Lingen (ots) - Tippen tötet! Unter diesem Leitsatz findet von Montag bis Freitag die Verkehrssicherheitswoche bei den Berufsbildenden Schulen in Lingen statt. Bei der Auftaktveranstaltung am Montagmorgen machten die Organisatoren deutlich, wie sehr sie das Thema Ablenkung im Straßenverkehr aktuell umtreibt. Schirmherr Christian Fühner (MdL) zeigte sich äußerst besorgt über die steigende Zahl schwerer Verkehrsunfälle. "Nachdem wir über mehrere Jahrzehnte stetig sinkende Unfallzahlen verbuchen konnten, zeigt die Kurve nun seit einigen Jahren wieder spürbar nach oben", so Fühner. Der Landtagsabgeordnete zitierte aus einer repräsentativen Umfrage unter 18- bis 29jährigen, wonach 85 Prozent zugaben, regelmäßig während der Fahrt das Smartphone zu nutzen. "Das Schreiben einer Nachricht während der Fahrt erhöht das Unfallrisiko um das Zehnfache", so der CDU-Politiker weiter. Karl-Heinz Brüggemann, Leiter der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim, unterstrich die Gefahren mit einem simplen Rechenbeispiel: "Bei einer Geschwindigkeit von 80 Kilometern in der Stunde, werden 23 Meter pro Sekunde zurückgelegt. Ein zweisekündiger Blick auf das Handy bedeuten also 46 Meter Blindflug", so der Polizeichef. Erster Stadtrat Stefan Altmeppen appellierte an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer: "Kein Anruf kann so wichtig sein, dass Sie ihre Sicherheit oder die der anderer dadurch gefährden müssen!" In dieser Woche werden auf dem BBS-Schulhof an der Nöldekestraße insgesamt etwa 2000 Berufsschüler und Gymnasiasten in praktischen und theoretischen Anteilen über die typischen Gefahren des Straßenverkehrs unterrichtet. Dank zahlreicher Sponsoren konnte die Verkehrswacht Lingen ein umfassendes, teils spektakuläres Programm erstellen. Neben Fahrsimulator, Gurtschlitten und zahlreichen Infoständen, ist erstmals auch ein Parcours zum Selbstversuch in Sachen "Handy am Steuer" aufgebaut. An sämtlichen Veranstaltungstagen sind mehrere ehrenamtlich tätige Mitarbeiter der Verkehrswacht sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei, des DRK, der Staatsanwaltschaft und eine Notärztin vor Ort. Darüber hinaus berichtet Michaela Meyer, ein querschnittsgelähmtes Unfallopfer, von ihren ergreifenden Erfahrungen. Hans-Heino Beimesche dankte allen Beteiligten und den wichtigen Sponsoren für ihr Engagement. "Wenn der Erfolg auch sicherlich schwer messbar ist, sind wir uns dennoch sicher, viele mit unserem Programm erreichen zu können", so der Verkehrswachtsvorsitzende.
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