Schleierfahnder machen „erschreckenden“ Fund – Mit Minikamera Führerscheinprüfungen manipuliert?


17.07.2018, PP Oberbayern Süd

Schleierfahnder machen „erschreckenden“ Fund - Mit Minikamera Führerscheinprüfungen manipuliert?

Eine zunächst „erschreckende“ Entdeckung machten die Schleierfahnder der Grenzpolizeistation Kreuth am Wochenende auf der Autobahn A8 auf Höhe Weyarn, als sie einen Pkw, Daimler C220, mit deutschem Kennzeichen kontrollierten.


Der Fahrer, ein in Deutschland lebender 22jähriger Syrer, konnte sich ordnungsgemäß ausweisen. Die Durchsuchung eines mitgeführten Rucksackes ließ jedoch im ersten Moment den Polizisten das „Blut in der Adern gefrieren“. Dem ersten Anschein nach fanden sie einen Strengstoffgürtel. Tatsächlich handelte es sich aber um eine harmlose Konstruktion von elektronischen Komponenten, die mit schwarzem Klebeband an eine Gürtelbinde befestigt waren.

Sinn und Zweck dieser Konstruktion ließ sich schnell klären und erfüllt so manchen Traum prüfungsgestresster Schüler. Es geht im Kern um die Bewältigung des theoretischen Teils von Führerscheinprüfungen. Der Prüfling bindet sich verdeckt unter der Kleidung die Gürtelbinde um und bringt eine vernetzte Knopflochkamera an der Jacke an. Damit überträgt der Prüfling einem Mittäter optisch die Fragen, die auf dem Prüfungsmonitor aufscheinen. Dieser ermittelt parallel mit einem Führerscheinprüfungsprogramm die richtige Antwort und gibt diese dem Prüfling mittels eines „Knopfs im Ohr“ durch.

Wann, wo und wie oft diese Technik in der Praxis bereits eingesetzt wurde, ist offen. Der syrische Staatsangehörige, von Beruf Schneider, wollte hierzu keine Aussage machen, deutete lediglich an, alles von einem Unbekannten geschenkt bekommen zu haben.
Die Schleierfahnder stellten die gesamte Ausrüstung zum Zwecke der Auswertung sicher und vernahmen den Syrer wegen des Verdachtes des Betruges. Weitere Ermittlungen laufen.

Bild: Was zunächst wie ein Sprengstoffgürtel aussah, war tatsächlich eine Ausrüstung zur Manipulation von Führerscheinprüfungen. Gefunden hatten es Schleierfahnder der Grenzpolizeistation Kreuth.