Friedberg (ots) - Es ist 00.35 Uhr, die Nacht zum Montag. In der Bahnhofstraße im Bad Vilbeler Ortsteil Dortelweil ist alles ruhig, die Straßen menschenleer. Fast menschenleer, denn ein Mann und eine Frau schleichen sich die Straße entlang. Sie schauen sich hochwertige Autos an. Ein "Hallo" durchbricht die Stille. Ausgesprochen von einem Anwohner, der die beiden Fremden beobachtet hat. Die geben sofort Fersengeld, rennen los, um die nächste Ecke.
Es ist 00.40 Uhr, mehrere Polizeiautos durchstreifen die leeren Straßen, vor wenigen Augenblicken ging der Anruf bei der Einsatzleitstelle der Polizei in Gießen ein - ein Pärchen wurden in Dortelweil gesehen, verhielt sich verdächtig. Ein Anwohner verständigte sofort die Polizei, beschrieb die beiden und deren Vorgehen.
Um 00.50 Uhr können die Streifen im Lupinenweg einen PKW mit osteuropäischen Kennzeichen feststellen. Ihre Erfahrung sagt den Polizisten: Das passt. Ein Pärchen sitzt in dem Toyota, den sie kurz darauf anhalten und kontrollieren. 40 Jahre alt ist der Mann, 37 Jahre alt die Frau, die darin sitzt. Sie stammen aus Polen, haben in Deutschland keinen Wohnsitz. Alle Indizien sprechen dafür, dass sie nichts Gutes im Schilde führten, als sie sich die hochwertigen Fahrzeuge in Dorteilweil anschauten.
Die Polizisten bringen das Pärchen zur Polizeistation. Es folgt eine Aufnahme der Daten und eine ED-Behandlung. Bilder werden gefertigt, Fingerabdrücke genommen, Auto und Personen durchsucht. Danach kommen sie wieder auf freien Fuß. Eine Straftat ist ihnen nicht nachzuweisen. Aber der Verdacht, dass sie genau eine solche verüben wollten bleibt.
Dem Anwohner sei Dank, dass es dazu nicht gekommen ist. Seiner sofortigen Verständigung der Polizei ist es zu verdanken, dass die potentiellen Täter aus der Anonymität herausgeholt wurden und keine Tat in Dortelweil begehen konnten. Vorbildlich. Der Rat der Polizei bei verdächtigen Beobachtungen: Sofort die Polizei verständigen, aus sicherer Distanz beobachten und die Beobachtung telefonisch der Polizei beschreiben. Sich dabei so viele Details wie möglich einprägen. Aussehen, Kennzeichen, besondere Merkmale.
Und dann bleibt da noch der Rat an die Eigentümer und Nutzer hochwertiger Fahrzeuge, die mittels Keyless-Go-Systemen genutzt werden: Schlüssel sicher verwahren. Am besten in speziellen Schlüsselmäppchen oder auch im Kühlschrank oder in Alufolie eingewickelt. Warum? Per Funkwellenverlängerer können Diebe sonst den PKW entwenden, ohne eine einzige Spur zu hinterlassen und ohne einen Schaden am Auto zu verursachen. Binnen Sekunden ist das Auto dann einfach weg.
Mehr Infos zum Thema Diebstahl mittels Funkwellenverlängerer gibt es übrigens im Internet: http://k.polizei.hessen.de/1076743733
Sylvia Frech, Pressesprecherin
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