. / 22. April) verteilt sechs Personen wegen des Verdachts der Urkundenfälschung auf der Inntalautobahn festgenommen. Immer wieder entdecken die Beamten auf der A93, dem Ausläufer der sogenannten Brenner-Route, Ausländer, die versuchen, sich mit falschen oder gefälschten Papieren die Einreise zu erschwindeln. Alleine im ersten Quartal 2018 hat die Rosenheimer Bundespolizei rund 50 Urkundendelikte angezeigt.

Die am Wochenende entlarvten sechs mutmaßlichen Urkundenfälscher stammen aus Serbien, Albanien, Marokko und dem Iran. Einer der Serben war in einem in Belgien zugelassenen Reisebus unterwegs. Er hatte den Kontrollbeamten einen falschen tschechischen Ausweis gezeigt. Außerdem verfügte er über eine schweizerische Identitätskarte, die europaweit als gestohlen gemeldet war. In seinem Reisegepäck führte der 26-Jährige ferner unzulässiger Weise einen Schlagring, einen Teleskopschlagstock und einen Feuerwerkskörper mit. Die illegal mitgeführten Gegenstände, das gestohlene Dokument und der falsche Ausweis wurden sichergestellt. Der serbische Staatsangehörige wurde wegen Urkundenfälschung, versuchter unerlaubter Einreise, Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie wegen Diebstahls angezeigt. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft hatte er zur Sicherung des anstehenden Strafverfahrens 300 Euro zu hinterlegen. Anschließend musste er Deutschland wieder verlassen.

Der andere Serbe wurde in der Kontrollstelle in einem Pkw mit italienischen Kennzeichen angehalten. Der 43-Jährige wies sich den Beamten gegenüber mit kroatischen Papieren aus. Es handelte sich um einen Pass, einen Ausweis und einen Führerschein. Schnell war klar, dass es sich bei allen drei Dokumente um Fälschungen handelte. Auf richterliche Anordnung hin musste er ins Gefängnis. Dort wartet er auf das Gerichtsverfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, versuchter unerlaubter Einreise und Urkundenfälschung.

Auch ein Iraner wartet in einer Justizvollzugsanstalt auf sein Verfahren. Der 22-Jährige versuchte, sich bei der Kontrolle in einem italienischen Fernreisebus mit einem gefälschten rumänischen Ausweis die Einreise zu erschwindeln. Ein weiterer Iraner wurde in einem deutschen Reisebus auf Höhe Kiefersfelden festgenommen. Er wollte die Beamten mit einem griechischen Ausweis täuschen. Die Bundespolizisten erkannten jedoch, dass das Lichtbild im Dokument ausgetauscht worden war. Dem 32-Jährigen steht aufgrund der klaren Beweislage ein beschleunigtes Verfahren am Rosenheimer Amtsgericht bevor.

Aus dem Gewahrsam der Bundespolizei wurde ein Albaner nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Der 21-jährige Mann wird sich wohl jedoch schon bald wegen Urkundenfälschung verantworten müssen. Er wies sich als Beifahrer in einem in Österreich zugelassenen Wagen unter anderem mit einem gefälschten albanischen Führerschein aus.

Ein Marokkaner, der am Steuer eines deutschen Mietwagens saß, zeigte bei der Kontrolle die Fälschung eines slowakischen Führerscheins vor. Der mutmaßliche Urkundenfälscher wurde an die zuständige Ausländerbehörde weitergeleitet, da er zwar in der Bundesrepublik gemeldet ist, aber offenbar vergessen hatte, seine deutsche Aufenthaltsgenehmigung verlängern zu lassen. Daher wurde er nicht nur wegen Urkundenfälschung, sondern auch wegen versuchter unerlaubter Einreise angezeigt. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft musste er eine Sicherheitsleistung in Höhe von 250 Euro hinterlegen.

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Rainer Scharf (MSc)
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zweier Hauptschleuserrouten, der Balkan- und der Brennerroute. In
einem rund 200 Kilometer langen Abschnitt des
deutsch-österreichischen Grenzgebiets begegnen die etwa 420
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der illegalen Migration und gehen
vor allem gegen die Schleusungskriminalität vor. Der bahn- und
grenzpolizeiliche Verantwortungsbereich erstreckt sich auf die
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sowie auf die Stadt und den Landkreis Rosenheim. Auf über 200
Bahnkilometern und in etwa 50 Bahnhöfen und Haltepunkten sorgen die
Bundespolizisten zwischen Chiemsee und Zugspitze für die Sicherheit
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