Köln (ots) - Dank der Geistesgegenwart einer Seniorin (80) haben Beamte der Polizei Köln am Donnerstag (17. Mai) in Brück eine vorgebliche "Amtsgerichts-Mitarbeiterin" (23) festgenommen. Heute muss die Polin sich dahingehend wegen versuchten Trickbetrugs vor einem Haftrichter verantworten.
Am frühen Nachmittag hatte die ältere Dame zunächst einen Anruf eines Mannes erhalten, der sich als ihr Neffe ausgab. Aufgrund einer angeblichen Notlage bat der Unbekannte "seine Tante" dringend um circa 30.000 Euro. Da die Rentnerin jedoch nicht über so viel Bargeld verfügt, fragte er nach Schmuck und Münzen. Die Seniorin schaltete allerdings sofort - der sogenannte "Enkeltrick" war ihr durchaus geläufig. Umgehend setzte sie einen Bekannten in Kenntnis, der seinerseits die Polizei alarmierte.
Der Anrufer gab sich weiterhin alle Mühe, die 80-Jährige am Telefon zu halten, und veranlasste sie, ihren Schmuck aufzuzählen und zu beschreiben. Zwischendurch verband der Unbekannte das Gespräch zu einer "Gutachterin des Amtsgerichts". Dieses Bandenmitglied ließ sich dann die erhoffte Beute des sich anbahnenden Trickbetrugs nochmals in epischer Breite beschreiben. Die Kölnerin möge ihren Schmuck in einer Tasche an eine bald erscheinende, weitere "Gerichtsmitarbeiterin" aushändigen. Damit sei dann die Übergabe "an Ihren Neffen" gewährleistet, log die Frau.
Doch nur bis zu dem Zeitpunkt, als sich die Haustür der Kölnerin öffnete, winkte der angekündigten Abholerin vermeintlich fette Beute - stattdessen klickten dort die Handschellen.
Noch während dieser Einsatz lief, ging bei der Polizei-Leitstelle ein weiterer Notruf ein. Demzufolge war erst gegen 12.30 Uhr eine in Nippes wohnende Seniorin (80) zum Opfer der gleichen Betrüger geworden. Dort hatten die Anrufer sich als "Nichte" sowie Mitarbeiter des Gerichts oder einer Kölner Anwaltskanzlei ausgegeben, um Seriosität vorzutäuschen. Die Beschreibung der dort noch "erfolgreichen" Abholerin passte dann auch genau auf die in Brück festgenommene Täterin. Die Ermittlungen gegen die 23-Jährige und ihr Täterumfeld dauern an. (cg)
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