Friedberg (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Bad Nauheim und des Polizeipräsidiums Mittelhessen
Videoüberwachung durch Stadt und Polizei am Marktplatz in Bad Nauheim in Betrieb genommen - Sechs Kameras rund um die Uhr im Einsatz
Bad Nauheim: Die gestiegene Zahl der Straftaten - Körperverletzungen, Diebstahl und selbst Ge¬walt gegen Polizisten - löste in den vergangenen Jahren eine Dis¬kus-sion über eine mögliche Videoüberwachung auf dem Bad Nauheimer Marktplatz aus. Diese wurde vom Polizeipräsidium Mittelhessen aufgrund der Häufung der Vorfälle vorgeschlagen und vom Magistrat der Stadt Bad Nauheim begrüßt.
"Die nächtlichen Vorkommnisse recht¬fer¬tigen für einen Großteil der Bevölkerung die Videoüberwachung, andere mahnen die Verlet¬zung von Persönlichkeitsrechten der An¬wohner und Gewerbetreibenden an. Nach einer gründlichen Abwägung der Vor- und Nachteile entschied der Magistrat, aufgrund der bedeutsamen Wirkung als Prä-ventionsinstrument, die Instal¬lation von sechs Kameras der Stadtverordneten-versam¬mlung vorzuschlagen, die dem Vor¬ha¬ben im Juni 2016 mehrheitlich zustimmte", erklärt Bad Nauheims Erster Stadtrat und Ordnungs¬dezernent Peter Krank.
Herr Polizeipräsident Paul begrüßt die Entscheidung der Stadt Bad Nauheim für eine Videoüberwachungsanlage. Er führt aus, dass der präventive Verdrängungscharakter nicht zu unterschätzen sei, aber auch nach erfolgten Straftaten biete die Videoüberwachungstechnik gute Möglichkeiten, den oder die Täter zu identifizieren. "Eine Videoüberwachungsanlage verhindert zwar zunächst keine Straftat, sie führt in vielen Fällen jedoch zur Ermittlung des Täters und sorgt so im Nachhinein auch dafür, dass Folgetaten verhindert werden können." Weiterhin informierte Herr Polizeipräsident Paul darüber, dass dem Polizeiposten Bad Nauheim seit einigen Tagen ein Elektro-Roller für Streifentätigkeiten zur Verfügung steht. Herr Paul begrüßt zudem das Interesse der Stadt Bad Nauheim für das Projekt KOMPASS. Die kooperierende Präventionsarbeit werde zukünftig, so der Polizeipräsident, weiter an Bedeutung gewinnen.
Am Mittwoch, 18.07.2018, nahmen Polizeipräsident Bernd Paul, Polizeidirektor Ralph - Dieter Brede, Polizeioberrat Ulrich Römer, Erster Stadtrat Peter Krank und Stefan Reichert, Fachdienstleiter Ordnung, Sicherheit & Brand¬schutz die Videoüberwachungsanlage, deren Anforderungen mit dem Hessischen Lan-deskriminalamt im Vorfeld definiert wurden, offiziell in Betrieb.
Am Alten Rathaus wurden sechs Kameras montiert, vier feststehende und zwei dreh- und schwenkbare Geräte mit Infrarotbeleuchtung für die Nacht. Dadurch entstehen auch bei Dunkelheit ver¬wertbare Bilder von guter Qualität. Sie überwachen den kompletten Marktplatz und die Einmündungsbereiche der an-grenzenden Stra¬ßen. Dabei werden die Hauseingänge und Fenster durch Grauzoneneinblendung in der Software nicht von den Kameras erfasst. Damit wird gewährleisten, dass private Bereiche auch privat bleiben und sich die Besucher des Marktplatzes trotzdem sicherer fühlen.
Die Technik und der Bildspeicher sind im Alten Rathaus untergebracht, die Empfangs Zentrale der Bilder mit zwei Überwachungsmonitoren befindet sich in der Polizeistation in Friedberg. Die schwenkbaren Kameras fahren in Zeitintervallen vorde¬fi¬nierte Standpunkte ab, können aber auch von der Polizei bei Bedarf manuell ge¬steuert werden. Die Daten werden zehn Tage gespeichert und können somit auch für nach¬trägliche Ermittlungen verwendet werden. Danach werden die Bilder gelöscht. "Die Inbetriebnahme der Anlage verzögerte sich, da wir in der Zeit zwischen Be¬schluss und Aufzeichnungsbeginn einige Hürden nehmen mussten", fährt Krank fort. So wurde beispielsweise wegen des denkmalgeschützten Alten Rathauses der Denk¬malschutz des Wetteraukreises miteingebunden, der eine andere Farbgebung für die Kameras forderte. Die serienmäßig weißen Kameras mussten von einer Fach¬firma auseinandergebaut, die Einzelteile schwarz lackiert und wieder zusam¬men¬¬gebaut werden. Außerdem wurden für die zusätzlich benötigten Internetver¬bindungen am Al¬ten Rathaus DSL-Leitungen gezogen.
"Wir erhoffen uns durch die Videoüberwachung eine Verbesserung der Sicherheitslage am Marktplatz. Wir sehen darin einen Zugewinn für die polizeiliche Arbeit und sehen künftig bessere Chancen, auf Geschehnisse vor Ort schneller und gezielter einwirken zu können." kommen Polizeipräsident Bernd Paul und Erster Stadtrat Peter Krank abschließend überein.
Im Anschluss an die Inbetriebnahme wurden auf der Wache der Polizeistation Friedberg anschaulich die auflaufenden Kameraaufzeichnungen und technischen Möglichkeiten vorgeführt. Die Gesamtkosten für die Technik, die Herstellung der Internetleitungen, die Inbetriebnahme und die Einweisung des Personals der Polizei belaufen sich auf rund 25.000 Euro.
Linda Dönges Pressesprecherin
Jörg Reinemer Pressesprecher
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