180716-4. Verdacht der Nachstellung: Pkw der Ex mit Peilsender ausgestattet

Hamburg (ots) - Tatzeit: 2012 bis 2018 Tatort: Hamburger Stadtgebiet

Eine 67-jährige Frau steht im Verdacht, gemeinsam mit einem Mittäter eigens an dem Pkw ihrer Ex-Partnerin verbaute Ortungstechnik verwendet zu haben, um ihr nachstellen zu können. Das für Beziehungsgewaltdelikte zuständige LKA 123 führt die Ermittlungen.

Die 57-jährige Geschädigte führte bis zum Jahr 2011 eine mehrjährige Beziehung zu der 67-jährigen Deutschen. Nach dem Ende der Beziehung kam es seit dem Jahr 2012 wiederholt zu Übergriffen zum Nachteil der Geschädigten. Beispielsweise wurde ihr Pkw mehrfach, teils massiv beschädigt und sie wurde bedroht.

Im Mai 2018 wurde im Rahmen eines Werkstattbesuchs zufällig festgestellt, dass an ihrem Pkw ein Peilsender angebracht worden war. Die Geschädigte verständigte die Polizei, woraufhin Spurensicherungsmaßnahmen an dem Sender erfolgten. Um auf die Spur desjenigen zu kommen, der sich für den Standort des Fahrzeugs interessierte, verblieb der Sender an dem Pkw.

Im Verlauf der weiteren Ermittlungen rückte schließlich ein 63-jähriger Deutscher in den Fokus der Ermittler. Dieser hantierte in der Folgezeit immer wieder an dem Pkw, indem er den Peilsender an- und wieder abbaute. Es besteht der Verdacht, dass er im Auftrag der 67-Jährigen handelte.

Die Staatsanwaltschaft Hamburg erwirkte beim zuständigen Ermittlungsrichter daraufhin Durchsuchungsbeschlüsse für die beiden Tatverdächtigen.

Am vergangenen Donnerstag, dem 12.07.2018 erfolgten schließlich die Durchsuchungen:

- In der Wohnung des 63-Jährigen in Hamburg-Osdorf fanden die Ermittler neben weiteren Peilsendern unter anderem auch 12 Handys und Materialien, mit denen Peilsender verbaut werden können.
- In dem Haus der 67-Jährigen in Hamburg-Iserbrook fanden die Ermittler diverse Speichermedien und IT-Geräte, unter anderem ein iPad, das nach den ersten Erkenntnissen zur Standortermittlung genutzt worden sein könnte. In ihrem Pkw fanden sie darüber hinaus ebenfalls Material und Werkzeug zum Verbauen von Peilsendern.

Die Ermittler führten mit beiden Tatverdächtigen, die sie jeweils an den Wohnanschriften antrafen, sogenannte Gefährderansprachen durch. Die beiden verblieben auf freiem Fuß, da keine Haftgründe vorlagen.

Die weiteren Ermittlungen, insbesondere auch zur jeweiligen Rolle der beiden Tatverdächtigen, sowie die Auswertung der sichergestellten Gegenstände dauern an.

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